Francesc Cambó

Francesc Cambó i Batlle (* 2. September 1876 in Verges bei Girona; † 30. April 1947 in Buenos Aires) war ein katalanischer, konservativer Politiker, Gründer und Leiter der Lliga Regionalista und Minister in verschiedenen spanischen Regierungen. 1936 finanzierte er den Putsch gegen die Zweite Spanische Republik.[1]

Francesc Cambó
Cambó-Denkmal in dessen Geburtsort Verges

Erste Jahre

Francesc Cambó studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Literatur an der Universitat de Barcelona. 1901 gründete er die Lliga Regionalista de Catalunya und wurde zum Gemeinderat der Stadt Barcelona gewählt. Im Jahr 1907 vertrat er Barcelona sogar als Abgeordneter im Parlament, wurde aber bereits 1910 wieder abgewählt.

Politisches Wirken

Cambó kämpfte für ein Estatut d’autonomia, d. h. die formale Autonomie Kataloniens, um das katalanische Problem zu lösen, akzeptierte aber auch die Mancomunitat de Catalunya als Kompromisslösung.

Nach dem frühen Tod von Enric Prat de la Riba im August 1917 wurde er zum Führer der Lliga Regionalista. Im Kabinett Montaner IV (März bis November 1918), einer Koalitionsregierung, war er Minister für Infrastruktur und öffentliche Bauprojekte; im Kabinett Montaner V (14. August 1921 bis 8. März 1922) war er Finanzminister.

Bei den Wahlen von 1931, die zur Zweiten spanischen Republik führten, gelang es ihm nicht, einen Abgeordnetensitz zu erringen, woraufhin er ins Ausland emigrierte. Von 1933 bis 1936 kehrte er ins Parlament zurück. Beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges war er in der Schweiz. Zunächst war er gegen die aufständischen Soldaten; aus Angst vor einer linken Republik schloss er sich ihnen jedoch schließlich an. Nach dem Bürgerkrieg lebte er in der Schweiz, in den USA und Argentinien, wo er 1947 starb.

Er ist auf dem Cementiri de Montjuïc (Barcelona) bestattet.[2]

Kulturelles Wirken

Cambó war ebenfalls ein bedeutender Mäzen zahlreicher künstlerischer und kultureller Aktivitäten. 1922 gründete er die Fundació Bernat Metge, die zahlreiche klassische antike Texte ins Katalanische übersetzte. Ebenfalls hervorzuheben ist die Fundació Bíblica Catalana, die die komplette Bibel ausgehend von den Originaltexten ins Katalanische übertrug. 1933 wurde er Ehrenmitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches.[3]

Literatur

  • Borja de Riquer i Permanyer: Francesc Cambó. Entre la monarquia i la república (1930-1932). Editorial Base, Barcelona 2007, ISBN 978-84-85031-83-2.

Einzelnachweise

  1. ; .
  2. www.gravsted.dk.
  3. Archäologischer Anzeiger 1934, Jahresbericht S. I.
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