Aeropuerto Internacional José Martí
Der Aeropuerto Internacional José Martí (IATA-Code: HAV, ICAO-Code: MUHA; zuvor Aéropuerto El Rancho Boyeros) ist der internationale Verkehrsflughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna und gleichzeitig der größte und wichtigste des Landes. Im Jahr 2015 fertigte er 1,69 Millionen Passagiere ab. Er dient als Heimatbasis für Cubana, Aerocaribbean und Aerogaviota und befindet sich etwa 15 Kilometer südlich des Stadtzentrums. Der Flughafen ist nach dem kubanischen Nationalhelden und Poeten José Martí benannt. Im Zuge einer Privatisierung soll künftig Aéroports de Paris als Betreiber fungieren.[3]
Aeropuerto Internacional José Martí[1] | |||
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Kenndaten | |||
ICAO-Code | MUHA | ||
IATA-Code | HAV | ||
Koordinaten | |||
Höhe über MSL | 64 m (210 ft) | ||
Verkehrsanbindung | |||
Entfernung vom Stadtzentrum | 15 km südlich von Havanna | ||
Straße | Avenida de la Revolución | ||
Basisdaten | |||
Eröffnung | 1930 | ||
Betreiber | ECASA | ||
Terminals | 3 | ||
Passagiere | 1,69 Mio. (2015)[2] | ||
Start- und Landebahn | |||
06/24 | 4000 m × 45 m Asphalt |
Geschichte
Der Bau des Flughafens wurde 1929 begonnen. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren die Fluggesellschaften des Ostblocks wie Aeroflot, Interflug, Czech Airlines und LOT häufig hier zu Gast.
Seit den 1990er-Jahren gibt es wieder Charterflüge in die Vereinigten Staaten, etwa mit Gulfstream International Airlines. Nachdem zunächst nur Flüge aus Miami, Los Angeles und New York zugelassen waren, autorisierte die US-Regierung im Rahmen der von Präsident Barack Obama erlassenen Reiseerleichterungen ab Anfang 2011 acht weitere Flughäfen, Charterflüge von und nach Kuba abzuwickeln.[4]
Terminals
Der Flughafen besitzt drei Terminals: Terminal 1 dient zur Abfertigung von Inlandsflügen, Terminal 2 wird für Flüge von den und in die USA und Terminal 3 für die Abfertigung des restlichen internationalen Flugverkehrs verwendet. Im Jahr 2011 wurde Terminal 2 modernisiert. 2013 sollte Terminal 3 folgen.[5][6]
Am 7. November 2013 brach während Bauarbeiten am Terminal 3 ein Feuer aus,[7] in dessen Zuge der Flughafen vorübergehend evakuiert werden musste.[8]
Fluggesellschaften und Ziele
Havanna verfügt neben einigen Inlandsrouten – beispielsweise nach Cayo Largo del Sur und Camagüey – über zahlreiche Direktverbindungen zu Zielen in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie einige wenige Routen nach Europa. Direktverbindungen in die USA durften lange Zeit aufgrund anhaltender Embargos nur als Charter mit teils eingeschränktem Kundenkreis angeboten werden, Flüge nach Kanada waren und sind hiervon nicht betroffen. Im Zuge des sich normalisierenden Verhältnisses zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten und der Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen 2015 wurden viele Restriktionen deutlich gelockert.
Verbindungen nach Europa bestehen beispielsweise nach Frankfurt und München, Düsseldorf und Zürich.
Zwischenfälle
- Am 17. Mai 1954 brach an einer Curtiss C-46A-55-CK Commando der Cubana de Aviación (Luftfahrzeugkennzeichen CU-C556) bei der Landung auf dem Flugplatz Havanna-Rancho Boyeros das Hauptfahrwerk zusammen. Dabei wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Alle Insassen überlebten den Unfall.[9]
- Am 30. März 1958 wurde eine Curtiss C-46D-10-CU Commando der costa-ricanischen Aerolineas Nacionales (TI-1019) 56 Kilometer vom Flughafens Havanna entfernt durch Rebellen zur Landung gezwungen. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Über Personenschäden ist nichts bekannt.[10]
- Am 18. Mai 2018 stürzte eine knapp 39 Jahre alte Boeing 737-200 der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh Aerolíneas (Markenname: Global Air) (XA-UHZ) auf einem Flug für die Cubana de Aviación nach Holguín kurz nach dem Start von Havanna ab. Mehr als 100 Insassen des Flugzeugs kamen dabei ums Leben.[11]
Siehe auch
Auf dem Flughafen sitzt die Aerovaradero, die im Auftrag des Verkehrsministeriums für jede Art von Bodendiensten zur Abwicklung von Luftfracht auf allen kubanischen Flughäfen zuständig ist.
Weblinks
- Aeropuerto Internacional José Martí in der offiziellen kubanischen Web-Enzyklopädie EcuRed (spanisch)
- Havana Jose Marti Airport in Cuba (englisch)
Einzelnachweise
- AIP CUBA MUHA AD 2-13. (PDF) In: iacc.gov.cu. Instituto de Aeronáutica Civil de Cuba, 3. Mai 2012, S. 1, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2012; abgerufen am 17. Februar 2014 (englisch).
- Construirán hotel cerca del Aeropuerto Internacional José Martí, ACN vom 12. Juli 2016
- Franzosen betreiben Havanna Airport. In: n-tv.de. 4. August 2016, abgerufen am 4. August 2016.
- USA – Kuba nonstop in 30 Minuten in: AeroTelegraph vom 13. Oktober 2011, abgerufen am 1. April 2012
- Anhaltendes Wachstum des kubanischen Tourismus (Memento vom 26. Juli 2012 im Internet Archive), Granma, 9. Mai 2012
- Cuba Purchases New Planes for Domestic Flights, Prensa Latina, 16. Februar 2013
- Sufre incendio menor terminal aérea de Cuba – Frontera vom 7. November 2013
- Controlado incendio en aeropuerto José Martí | Cubanet vom 7. November 2013
- Flugunfalldaten und -bericht C-46 CU-C556 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. Dezember 2023.
- Flugunfalldaten und -bericht C-46 TI-1019 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. November 2023.
- Flugunfalldaten und -bericht B-737-200 XA-UHZ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. November 2023.