Friedhof Bogenhausen

Der Friedhof Bogenhausen, auch Friedhof St. Georg genannt, ist ein Friedhof mit städtischem und kirchlichem Teil an der spätbarocken Kirche St. Georg in dem am rechten Isar-Hochufer gelegenen Münchner Stadtteil Bogenhausen.

Der kleine Friedhof entwickelte sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zur bevorzugten Begräbnisstätte prominenter Künstler und gilt daher als Spiegelbild Münchner und deutscher Kultur- und Geistesgeschichte. Die zur Verfügung stehenden 208 Grabplätze sind besonderen Voraussetzungen zum Graberwerb unterworfen.

Grabstein von Rainer Werner Fassbinder in Bogenhausen
Grab von Johann von Lamont in Bogenhausen
Grab von Joachim Fernau in Bogenhausen

Geschichte

Der Friedhof wurde wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert angelegt und diente als Ruhestätte der alteingesessenen Bogenhausener Familien. 1892 wurde Bogenhausen nach München eingemeindet, der ehemalige Dorffriedhof wurde aber erst 1902 von der Stadt München übernommen. 1952 wurde er komplett neu gestaltet, 1959 wurde der städtische Teil, das Gräberfeld 3 und die angrenzenden Mauergräber, in aufgelockerter Form neu gestaltet.

Gelände

Der Friedhof liegt am Bogenhauser Kirchplatz direkt an der St.-Georgs-Kirche und ist von einer efeuumrankten Friedhofsmauer umgeben und in drei Gräberfelder eingeteilt.

Der alte, südliche Teil mit den angrenzenden Mauergräbern gehört der Pfarrkirchenstiftung Heilig Blut, fast der ganze nördliche Teil nebst Mauergräbern und Urnennischen gehört der Landeshauptstadt München.

Die Ruhezeit für Leichen und Aschen ab dem 11. Lebensjahr beträgt 15 Jahre.

Eine Reihe prominenter Münchner und Wahlmünchner, Künstler, Wissenschaftler, Politiker, Beamte und Unternehmer haben auf dem Friedhof eine Gedenkstätte erhalten. Gleichwohl dominieren bescheidene Gräber mit schmiedeeisernen, bemalten Grabkreuzen und kleine Grabsteine das Bild, ganz anders als auf den anderen, großen Friedhöfen mit ihren Mausoleen, Marmorskulpturen oder steinernen Engeln.

Graberwerb

Voraussetzungen für den Erwerb eines Grabnutzungsrechtes sind:

  1. eine in den Aufteilungsplänen ausgewiesene freie Grabstätte,
  2. das Vorliegen eines aktuellen Sterbefalles und
  3. ein zum Zeitpunkt des Todestages mindestens 30 Jahre währender Wohnsitz des Verstorbenen in den Stadtbezirksvierteln: 13.35, 13.71, 13.72, 13.73, 13.74 südlich des Isarrings sowie 13.75
  4. oder aber es handelt sich – nach Ermessen der Stadt München – bei dem Verstorbenen um eine bekannte Persönlichkeit, die sich um die Landeshauptstadt München in besonderer Weise verdient gemacht hat.

Persönlichkeiten

Neben anderen Persönlichkeiten fanden auf dem Bogenhausener Friedhof ihre letzte Ruhe:

  • Politikerin Zita Zehner (1900–1978) Grabstelle 2011 aufgelöst

Literatur

  • Dagmar Bäuml-Stosiek, Katharina Steiner Der Friedhof Bogenhausen – Gottesacker für Münchner und Weltbürger. MünchenVerlag, München 2009, ISBN 978-3-937090-42-9
  • Lioba Betten – Thomas Multhaup: Die Münchner Friedhöfe – Wegweiser zu Orten der Erinnerung, MünchenVerlag, München 2019, ISBN 978-3-7630-4056-8, S. 90–93
Commons: Bogenhausener Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.