Friedberger Warte
Die Friedberger Warte ist einer der vier Warttürme der im 14. Jahrhundert errichteten Frankfurter Landwehr. Sie steht im Norden von Bornheim, einer der östlich des Zentrums gelegenen Stadtteile von Frankfurt am Main.
Friedberger Warte | |
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Basisdaten | |
Ort | Frankfurt am Main |
Ortsteil | Nordend-West, Preungesheim, Bornheim |
Einmündende Straßen | Friedberger Landstraße, Homburger Landstraße |
Bauwerke | gleichnamiger Wartturm |
Nutzung | |
Platzgestaltung | Kreisverkehr |
Architektur und Geschichte
Die heutige Friedberger Warte wurde im Jahr 1478 anstatt eines bereits 1350 erwähnten Wartturmes als letzte Warte der Frankfurter Landwehr auf dem Eulenberg, dem höchsten Punkt Bornheims, in spätgotischem Stil errichtet. Die Anlage besteht aus einem rechteckigen Wehrhof mit rechteckigem Grundriss von 22 mal 28 Metern. Auf der Westseite befindet sich das Wachhaus mit Küche und Brunnenstube. Markantester Bauteil ist der schlanke Wehr- und Wachturm mit einem mit Schiefer gedeckten Dach.
Nur einmal war die Friedberger Warte Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung: Im schmalkaldischen Krieg wehrten die Frankfurter hier im Jahr 1546 kaiserliche Truppen ab.[1]
Im Dreißigjährigen Krieg wurden Turm und Wehrhof 1634 von umherziehenden Kroaten in Brand gesetzt. Ab 1637 wurde die Friedberger Warte wieder aufgebaut. Sie diente später als Zollstation und als Brandwache.[1] Seit 1815 befindet sich hier ein beliebtes Apfelweinlokal. Der Turm dient seit 1885 als Belüftungsschacht der Kanalisation.
Jahrelang lag die Warte in der Mitte eines Kreisverkehrs an der vom Friedberger Tor aus nach Norden in Richtung Bad Vilbel führenden Friedberger Landstraße. Von diesem Kreisverkehr zweigt ebenfalls die von dort aus in nord-nordwestlicher Richtung führende Homburger Landstraße ab.[2]
Die an dieser Stelle städtebaulich unbefriedigende Situation – die Warte nimmt eine Insellage inmitten verkehrsreicher Straßen ein – wurde von 2011 bis 2012 mit dem Bau der Strecke der Linie 18 der Straßenbahn Frankfurt am Main, Rohrbachstraße–Friedberger Landstraße–Gravensteiner Platz teilweise behoben,[3] die Straßenbahnlinie ist seit Dezember 2011 in Betrieb.[4] Anschließend wurde das Umfeld der Warte zu einem multifunktionalen Platz für Wochenmärkte und Ähnliches umgestaltet; die Bauarbeiten wurden im Sommer 2017 abgeschlossen.[5]
Literatur
Andreas J. Werner: Vom Kasernen-Areal zur Reihenhaussiedlung – Rund um die Friedberger Warte vom Mittelalter bis heute. 2. erw. Aufl. - Rotterdam: Bookmundo, 2021. - Kart., 288 S., 215 Abb. - ISBN 978-94-036-1876-0
Weblinks
- Friedberger Warte bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
- Artikel zur Geschichte der Warte auf friedbergerwarte.de (abgerufen am 16. Oktober 2014)
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Friedberger Warte In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
- Artikel zur Geschichte von Warte und Landwehr auf friedbergerwarte.de (abgerufen am 17. Oktober 2014)
- Falk-Stadtplan Frankfurt a. M./Offenbach a. M., 64. Auflage, Falk Verlag, Ostfildern 2011
- Straßenbahn zum Frankfurter Bogen (Linie 18) bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
- Neue Straßenbahnlinie 18 eröffnet. In: frankfurter-bilderbogen.de. 11. Dezember 2011, abgerufen am 19. Juni 2016.
- Der neue Quartiersplatz an der Friedberger Warte ist fertiggestellt. Pressemitteilung vom 22.08.2017. In: frankfurt.de. 22. August 2017, archiviert vom am 22. August 2017; abgerufen am 22. August 2017.