Ford OHC

Ford OHC bezeichnet eine Baureihe von Viertakt-Ottomotoren des Automobilherstellers Ford. Es handelt sich um einen Reihenvierzylinder aus Grauguss mit Zahnriemenantrieb und obenliegender Nockenwelle „(OHC)“. In Europa wurde der Motor ab der dritten Baureihe des Ford Cortina und im Ford Taunus eingesetzt und ersetzte die V4-Motortypen Essex und Köln, die Verwendung war jedoch nicht nur auf den europäischen Markt beschränkt. Es war der erste Großserienmotor von Ford mit Zahnriemenantrieb.

Ab den 1980er Jahren wurde der Motor schrittweise durch die Weiterentwicklung DOHC 8V, sowie die neuen Motortypen DOHC 16V, CVH und Zetec ersetzt.

Bekannt wurde der Motor auch als Pinto, benannt nach dem Ford Pinto, für den das Aggregat ursprünglich entwickelt wurde.

Ausführungen

Der Motor war in fünf verschiedenen Hubraumgrößen verfügbar (1,3, 1,6, 1,8, 2,0 und 2,3 Liter). Der 2,3-Liter-Motor, auch als Lima OHC bekannt, wurde ausschließlich in Nord- und Südamerika angeboten. Für den Markt in Nordamerika war der Lima OHC auch mit Turbolader verfügbar.

Verwendung in Europa

Verwendung Nord- und Südamerika

Eine im Hubraum auf 2,5 Liter vergrößerte Version des Lima OHC mit verbesserten Zylinderköpfen zur Kraftstoffeffizienz und Abgasverringerung wurde zwischen 1998 und 2001 im Ford Ranger und Mazda B 2500 für Nordamerika eingebaut.

Weiterentwicklung

Cosworth

Motor eines Ford Sierra RS500

Der Motorblock des Ford OHC ist die Basis für den Cosworth YB-Motor. Die britische Firma Cosworth entwickelte in Eigenregie einen 16V-Zylinderkopf mit zwei obenliegenden Nockenwellen für den Motorblock des OHC. Dieser Zylinderkopf wurde von Ford im Hinblick auf Motorsportaktivitäten in die Serienproduktion des Ford Sierra übernommen. Der ausschließlich mit Turboaufladung angebotene Motor wurde sowohl im Sierra als auch im Escort RS Cosworth angeboten. Mit diesem Motor erreichte Ford unzählige nationale und internationale Einzelsiege und Meisterschaften im Tourenwagen- und Rallyesport. Die größten Erfolge waren der Start-Ziel-Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1987 von Klaus Ludwig, Klaus Niedzwiedz und Steve Soper und der Fahrertitel der DTM 1988, ebenfalls für Klaus Ludwig.

DOHC

DOHC 8V
DOHC 16V

Die DOHC-Motorenfamilie ersetzte nach und nach die in die Jahre gekommenen OHC-Motoren. Anders als z. B. die Zetec-Motoren wurden sie immer nur als DOHC-Motoren vermarktet.

Der Block ist eine Neuentwicklung, bei der keine Teile vom OHC-Motor übernommen wurden. Lediglich das Lochbild zur Anbindung an die Getriebe wurde beibehalten. Anstatt eines Zahnriemens haben die DOHC-Motoren eine Steuerkette.

DOHC 8V

Motoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen, jedoch nur mit zwei Ventilen pro Zylinder kamen bei weitem nicht so oft zum Einsatz wie Motoren mit vier Ventilen pro Zylinder. Trotzdem ermöglicht die Verwendung von zwei Nockenwellen eine andere Gestaltung des Brennraumes. Damit wurde u. a. der Verschärfung der Emissionsgesetze Ende der 1980er Jahre Rechnung getragen.

Der Motor wurde im Sierra und im Scorpio angeboten.

DOHC 16V

Der später angebotene DOHC 16V mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder, der im Escort RS2000 16V, Galaxy und Scorpio verwendet wurde, basiert auf dem DOHC 8V.

Commons: Ford Pinto engine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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