Franz von Hartmann

Franz von Hartmann (seit 1875: Reichsritter von Valpezon und Rozbierschitz)[1] (* 24. März 1808 in Würzburg; † 26. Juni 1895 in Graz) war ein österreichischer Jurist.

Leben

Franz von Hartmann war der Sohn des Beamten Friedrich Ludwig (Ritter von) Hartmann (* 31. Dezember 1773 in Ulm; † 26. Juni 1844 in Kirchschlag). Er wurde unter anderem von dem Augustiner-Chorherren Jodocus Stülz erzogen, studierte Jus an der Universität Wien und wurde dort auch promoviert. Während seiner Studienzeit in Wien gehörte er wie sein Bruder Friedrich (Fritz, 1805–1850) zum engeren Freundeskreis um den Komponisten Franz Schubert (sowie Joseph von Spaun, Franz von Schober, Eduard von Bauernfeld und Moritz von Schwind), die Brüder Hartmann nahmen auch an zahlreichen Schubertiaden teil.

Er wirkte unter anderem als Kreisgerichtspräsident in Korneuburg. 1844 wurde er Landesgerichtsrat in Linz, 1847 Oberlandesgerichtsrat in Linz und Präses des Welser Kreisgerichts. 1854 wurde Hartmann zum Mitglied des Staatsgerichtshofs in Wien berufen.[2][3]

Von Hartmann war 1849 Stifter des Katholikenvereins in Linz.[4] Vom 2. bis 5. Oktober 1849 präsidierte er zusammen mit Josef Theodor Graf zu Stolberg-Stolberg den dritten Deutschen Katholikentag in Regensburg sowie als alleiniger Präsident den fünften Katholikentag in Mainz von 7. bis 10. Oktober 1851.[5]

Ein Großteil von Hartmanns detailliert geführtem Tagebuch sowie seine Korrespondenz mit der Familie (den Eltern, seiner als Sängerin hochbegabten Schwester Anna, einer verheirateten Gräfin Revertera, sowie den Brüdern Friedrich und Ludwig und der Schwester Therese) sind erhalten. Darüber hinaus verfasste er nach seiner Pensionierung 1870 eine umfangreiche Familienchronik, die bereits sein Vater begonnen hatte.

Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen K.Ö.H.V. Carolina Graz und K.Ö.St.V. Austria Wien, jeweils heute im ÖCV.

Literatur

  • Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964.
  • Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Erinnerungen seiner Freunde, Leipzig 1966, S. 313–22.
  • Walburga Litschauer: Neue Dokumente zum Schubert-Kreis. [Band 2] Dokumente zum Leben der Anna von Revertera, Wien 1993.
  • Michael Lorenz: Karl Enderes. Eine biographische Studie. In: Schubert durch die Brille. 24, 2000, S. 31–80.
  • Michael Lorenz: Studien zum Schubert-Kreis Dissertation Universität Wien, 2001.
  • Susanne Eckstein: Die "Aufstehgesellschaft oder Eos" und ihre Konstitution, Gesetzgebung und Geselligkeit. In: Schubert:Perspektiven, 9, 2010, S. 182–215.
  • Susanne Eckstein: Die "Eos oder Frühaufstehgesellschaft". Gesetzgebende Geselligkeit in Linz 1826–27, hrsg. und kommentiert, mit einem Vorwort von Walther Dürr, in: Schubert:Perspektiven, 11, Heft 1+2, Stuttgart 2011.
  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. VIII.

Einzelnachweise

  1. Michael Lorenz, s. Literatur, S. 106.
  2. Felix Kern: Oberösterreichischer Landesverlag, 1951
  3. Rudolf Zinnhobler, Kriemhild Pangerl (Hrsg.): Kirchengeschichte in Linz. Fakultät, Lehrkanzel, Professoren. Mit Beiträgen von Johannes Ebner u. a. Linz 2000, S. 171, ooegeschichte.at [PDF; 5 MB].
  4. Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, 1861, mit teils irreführenden Angaben.
  5. Übersicht über die Deutschen Katholikentage (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katholikentag.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.