Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Olympische Spiele

Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der französischen Fußballnationalmannschaft der Frauen bei den Olympischen Sommerspielen. Frankreich nahm bisher zweimal am Fußballturnier der Frauen teil, den beiden letzten Austragungen.

Frankreich
France
Logo der französischen Nationalfrauschaft
OS-Rekordtorschützin: Eugénie Le Sommer (3)
OS-Rekordspielerin: 6 Spielerinnen (je 10)
Rang: 11
Bilanz
10 OS-Spiele
5 Siege
0 Unentschieden
5 Niederlagen
18:10 Tore
Statistik
Erstes OS-Spiel
FrankreichFrankreich Frankreich 2:4 USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Glasgow (GBR); 25. Juli 2012
Höchster OS-Sieg
FrankreichFrankreich Frankreich 5:0 Nordkorea Korea Nord
Glasgow (GBR); 28. Juli 2012
Höchste OS-Niederlage
FrankreichFrankreich Frankreich 2:4 USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Glasgow (GBR); 25. Juli 2012
Erfolge
Olympische Spiele:
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 2012)
Beste Ergebnisse 4. Platz (2012)
(Stand: 6. August 2021)

Die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen

Übersicht

Olympische Spiele in Teilnahme bis  Gegner Ergebnis Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
Atlanta 1996nicht qualifiziertDa Frankreich nicht für die WM 1995 qualifiziert war, konnte sich die Mannschaft nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren.
Sydney 2000nicht qualifiziertDa Frankreich nicht für die WM 1999 qualifiziert war, konnte sich die Mannschaft nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren.
Athen 2004nicht qualifiziertDa Frankreich bereits in der Vorrunde der WM 2003 ausschied, wurde die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst.
Peking 2008nicht qualifiziertDa Frankreich nicht für die WM 2007 qualifiziert war, konnte sich die Mannschaft nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren.
London 2012Spiel um Platz 3Kanada4. PlatzBruno BiniIm Halbfinale an Weltmeister Japan gescheitert.
Rio de Janeiro 2016ViertelfinaleKanada-Philippe BergerooAls drittbeste europäische Mannschaft der WM 2015 qualifiziert. Gegner in Brasilien waren in der Vorrunde Kolumbien, Neuseeland und die USA. Das Viertelfinale wurde als Gruppenzweiter erreicht.
Tokio 2020nicht qualifiziertFrankreich schied bei der WM 2019 im Viertelfinale gegen die USA aus. Da sich die britischen Verbände zuvor darauf geeinigt hatten eine gemeinsame Mannschaft nach Tokio zu schicken, sofern England eine der drei besten Mannschaften bei der WM würde, was dann geschah und zwei weitere europäische Mannschaften ins WM-Halbfinale einzogen, verpasste Frankreich die Qualifikation.
Paris 2024qualifiziertAls Gastgeber automatisch qualifiziert.

Die Turniere

Olympia 1996 in Atlanta

Für das erste olympische Fußballturnier der Frauen waren neben Gastgeber USA nur die weiteren sieben besten Mannschaften der WM 1995 bzw. Brasilien für die nicht startberechtigten Engländerinnen qualifiziert. Da Frankreich in der WM-Qualifikation in der Gruppenphase nur den zweiten Platz hinter Italien belegt hatte, hatten sie die Qualifikation für die WM und damit die Möglichkeit der Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst.

Olympia 2000 in Sydney

Auch für das zweite olympische Turnier der Frauen waren neben Gastgeber Australien nur die weiteren sieben besten Mannschaften der WM 1999 qualifiziert. Frankreich, das seit 1997 von Élisabeth Loisel trainiert wurde, hatte diesmal in der WM-Qualifikation sogar nur den dritten Platz hinter wieder Italien und nun auch Finnland belegt und damit erneut die Möglichkeit der Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst.

Olympia 2004 in Athen

Die Französinnen hatten sich zwar erstmals für die WM-Endrunde qualifiziert und dabei Dänemark und England in der K.-o.-Runde ausgeschaltet. Bei der WM schieden sie aber als einzige europäische Mannschaft bereits in der Vorrunde aus und waren damit auch nicht für das dritte olympische Frauenfußballturnier qualifiziert.

Olympia 2008 in Peking

Für die XXIX. Olympischen Sommerspiele hatte sich auch Paris beworben, in der zweiten Abstimmungsrunde fiel die Entscheidung aber zugunsten der chinesischen Hauptstadt. Für das Turnier in Peking mussten sich die Französinnen also sportlich qualifizieren. Dies konnten die drei besten europäischen Mannschaften der WM 2007. Frankreich hatte die WM aber durch zwei Remis in der WM-Qualifikation gegen England verpasst und damit erneut die Möglichkeit der Qualifikation für die Olympischen Spiele. Nach der verpassten WM-Qualifikation übernahm Bruno Bini die Mannschaft und führte sie zunächst zur EM 2009 und dann auch zur WM 2011.

Olympia 2012 in London

Auch vier Jahre später verlor Paris bei der Abstimmung über den Austragungsort, diesmal gegen die britische Hauptstadt London. Die Qualifikation für das Turnier in London gelang dann aber auf sportlichem Weg durch den Halbfinaleinzug bei der WM 2011 als zweitbeste europäische Mannschaft. Beim Turnier im Vereinigten Königreich gehörten sie dann auf Grund der Leistungen bei der WM, 17 Siegen in Folge vor dem olympischen Turnier, darunter der erste Gewinn des Zypern-Cups sowie ein 2:0-Sieg gegen Weltmeister Japan sechs Tage vor dem ersten Gruppenspiel zu den Geheimfavoritinnen. Schon im ersten Spiel trafen sie aber auf Titelverteidiger und Turnierfavorit USA, führten dennoch nach 14 Minuten durch Tore von Gaëtane Thiney und Marie-Laure Delie mit 2:0. Bereits fünf Minuten später gelang den US-Girls aber der Anschlusstreffer und in der 33. Minute der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit konnten die US-Amerikanerinnen dann das Spiel endgültig drehen und mit 4:2 gewinnen.[1] Im zweiten Spiel trafen sie auf Nordkorea, die jüngste Mannschaft, die je an einem olympischen Fußballturnier teilgenommen hatte, und konnten dank fünf verschiedener Torschützinnen mit 5:0 gewinnen, wobei Élodie Thomis mit dem 2:0 das 250. olympische Tor der Frauen erzielte. Für Nordkorea ist dies bis heute die höchste Niederlage ihrer Frauen. Im letzten Gruppenspiel gegen Kolumbien, das ebenfalls zum ersten Mal dabei war, sicherte dann Élodie Thomis mit ihrem zweiten Turniertor bereits in der fünften Minute den 1:0-Sieg und damit den Einzug in die K.-o.-Runde. Im Viertelfinale gelang Frankreich dann die Revanche für die Niederlage im Spiel um Platz 3 bei der WM 2011 gegen Schweden, wobei alle Tore von Abwehrspielerinnen erzielt wurden. Dabei gingen die Nordeuropäerinnen durch Nilla Fischer in Führung, aber Laura Georges und Wendie Renard konnten mit ihren zweiten Turniertoren das Spiel noch in der ersten Halbzeit drehen. Die zweite Halbzeit blieb dann torlos, womit die Französinnen im Halbfinale standen, wo sie auf Weltmeister Japan trafen, dem sie mit 1:2 unterlagen. Damit standen sie erneut nur in einem kleinen Finale und verloren auch dieses, nun mit 0:1 gegen Kanada, wobei das Tor erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel. Kanada konnte sich damit für die Niederlage im Finale des Zypern-Cup 2012 revanchieren.

Olympia 2016 in Rio de Janeiro

Nach dem Aus im EM-Viertelfinale 2013, durch die auch nach 198 Länderspielen die Nationalmannschaftskarriere von Rekordnationalspielerin Sandrine Soubeyrand endete, hatte Philippe Bergeroo die Mannschaft übernommen. Ihm gelang es die Mannschaft zur WM 2015 zu führen, bei der sich wieder die drei besten europäischen Mannschaften für das Turnier in Rio de Janeiro qualifizieren sollten. Frankreich qualifizierte sich durch den Einzug ins Viertelfinale zum zweiten Mal für die Olympischen Spiele, verlor im Viertelfinale aber im Elfmeterschießen gegen Deutschland. Gegner in Brasilien waren in der Vorrunde wie 2012 Kolumbien und die USA sowie erstmals bei einem großen Turnier Neuseeland. Mit einem 4:0-Sieg gegen Kolumbien starteten die Französinnen in das Turnier, verloren dann mit 0:1 gegen die USA und erreichten durch ein 3:0 gegen Neuseeland das Viertelfinale. Hier unterlagen sie den Kanadierinnen, die als einzige Mannschaft alle Gruppenspiele gewonnen hatten, mit 0:1.

Olympia 2020 in Tokio

Frankreich schied bei der WM 2019 im Viertelfinale gegen Titelverteidiger USA aus. Da sich die britischen Verbände zuvor darauf geeinigt hatten eine gemeinsame Mannschaft nach Tokio zu schicken, sofern England eine der drei besten Mannschaften bei der WM würde, was dann geschah und zwei weitere europäische Mannschaften ins WM-Halbfinale einzogen, verpasste Frankreich die Qualifikation.

Statistiken

Bilanz gegen die Olympiasieger bei Olympischen Spielen

Spiele

Frankreich bestritt bisher zehn Spiele bei den Olympischen Spielen, von denen je fünf gewonnen und verloren wurden. Kein Spiel ging in die Verlängerung. Die Französinnen spielten bisher nicht gegen den Gastgeber, aber gegen den Titelverteidiger und späteren Olympiasieger. Nur gegen Kanada, Kolumbien und die USA wurde bisher zweimal gespielt, wobei Kanada immer letzter Gegner war. Frankreich spielte bisher gegen Mannschaften aus fünf Konföderationen (Asien, Europa, Nord-/Mittel- sowie Südamerika und Ozeanien) und dabei gegen die Kontinentalmeister aus Nordamerika und Ozeanien. Zudem traf Frankreich zweimal auf den amtierenden Weltmeister.

Die meisten Spiele bestritten sechs Spielerinnen, die in den zehn Spielen zum Einsatz kamen. Einer Französinnen gelangen drei Tore: Eugénie Le Sommer. Zwei Tore konnten Marie-Laure Delie, Laura Georges, Louisa Nécib[2], Wendie Renard und Élodie Thomis erzielen.

Nr. Datum Ergebnis Gegner A/H/* Austragungsort Anlass Bemerkung
125. Juli 20122:4Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten*Glasgow (GBR)VorrundeMit der Niederlage endete die längste Serie von Spielen ohne Niederlage und die längste Siegesserie (17 Siege in Folge)
228. Juli 20125:0Korea Nord Nordkorea*Glasgow (GBR)VorrundeErstes Spiel gegen Nordkorea
Höchste Niederlage Nordkoreas
100. Länderspiel von Camille Abily
331. Juli 20121:0Kolumbien Kolumbien*Newcastle (GBR)VorrundeErstes Spiel gegen Kolumbien
43. Aug. 20122:1Schweden Schweden*Glasgow (GBR)Viertelfinale
56. Aug. 20121:2Japan Japan**London (GBR)Halbfinale
69. Aug. 20120:1Kanada Kanada*Coventry (GBR)Spiel um Bronze
73. Aug. 20164:0Kolumbien Kolumbien*Belo Horizonte (BRA)Vorrunde
86. Aug. 20160:1Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten**Belo Horizonte (BRA)Vorrunde
99. Aug. 20163:0Neuseeland Neuseeland*Salvador(BRA)Vorrunde
1012. Aug. 20160:1Kanada Kanada*São Paulo (BRA)Viertelfinale
25. Juli 2024Kolumbien KolumbienHLyonVorrunde
28. Juli 2024Kanada KanadaHSaint-ÉtienneVorrunde
31. Juli 2024Neuseeland NeuseelandHLyonVorrunde

Anmerkung: Die fett gesetzten Mannschaften waren zum Zeitpunkt des Spiels Kontinentalmeister, die mit "*" markierten Mannschaften waren Weltmeister.

Rekorde

  • Jubiläumstor: 250. olympisches Tor der Frauen durch Élodie Thomis – das 2:0 beim 5:0 gegen Nordkorea am 28. Juli 2012

Keine der vier Niederlagen ist die höchste gegen diese Mannschaften, der Sieg gegen Nordkorea und der zweite Sieg gegen Kolumbien aber der höchste gegen die Nordkoreanerinnen bzw. Kolumbianierinnen.

Einzelnachweise

  1. fifa.com: „USA gewinnen Sechs-Tore-Thriller“
  2. In den FIFA-Spielberichten als Louisa Cadamuro geführt.
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