Folcholtsbaar
Die Folcholtsbaar (auch Folcholtspara) war ein mittelalterlicher Gau im heutigen Baden-Württemberg.
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Der Name Folcholtsbaar leitet sich von einem ihrer früheren Herrscher Folcholt ab, dessen Name sich auch in dem heutigen Ehinger Stadtteil Volkersheim (Folkotsheim) erhalten hat. Lediglich eine Schenkungsurkunde aus dem Jahr 805 erwähnt diese Baar.[1]
Die folgenden Orte sind in dieser Urkunde eindeutig der Folcholtsbaar zuzuordnen:
- Heidcauwe (Haidgau)
- Antarmarhingas (Emerkingen)
Diese Urkunde erklärt nicht eindeutig, ob die folgenden ebenso genannten Orte (von denen mehrere auch in andern Gauen vorkommen) zur Folcholtsbaar gehörten. Dies verhindert die Grenzen dieses Gaues klar zu setzen:
- Marahtale (Obermarchtal und Untermarchtal)
- eine Kirche in Pussone (Bussen)
- eine Kirche ad See (Seekirch am Federsee)
- Güter in Heistilingauwe (Haisterkirch (Bad Waldsee))
- Wangas (Mengen (Bad Waldsee))
- Hohdorf (Hochdorf (Bad Waldsee))
- Villare (Weiler(Bad Waldsee))
- Dhahdorf (vermutlich Datthausen)
- Meringas (Möhringen (Unlingen) vgl. Eritgau)
- Taugindorf (Daugendorf (Riedlingen) vgl. Eritgau)
- Cruaningum (Grüningen vgl. Eritgau)
- Asinheim (vermutlich Ensenheim. Abgegangener Ort bei Unlingen vgl. Eritgau)
- Wahhingas (Oberwachingen oder Unterwachingen bei Riedlingen vgl. Eritgau)
- Sembingwanc (verschrieben? wohl Binzwangen (Ertingen) bei Riedlingen vgl. Eritgau)
- Stiviloheim (unbekannt)
- Erfstetim (Erbstetten (Ehingen))
- superior Wilzinga et inferior (Ober und Unter-Wilzingen vgl. Eritgau)
In einer Urkunde vom Jahre 817 erscheinen folgende Orte mit den unzweifelhaften Folcholtsbaarorten Emerkingen und Heidgau zusammen gruppiert, jedoch ohne besondere Gaubezeichnung:
- in villis Essindorf (Essendorf Alb-Donau-Kreis)
- unum villarem qui dicitur Perahtramni (unbekannt)
- ad Fedarhaun (ein Name, der sich vermutlich in Henauhof am Federsee erhalten hat)
- Heidcavve (unbekannt)
- Antimarchingun (unbekannt)
- Wahingun (unbekannt)
- Marahtale (Obermarchtal oder Untermarchtal)
- Erfstetim (Erbstetten (Ehingen))
- Chrezzingun (Grötzingen (Allmendingen))
- Muliheim (Mühlheim (Ehingen))
- Wilzingis Wilzinga (Unter- oder Oberwilzingen)
- Polstetim (unbekannt; wohl nicht Bolstern)
Gaugrafen
Die Grafen von Veringen waren im 10.–12. Jahrhundert die Gaugrafen der Folcholtsbaar.[2]
Literatur
- Michel Borgolte: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. 1984.
- Sebastian Locher: Regesten zur Geschichte der Grafen zu Veringen. 1872.
- Christoph Friedrich Stälin: Wirtembergische Geschichte. 1841, Band 1, S. 294f. (Google-Books-Vorschau)
Einzelnachweise
- Hans Jänichen: Baar und Huntar. In: Grundfragen der alemannischen Geschichte. Mainauvorträge 1952 (=Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte. Vorträge und Forschungen, Band 1). Ausgabe 4, Neuauflage, Verlag J. Thorbecke, Sigmaringen 1976, S. 83–148, hier: S. 108.
- Sebastian Locher: Regesten zur Geschichte der Grafen zu Veringen. Sigmaringen 1872, Seite 4f.