Făgăraș

Făgăraș [fəɡəˈraʃ] (deutsch Fogarasch oder Fugreschmarkt, ungarisch Fogaras) ist eine Stadt im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Durch die Stadt fließt der Olt (Alt).

Făgăraș
Fogarasch, Fugreschmarkt
Fogaras
Wappen von Făgăraș
Făgăraș (Rumänien)
Făgăraș (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Brașov
Koordinaten: 45° 51′ N, 24° 58′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:429 m
Fläche:36,41 km²
Einwohner:26.284 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:722 Einwohner je km²
Postleitzahl: 505200
Telefonvorwahl:(+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen:BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Munizipium
Bürgermeister:Gheorghe Sucaciu (unabh.)
Postanschrift:Str. Republicii, Nr. 3
Loc. Făgăraș, jud. Brașov, RO–505200
Website:
Festung Făgăraș

Geschichte

Geprägt wird die Stadt durch eine Burg. Eine Sage berichtet, dass von diesem Ort der Fürst Negru Vodă auszog, um südlich der Südkarpaten das Fürstentum Walachei zu gründen. Am Ende des 12. Jahrhunderts war die Burg nur eine Holzfestung, die dann im 14. Jahrhundert zu einer Steinfestung ausgebaut wurde.

Im Königreich Ungarn war die Stadt Verwaltungssitz für das Komitat Fogaras und im Königreich Rumänien für den Kreis Făgăraș.

Über den Fluss Aluta führte eine 270 m lange gedeckte Brücke. 1613 errichtete Gábor Bethlen ein befestigtes Schloss. In der Stadt existierten 1881 fünf Kirchen; damals lebten dort 5307 Einwohner, die Handel, Gewerbe und Tabakanbau treiben. Die Stadt war Sitz eines Bezirksgerichts und hatte ein evangelisches Gymnasium.

Bei Făgăraș wurde am 12. Juli 1849 Józef Bem von den Russen besiegt.

Im 20. Jahrhundert galt der Ort während der kommunistischen Herrschaft als antikommunistische Hochburg. In den 1950er Jahren war die Burg ein Gefängnis, in dem viele Feinde des Kommunismus interniert waren. Die Burg wurde während der kommunistischen Diktatur restauriert und beherbergt heute ein Museum sowie eine Bibliothek.

Făgăraș hatte 2007 etwa 39.000 Einwohner. Davon waren etwa 306 Siebenbürger Sachsen, wie einer kirchlichen Aufstellung von 2009 zu entnehmen ist.[3]

Das Doamna-Stanca-Gymnasium hat eine deutsche Abteilung, in der alle Fächer in deutscher Sprache unterrichtet werden. Die Schüler sind meist Rumänen, selten Siebenbürger Sachsen.

Seit 2003 besteht in Făgăraș eine Produktionsstätte des 1964 gegründeten österreichischen Unternehmens ALUFIX,[4] mit dem Firmensitz in Wiener Neudorf. 2020 waren hier 39 Beschäftigte tätig.[5]

Bevölkerung

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
18504.9032.0619441.249649
19007.4933.2932.9181.26611
19308.8485.2122.099971566
195617.25614.0461.6341.222354
197733.82728.1432.5922.550542
199244.93144.0182.337966610
200236.12133.6771.643332469
2011[7]30.71425.8531.0561923.613
2021[1]26.28419.2675881166.313 (2.255 Roma)

Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde in Făgăraș die höchste Einwohnerzahl, und die der Rumänen, 1992 registriert. Die höchste Bevölkerungszahl der Deutschen wurde 1977, die der Magyaren (3367) 1910 und die der Roma (1069) 2011 ermittelt. Des Weiteren wurden bei fast jeder Aufnahme Ukrainer (höchste Einwohnerzahl 61.930), Serben (höchste Einwohnerzahl 91.966) und Slowaken (höchste Einwohnerzahl 14.1930) registriert.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Commons: Făgăraș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 8. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Dieter Drotleff: Pfarrer, Kuratoren, Seelenzahlen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. Beilage: Karpatenrundschau, 4. März 2010, S. 3.
  4. Das internationale Alufix Produktions- und Vertriebsnetzwerk abgerufen am 25. März 2022.
  5. Detalii de identificare ALUFIX SRL bei listafirme.ro, abgerufen am 25. März 2022 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
  7. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  8. Angaben zu Adolf Schullerus bei Kulturportal West-Ost, abgerufen am 9. März 2020
  9. Marius J. Tataru: Schullerus, Fritz (1866–1898), Maler. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 333 f. (Direktlinks auf S. 333, S. 334).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.