Frieda Kretschmann-Winckelmann
Frieda Kretschmann-Winckelmann (* 23. Oktober 1870 in Berlin; † 14. Dezember 1939 ebenda[1]) war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Bildhauerin.
Leben und Werke
Frieda Kretschmann-Winckelmann[2] erhielt ihre Ausbildung zur Grafikerin bei Käthe Kollwitz und unternahm Studienreisen nach Paris und London. Ab 1904 beteiligte sie sich in München und Berlin an Ausstellungen. Etwa 1916 begann sie auch plastische Werke herzustellen; als Bildhauerin war sie zunächst Autodidaktin. Das Holzschnitzen erlernte sie um 1922 bei Ludwig Kunstmann. Ihre figürlichen Holzschnitzereien zeichnet ein derber Holzschnitzstil aus.[3]
In Dresden stellte sie 1921 zwei Porträtbüsten aus, in Berlin 1926 vier Porträtbüsten, darunter ein Bildnis von Käthe Kollwitz, und geschnitzte Krippenfiguren. Bis 1935 lehrte sie an der Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen; zu dessen Mitgliedern sie von 1901 bis 1937 gehörte.[4] 1930 war sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins, 1931 Vorsitzende, von 1936 an gehörte sie dem Beirat an.[5] Sie erlag im Dezember 1939 im St. Hedwig-Krankenhaus ihrem Krebsleiden. Zu ihren letzten Werken gehörte eine Pieta, die Käthe Kollwitz als ihre beste Arbeit bezeichnete.[1]
Literatur
- Kretschmann-Winckelmann, Frieda. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 505 (biblos.pk.edu.pl).
- Kretschmann-Winckelmann, Frieda. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 119 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Anja Cherdron: "Prometheus war nicht ihr Ahne" : Berliner Bildhauerinnen der Weimarer Republik. Marburg : Jonas-Verlag, 2000
Weblinks
Einzelnachweise
- Käthe Kollwitz: Aus meinem Leben. Ein Testament des Herzens. Herder, Freiburg im Breisgau 1992, ISBN 3-451-04105-7, S. 140 (Textarchiv – Internet Archive).
- Neben Quellen, die die Ansicht vertreten, Frieda Kretschmann-Winckelmann habe den Geburtsnamen Kretschmann getragen, gibt es auch eine – allerdings mit einem Schreibfehler versehene – Angabe aus dem Jahr 1912, in dem die Malerin mit Doppelnamen als Fräulein bezeichnet wird: – Ausstellung Die Frau in Haus und Beruf … Berlin 1912, 24. Februar bis 24. März Ausstellungshallen am zoologischen Garten. R. Mosse, 1912, S. 269 (books.google.de).
- Kretschmann-Winckelmann, Frieda. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 505 (biblos.pk.edu.pl).
- Frieda Kretschmann-Winckelmann, forgotten, unknown and unloved. 31. März 2015 auf gerrie-thefriendlyghost.blogspot.de
- Kretschmann-Winckelmann, Frieda auf susannebauer.com (Memento vom 22. Mai 2018 im Internet Archive)