Focus (Band)

Focus ist eine niederländische Progressive-Rock-Band. Ihre dominierenden Mitglieder waren der Organist und Flötist Thijs van Leer – der der Band weiterhin angehört – und der Gitarrist Jan Akkerman.

Focus

Allgemeine Informationen
Genre(s) Progressive Rock, Rock
Gründung 1969, 2001
Auflösung 1978
Website www.focustheband.co.uk
Gründungsmitglieder
Thijs van Leer
Hans Cleuver
Jan Akkerman
Martin Dresden
Aktuelle Besetzung
Keyboard, Flöte
Thijs van Leer
Schlagzeug
Pierre van der Linden
Gitarre
Menno Gootjes
Bass
Udo Pannekeet
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Collin Allen
Schlagzeug
David Kemper
Schlagzeug
Bert Smaak
Gitarre
Philip Catherine
Gitarre
Eef Albers
Bass
Bert Ruiter
Gitarre
Jan Dumée
Bass
Bobby Jacobs

Bandgeschichte

Thijs van Leer gründete Focus 1969 gemeinsam mit Martin Dresden (Bass) und Hans Cleuver (Schlagzeug). Zusammen mit Jan Akkerman nahmen sie 1970 ihre erste LP In and Out of Focus und die Single House of the King auf.

Mit Pierre van der Linden, den Jan Akkerman von seiner früheren Gruppe Brainbox kannte, am Schlagzeug und Cyril Havermans am E-Bass brachten das Album Moving Waves und die Hit-Single Hocus Pocus 1971 die internationale Anerkennung.

Ein weiterer großer internationaler Erfolg war die Single Sylvia aus dem 1972 veröffentlichten Doppelalbum Focus III. Am Bass spielte jetzt Bert Ruiter.

1973 folgte das Live-Album Live at the Rainbow. Pierre van der Linden verließ die Gruppe, weil er einen kommerzielleren Stil nicht mitgehen wollte. Mit Schlagzeuger Collin Allen (ex-Stone the Crows, ex-John Mayall) wurde 1974 die LP Hamburger Concerto eingespielt. Während der Aufnahmen zu Mother Focus wurde Allen 1975 durch David Kemper ersetzt.

1976 verließ auch Jan Akkerman die Band. Für ihn kam Philip Catherine und dann Eef Albers. In diesem Jahr kam Ship of Memories heraus, das unveröffentlichte Aufnahmen enthielt, und 1977 mit P. J. Proby Focus con Proby.

Thijs van Leer und Jan Akkerman spielten hin und wieder zusammen und brachten 1985 nochmals ein Album unter dem Namen Focus heraus.

1988 wurden die Focus-Alben auf CD wiederveröffentlicht.

2002 stellte Thijs van Leer wieder eine Focus-Formation zusammen und ging auf Tour (unter anderem zeitweise wieder mit Pierre van der Linden und Bert Smaak am Schlagzeug, außerdem Jan Dumée (Gitarre), Bobby Jacobs (Bass)). Das ist zusammen mit alten Aufnahmen auf DVD dokumentiert.

Seit Januar 2011 gehört Gitarrist Menno Gootjes (* 1974) zur Band; er löste Niels van der Steenhoven ab, der fast fünf Jahre in der Band gespielt hatte. Aktuell dabei sind neben Thijs van Leer immer noch Schlagzeuger Pierre van der Linden und Bassist Bobby Jacobs.

Eng mit dem Erfolg von Focus verbunden ist der Musikproduzent Mike Vernon, der die Gruppe seit 1970 betreute.

Stil

Bei Focus überwiegen die Instrumentalstücke, vor allem auf den erfolgreichen Alben. Gesang wird manchmal instrumentell eingesetzt, wie zum Beispiel das Jodeln von Thijs van Leer auf Hocus Pocus. Typisch für den Progressive Rock sind die langen Suiten-artigen oder sinfonischen Konzeptstücke.

Obwohl die Musiker in Interviews ihre Stücke oft als Späße darstellten, wird deutlich, dass sich die Musik von Focus sowohl hinsichtlich Virtuosität (Jan Akkerman wurde 1973 vom Melody Maker als weltbester Gitarrist gekürt) als auch kompositorisch auf sehr hohem Niveau abspielte. Die Rockmusik von Focus wurde mit verschiedensten Stilrichtungen angereichert. Die Herkunft vom Jazz und die klassische Ausbildung der Musiker tritt in vielen Stücken zu Tage. Die Musik ist voll von Versatzstücken, Zitaten und Bearbeitungen klassischer Komponisten wie Joseph Haydn, Johannes Brahms und Béla Bartók. Man findet Anspielungen auf den gregorianischen Gesang, Volksmusik und Barockmusik bis hin zum Funk oder fernöstlicher Musik.

Sonstiges

Im Jahre 2010 verwendete die Firma Nike das Lied Hocus Pocus aus dem Album Moving Waves für eine Werbekampagne vor und während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.[1] Auch ist Hocus Pocus in den TV-Serien Supernatural (Folge 3.13 – Ghostfacers), My Name Is Earl (Folge 3.12 – Freiheit vor der Nase) und Vinyl (Folge 1.8 – E.A.H.) zu hören. Das Lied Hocus Pocus wird ebenfalls im 2014 veröffentlichten Film RoboCop und 2016 im Film Baby Driver verwendet.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  NL
1970 In and Out of Focus US104
(9 Wo.)US
in NL als Focus Plays Focus
1971 Moving Waves UK2
(34 Wo.)UK
US8
Gold
Gold

(38 Wo.)US
NL4
(8 Wo.)NL
in NL als Focus II
1972 Focus 3 UK6
(16 Wo.)UK
US35
Gold
Gold

(22 Wo.)US
NL1
(12 Wo.)NL
1974 Hamburger Concerto UK20
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
US66
(19 Wo.)US
NL5
(4 Wo.)NL
1975 Mother Focus UK23
(6 Wo.)UK
US152
(6 Wo.)US
1976 Ship of Memories US163
(7 Wo.)US
1977 Focus con Proby NL27
(1 Wo.)NL

Weitere Studioalben

  • 1985: Focus – J. Akkerman & Thijs van Leer
  • 2002: Focus 8
  • 2006: Focus 9 / New Skin
  • 2012: Focus X
  • 2014: Golden Oldies
  • 2016: 8.5 Beyond the Horizon
  • 2018: Focus 11

Livealben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  NL
1973 Focus at the Rainbow UK23
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
US132
(10 Wo.)US
NL9
(2 Wo.)NL

Weitere Livealben

  • 2004: Focus the Greatest Hits (DCD)
  • 2016: Live in Europe
  • 2016: Live in England (CD/DVD)

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  NL
1975 Dutch Masters - A Selection of Their
Finest Recordings 1969-1973
US120
(9 Wo.)US
1975 The Golden Years of Dutch Pop Music NL43
(2 Wo.)NL
2017 Hocus Pocus Box DE54
(1 Wo.)DE
NL61
(1 Wo.)NL
13-CD-Box bereits veröffentlichter Alben
2020 50 Years Anthology 1970–1976 NL96
(1 Wo.)NL
9-CD-Box der 1970--1976 veröffentlichten Studio- und Live-Alben mit zahlreichen unveröffentlichten Bonustracks plus 2 DVDs mit unveröffentlichten Konzertmitschnitten

Singles

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  NL
1971 House of the King
NL14
(4 Wo.)NL
B-Seite: Black Beauty
Hocus Pocus
Moving Waves
NL10
(7 Wo.)NL
B-Seite: Janis
1972 Sylvia
Focus 3
UK4
(11 Wo.)UK
US89
(5 Wo.)US
NL40
(3 Wo.)NL
B-Seite: Love Remembered
Tommy
NL21
(4 Wo.)NL
1973 Hocus Pocus (Nieuwe Versie)
DE45
(2 Wo.)DE
UK20
(11 Wo.)UK
US9
(19 Wo.)US
NL9
(7 Wo.)NL
1974 Harem Scarem
Hamburger Concerto
NL26
(4 Wo.)NL
B-Seite: Early Birth

Weitere Singles

  • 1970: Anonymus

Einzelnachweise

  1. lastfm.de aufgerufen am 30. Juli 2010
  2. Chartquellen: DE UK US Alben NL Singles NL
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK US
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