Folketingswahl 2007

Die Folketingswahl 2007 am 13. November 2007 war die 66. Wahl zum dänischen Parlament (Folketing).

2005Ergebnis der Folketingswahl 20072011
in %, angegeben ist der Listenbuchstabe
 %
30
20
10
0
26,3
25,5
13,9
13,0
10,4
5,1
2,8
2,2
0,9
keine
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2005
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,7
−0,3
+0,6
+7,0
+0,1
−4,1
+2,8
−1,2
−0,8
−0,3
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Insgesamt 179 Sitze
  • Ø: 4
  • F: 23
  • A: 45
  • B: 9
  • Färöer/Grönland: 4
  • Y: 5
  • V: 46
  • C: 18
  • O: 25
Blöcke
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,0
46,0
keine
Blauer Block
Roter Block
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu
 %p
   2
   0
  -2
  -4
± 0,0
+0,3
−0,3
Blauer Block
Roter Block
Sonst.

Aufgerufen zur Wahl waren rund vier Millionen Stimmberechtigte. Sie fand in Dänemark und den autonomen Gebieten Färöer und Grönland statt, die je zwei Abgeordnete nach Christiansborg entsenden. In Dänemark selbst werden 175 Abgeordnete gewählt, so dass das Folketing aus 179 Abgeordneten besteht. Es gilt eine Sperrklausel von 2 %.

Sieger wurde zum dritten Mal in Folge Amtsinhaber Anders Fogh Rasmussen. Er ist damit der erste Venstre-Ministerpräsident, der zum zweiten Mal wiedergewählt wurde. Die bestehende Koalition mit den Konservativen unter Duldung der Dänischen Volkspartei konnte fortgesetzt werden.

Ausgangslage

Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen rief am 24. Oktober 2007 Neuwahlen aus, um für die anstehenden Haushaltsverhandlungen das politische Mandat seiner Regierung zu erneuern. Venstre, Konservative und Rechtspopulisten bildeten im Wahlkampf den bürgerlichen Block, während das linke Lager aus Sozialdemokraten, Linksliberalen, Sozialistischer Volkspartei und rot-grüner Einheitsliste bestand. Es unterstützte die Kandidatur der Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt um das politische Spitzenamt.

Da beide Blöcke ungefähr gleich stark in den Wahlkampf starteten, galt die Parteineugründung Neue Allianz als Zünglein an der Waage. Die Neue Allianz gründete sich um den vormals linksliberalen Abgeordneten Naser Khader. Er ließ sich erst kurz vor dem Wahltag zu einer bedingten Unterstützung des Amtsinhabers Fogh Rasmussen bewegen.

Ergebnisse

Während die Sozialisten ihre Mandate mehr als verdoppeln konnten, mussten sowohl Venstre wie Sozialdemokraten Verluste hinnehmen. Die Linksliberalen verloren nach einem hervorragenden Ergebnis 2005 kräftig, zum Teil an die Neue Allianz, die fünf Sitze erobern konnte. Rechtspopulisten und Konservative konnten an Stimmen leicht zulegen. Insgesamt entfielen auf den bürgerlichen Block 89 Mandate, was mit der Unterstützung eines bürgerlichen Abgeordneten von den Färöer-Inseln die nötige absolute Mehrheit bedeutete.

Die Färinger wählten mit Høgni Hoydal (Tjóðveldi) einen Unterstützer der Linken und mit Edmund Joensen (Sambandsflokkurin) einen bürgerlichen Abgeordneten. Die beiden grönländischen Abgeordneten Juliane Henningsen (IA) und Lars Emil Johansen (Siumut) werden dem linken Lager zugerechnet.

Dänemark

ParteiListeSpitzenkandidat/-inStimmenProzent+/- %Sitze+/- Sitze
Liberale ParteiVAnders Fogh Rasmussen908.47226,2−2,746−6
Dänische VolksparteiOPia Kjærsgaard479.53213,9+0,625+1
KonservativeCBendt Bendtsen359.40410,4+0,1180
Neue AllianzYNaser Khader97.2952,8+2,85+5
SozialdemokratenAHelle Thorning-Schmidt881.03725,5−0,345−2
Sozialistische VolksparteiFVilly Søvndal450.97513,0+7,023+12
SozialliberaleBMargrethe Vestager177.1615,1−4,19−8
EinheitslisteØ74.9822,2−1,24−2
ChristdemokratenKBodil Kornbek30.0130,9−0,800
Sonstige5490,0−1,300
Wahlberechtigte4.022.029
Abgegebene Stimmen3.483.53386,6+2,2
Gültige Stimmen3.459.4201750

Quelle: Folketinget.dk[1]

Färöer

ParteiOrientierungGesamtstimmenProzentSitze+/- zu 2005Listenintern bestplatziertPersönliche Stimmen
Tjóðveldisezessionistisch/sozialistisch5.84925,410Høgni Hoydal2.595
Sambandsflokkurinunionistisch/liberal5.41423,51+1Edmund Joensen930
Fólkaflokkurinsezessionistisch/konservativ4.72820,50−1Jørgen Niclasen959
Javnaðarflokkurinunionistisch/sozialdemokratisch4.70220,400Jóannes Eidesgaard992
Miðflokkurinchristdemokratisch1.5736,800
Sjálvstýrisflokkurinunionistisch/sozialliberal7993,500
Wahlberechtigte34.529
Abgegebene Stimmen23.21467,2
Gültige Stimmen23.065

Quelle: Reichsombudsschaft auf den Färöern.[2] Zur Einteilung in sezessionistische und unionistische Parteien siehe auch Autonomie der Färöer.

Grönland

ParteiOrientierungGesamtstimmenProzentSitze+/- zu 2005Listenintern bestplatziertPersönliche Stimmen
Inuit Ataqatigiitsezessionistisch/sozialistisch8.34733,210Juliane Henningsen5.170
Siumutsozialdemokratisch8.07532,210Lars Emil Johansen3.584
Demokraatitunionistisch/konservativ-populistisch4.58618,300Palle Christiansen2.209
Atassutunionistisch/liberal4.09716,300Ellen Christoffersen3.378
Wahlberechtigte39.706
Abgegebene Stimmen25.5894,4
Gültige Stimmen25.105

Quelle: Reichsombudsschaft in Grönland[3]

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Folketingswahlen seit 1973, Internetseite des Folketings, abgerufen am 24. Februar 2018 (archiviert).
  2. Endergebnis Folketingsvalg Färöer 2007 (dänisch)
  3. Endergebnis Folketingsvalg Grönland 2007 (dänisch)
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