Franz Grollmann

Franz Grollmann (* 17. Juli 1911 in Hamburg; † 25. Dezember 1999 in Hamburg) war ein deutscher Orgelbauer in Hamburg.

Leben und Werk

Franz Grollmann wurde in Hamburg geboren und erlernte in seiner Heimatstadt den Orgelbau. Am 10. Januar 1940 legte er die Meisterprüfung ab. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien arbeitete er bei Paul Rother. Von etwa 1951 bis 1958 war er Intonateur bei Rudolf von Beckerath in Hamburg.[1] Im Jahr 1958 eröffnete er in Hamburg eine eigene Werkstatt, die er bis 1977 leitete. Hier wurden nur Schleifladen-Orgeln mit mechanischer oder elektrischer Traktur gebaut.[2] Grollmann war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Im Jahr 1960 trat Heinz Hoffmann als Mitarbeiter in das Unternehmen ein, das er 1977 unter dem neuen Namen „Heinz Hoffmann Orgelbau“ fortführte. Hoffmann hatte bei von Beckerath den Orgelbau erlernt und dort gearbeitet. Bis 1990 entstanden etwa 40 Orgelneubauten und wurden ebenso viele Restaurierungen und Umbauten durchgeführt.

Der Orgelbaumeister Martin Harms übernahm 2001 die Firma und verlegte sie nach Stelle (Landkreis Harburg).[3]

Werkliste (Auswahl)

In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein angehängtes Pedal und die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1957 Neustadt Hauptkirche Sankt Michaelis I/p 4 Neubau der Chororgel; 2009 ersetzt
1958 Niendorf St. Ansgar II/P 22 Neubau
1959 Bergedorf St. Michael
II/P 14 Neubau
1959 Barmbek St. Gabriel II/P 16 Neubau
1960 Hamburg St. Michaelis I/aP 4 Chororgel im Altarraum; 2009 „aus liturgischen Gründen aufgegeben“[4]
1960 Horn Philippus-Kirche II/P 21 Neubau
1960 Probsteierhagen St. Katharinen
II/P 21 Restaurierung der Orgel von 1670
1961 Bergstedt Bergstedter Kirche
I 8 Restaurierung der Orgel von Arp Schnitger (1686)
Orgeln der Bergstedter Kirche
1961 Plön Osterkirche
II/P 10 Orgel
1964 Ohlsdorf Nikodemuskirche II/P 22 Neubau
1967 Winterhude Epiphanien-Kirche
II/P 25 Neubau
1967 Hamburg Finnische Seemannskirche I/P 6 Neubau
1967 Hamburg Gymnasium Eppendorf
II/P 11 Umbau der Röver-Orgel von 1911 auf elektrische Traktur (Einbau fahrbarer Spieltisch)[5]
1968 Winterhude Bodelschwing-Kirche II/P 17 Neubau
1971 Tonndorf St. Agnes II/P 17 Neubau
1972 Sankt Margarethen St. Margarethen
II/P 18 Restaurierung der Orgel von Johann Daniel Busch (1787)
1972 Schwarzenbek St. Franziskus
II/P 23 Restaurierung der Orgel von Ernst Brandt (1956)
1974 Wandsbek St. Joseph
II/P 30 Neubau; 2006 durch Hoffmann Orgelbau erweitert
Orgel
1974 Glinde Zu den heiligen Engeln II/P 10 Neubau
1976 Winterhude St. Antonius II/P 16 Neubau
1976 Itzehoe St. Laurentii
IV/P 58 Erweiterungsumbau hinter Prospekt von Arp Schnitger (1715–1719)
Orgel der Stadtkirche St. Laurentii (Itzehoe)
1980 Lübeck Heilig-Geist-Kirche II/P 14 Neubau, für drei weitere Stimmen wurde Platz freigelassen

Literatur

  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 196.
  • Günter Seggermann, Alexander Steinhilber, Hans-Jürgen Wulf: Die Orgeln in Hamburg. Ludwig, Kiel 2019, ISBN 978-3-86935-366-1.

Einzelnachweise

  1. Uwe Pape, Winfried Topp: Orgeln und Orgelbauer in Bremen. 3. Auflage. Pape, Berlin 2003, ISBN 3-921140-64-1, S. 420.
  2. Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 196.
  3. Webpräsenz von Heinz Hoffmann Orgelbau, abgerufen am 11. Mai 2018.
  4. Freiburger Orgelbau | St. Michaelis, Carl Philipp Emanuel Bach-Orgel. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  5. Beschreibung auf orgbase.nl. Abgerufen am 11. Februar 2024.
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