Flugschriften

Flugschriften ist ein Walzer von Johann Strauss (Sohn) (op. 300). Das Werk wurde zunächst am 17. Januar 1866 in der Wiener Hofburg und dann am 21. Januar im Sofienbad-Saal in Wien aufgeführt.

Johann Strauss (Sohn) beim Hofball, Maler Theo Zasche

Anmerkungen

Der Walzer wurde für den Fasching des Jahres 1866 geschrieben und dem Schriftsteller- und Journalistenverband Concordia gewidmet. Geplant war, den Walzer anlässlich des Balls dieses Verbands am 21. Januar 1866 uraufzuführen. Strauss, der am 17. Januar des gleichen Jahres einen Hofball im Ritter Saal der Hofburg musikalisch begleitete, nutze die Gelegenheit, die Premiere des Walzer vorzuziehen und das Werk an diesem Tag in Anwesenheit des Kaiserpaares aufzuführen. Am 21. Januar erklang das Werk dann wie geplant auf dem Concordia Ball im Sofienbad-Saal. Die Concordia hat die vorgezogene Premiere des Walzers kritiklos hingenommen. Die Namensgebung erklärt sich natürlich aus dem journalistischen Erzeugnis einer Flugschrift oder eines Flugblattes. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass der Komponist ein Werk mit diesem Titel überhaupt am Kaiserhof und in Anwesenheit des Kaisers aufführte, weil sich doch viele Flugschriften seit der Revolutionszeit von 1848 kritisch mit der Politik des Kaisers bzw. dessen Regierung auseinandersetzten.

Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 8 Minuten und 31 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann sich diese Zeit um bis zu etwa einer Minute plus oder minus verändern.[1]

Einzelnachweis

  1. Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 59) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als neunter Titel auf der 20. CD zu hören.

Siehe auch

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