Fotheringhay Castle

Fotheringhay Castle war ein Schloss in Northamptonshire, England, und Stammsitz der Dukes of York.

Burghügel des Fotheringhay Castle am Ufer der Nene
Erhaltene Burgmauer von Schloss Fotheringhay

Es wurde vermutlich um 1100 von Simon I. de Senlis, dem zweiten Earl of Northampton gegründet. Im Jahr 1113 ging der Besitz auf Prinz David von Schottland über, als er Simons Witwe, die Tochter des ersten Earl of Northampton heiratete. Das Schloss wurde dann von den schottischen Fürsten bis zum frühen 13. Jahrhundert weiter vererbt, bis es von König Johann von England erobert wurde. 1220 wurde das Schloss von Ranulf de Blondeville, dem sechsten Earl of Chester verwaltet. Im Januar des folgenden Jahres wurde die Burg vorübergehend von William de Forz, im Zusammenhang mit seiner Rebellion gegen König Heinrich III. eingenommen. Nachdem Forz das Schloss verlassen hatte, wurde es wieder von Heinrich. III. übernommen und blieb in königlichen Händen bis zur Regierungszeit von Edward II. Es wurde Stammsitz des Hauses York. Der englische König Richard III. wurde dort 1452 geboren, ebenso Margareta von York, eine Schwester von ihm.

Auf dem Schloss wurde Maria Stuart in den letzten Monaten ihres Lebens gefangen gehalten. Nach 18 Jahren Haft in den verschiedenen englischen Burgen und Schlössern wurde sie am 8. Februarjul. / 18. Februar 1587greg. in der Großen Halle enthauptet. Entgegen der verbreiteten Behauptung, Jakob I. habe das Schloss 1627 abreißen lassen, weil seine Mutter Maria dort hingerichtet wurde, wurde das Anwesen wohl wegen seiner nachlassenden Wirtschaftlichkeit aufgegeben und verwahrloste. Trotz der Größe und Bedeutung des Schlosses verfiel es während der elisabethanischen Zeit. Um 1635, weniger als 50 Jahre nach Marias Hinrichtung, wurde berichtet, die Burganlage sei in einem ruinösen Zustand. Die Gebäude wurden wahrscheinlich bald danach abgerissen.

Das Schloss ist eine geschützte archäologische Stätte (Scheduled Monument) von nationaler Bedeutung und für die Öffentlichkeit zugänglich. Heute gibt es nur noch wenig zu sehen außer einigen Erderhebungen und Mauerresten. Die Anlage bietet eine gute Aussicht über das Nene-Tal und die Lage macht seine Position als Festungs- und Verteidigungsanlage deutlich.

Gedenkstätte für Edward von Langley, in der Kirche zu Fotheringhay

In der nahen Kirche befinden sich noch heute Grabsteine und Erinnerungstafeln an zahlreiche Angehörige des Hauses York, etwa der Herzöge Edward († 1415) und Richard († 1460).[1]

Zeitgenössische Darstellung der Hinrichtung Maria Stuarts auf Fotheringhay

Baubeschreibung

Es handelt sich um eine große Burganlage, um die herum große mit Wasser gefüllten Gräben gezogen waren. Die Burg hatte einen vieleckigen steinernen Festungsturm, der innere Burghof war durch eine Mauer und einen weiteren Wassergraben geschützt. Die Vorburg und die Außenanlagen waren befestigt und der Zugang zum Tor war als Brücke über einen See angelegt. Über die Baugeschichte des Schlosses ist wenig bekannt. Edmund Langley, Sohn König Edwards III., war im 14. Jahrhundert der Besitzer, und es wird angenommen, dass er den Aufbau der Vorburg und die Anlage des östlichen Teils des Grabens veranlasst hat.

Einzelnachweise

  1. northamptonshire.co.uk (Memento des Originals vom 14. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.northamptonshire.co.uk.

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