Flughafen Podgorica

Der Flughafen Podgorica (Aerodrom Podgorica, IATA-Code: TGD, ICAO-Code: LYPG) ist nach Passagieren der kleinere der zwei montenegrinischen Flughäfen. Er wird von den montenegrinischen Luftstreitkräften auch als Militärflugplatz genutzt und nach seiner Lage Podgorica-Golubovci genannt. Der IATA-Code lautet noch heute TGD, da die montenegrinische Hauptstadt Podgorica von 1946 bis 1992 zu Ehren des ehemaligen jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Broz Tito den Namen Titograd trug.

Aerodrom Podgorica
Kenndaten
ICAO-Code LYPG
IATA-Code TGD
Koordinaten

42° 21′ 34″ N, 19° 15′ 7″ O

Höhe über MSL 43 m  (141 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 12 km südlich von Podgorica
Straße M2/E 65/E 80
Basisdaten
Eröffnung 1961[1]
Betreiber Airports of Montenegro
Passagiere 1.657.522 (2023)
Luftfracht 1.055 t (2007)
Flug-
bewegungen
7.915 (2018)
Start- und Landebahn
18/36 2500 m × 45 m Asphalt



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Lage und Verkehrsanbindung

Flughafenbahnhof Podgorica

Der Flughafen Podgorica liegt sieben km südlich vom Stadtzentrum. Westlich des Flughafens verlaufen die Magistralni put M2, die Europastraße 65 und die Europastraße 80 auf einer gemeinsamen Trasse.

Ein Bahnhaltepunkt mit dem Namen Aerodrom (serbisch-kyrillisch Аеродром) liegt etwa einen Kilometer vom Terminal entfernt an der Bahnstrecke Belgrad–Bar. Sechs Regionalzugpaare der Relation Podgorica–Bar halten hier täglich.[2]

Geschichte

Bild des heutigen Luftwaffenstützpunktes Podgorica, Juni 2009
US-Aufklärungsfoto nach den NATO-Luftangriffen auf den jugoslawischen Luftwaffenstützpunkt Podgorica, April 1999

In den 60er-Jahren ließ Tito den Flughafen für die jugoslawische Luftwaffe (RV i PVO) und den zivilen Luftverkehr erbauen. Die Luftwaffe bezeichnete ihren Teil als Luftwaffenstützpunkt Podgorica. Hierzu gehörte neben der Piste 08/26 auch die drei Kilometer östlich davon unter dem Hügel „Šipčanik“ verborgene Flugzeugkaverne. Die Flugzeugkaverne erhielt den Tarnnamen „Objekat Tuzi“ und war für den Betrieb von ein bis zwei Staffeln oder rund 24 Flugzeugen des Typ Soko Orao ausgelegt. Die Flugzeugkaverne ist halb-rund, 13,5 m breit, 6,5 m hoch und genau 356 m lang. Im Kosovokrieg wurde der damals jugoslawische Luftwaffenstützpunkt durch die NATO und ihre Alliierten bei der Operation Allied Force mehrmals bombardiert. Bei diesen Angriffen wurde die geringe Feldüberdeckung von lasergelenkten Bomben durchschlagen. Durch das Folgefeuer waren 24 Soko G-2 „Galeb“ und sechs Soko G-4 „Super Galeb“ zerstört und der Tunnel stark beschädigt worden. 2006 ist die Flugzeugkaverne zu einem Weinkeller umgebaut worden, da die Streitkräfte von Montenegro keinen Bedarf für die beschädigte Kaverne hatten und ihre verbliebenen Flugzeuge auf dem Zivilflugplatz betrieben. Seit Mitte Mai 2006 steht ein neues Passagier-Terminal mit acht Check-in Positionen zur Verfügung. Der Flughafen war die Basis von Montenegro Airlines.

Flugziele

Vom Flughafen Podgorica bestehen Direktflugverbindungen nach Athen, Bari, Belgrad, Berlin, Budapest, Brüssel, Düsseldorf, Frankfurt, London, Memmingen, Moskau, Neapel, Paris, Salerno, Stockholm, Wien. Dortmund (Stand: August 2017)

Verkehrszahlen

Quelle: Airports of Montenegro
Quelle: Airports of Montenegro
Flughafen Podgorica – Verkehrszahlen 2005–2019
JahrFluggastaufkommenFlugbewegungen
20191.297.365
20181.208.5257.915
20171.055.1417.516
2016873.2785.957
2015748.8995.545
2014699.1415.247
2013690.6885.528
2012620.0975.560
2011611.6516.136
2010651.6086.925
2009450.3765.455
2008544.9075.883
2007460.0204.918
2006381.8473.895
2005319.6653.298

Zwischenfälle

  • Im Mai 1971 (genaues Datum unbekannt) wurde eine Convair CV-440-0 der JAT – Jugoslovenski Aerotransport (YU-ADO) auf dem Flughafen Titograd mit eingefahrenem Fahrwerk gelandet. Alle Insassen überlebten die Bauchlandung. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Es handelte sich um die frühere D-ADIL der Condor (1958 bis 1961), danach von 1961 bis 1968 als D-ACEK bei der Lufthansa im Einsatz.[4]
Commons: Podgorica Airport – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Podgorica Airport History. MontenegroAirports.com, archiviert vom Original am 17. Januar 2018; abgerufen am 21. August 2018 (englisch). abgerufen am 2. Juni 2023
  2. Fahrplan der Željeznica Crne Gore (PDF; 204 kB)
  3. Flugunfalldaten und -bericht CV-440 YU-ADL im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2021.
  4. Flugunfalldaten und -bericht CV-440 YU-ADO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 8. Dezember 2021.
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