Flughafen Damaskus
Der Flughafen Damaskus (arabisch مطار دمشق الدولي, DMG Maṭār Dimašq ad-Dawlī; IATA-Code: DAM, ICAO-Code: OSDI) ist ein internationaler Flughafen bei Damaskus, der Hauptstadt von Syrien. Der Flughafen verfügt neben dem zivilen auch über einen militärisch genutzten Bereich. Der Flughafen wurde 1973 eröffnet und ist der verkehrsreichste der drei internationalen Flughäfen Syriens. Im Jahr 2000 verzeichnete der Flughafen bei 24.500 Starts und Landungen ein Aufkommen von 1,7 Millionen Passagieren[1]. Im Jahr 2004 wurde der Flughafen von 3,2 Millionen Passagieren genutzt. Im Zuge des seit 2011 andauernden Bürgerkriegs in Syrien wurden jedoch viele Flüge nach Damaskus eingestellt, sodass die Bevölkerung der Stadt weitestgehend vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten ist.
مطار دمشق الدولي Damascus International Airport | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | OSDI |
IATA-Code | DAM |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 616 m (2.021 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 25 km südöstlich von Damaskus |
Straße | Airport Road |
Nahverkehr | Taxi, Bus |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1973 |
Betreiber | Directorate General of Civil Aviation |
Fläche | 15.794 ha |
Passagiere | 3,2 Millionen (2004) |
Start- und Landebahnen | |
05R/23L | 3600 m × 45 m Asphalt |
05L/23R | 3000 m × 45 m Asphalt |
Geschichte
Im Dezember 2012 wurde der Flughafen Damaskus im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien geschlossen.[2] Bereits zuvor hatten die meisten Gesellschaften den Flugbetrieb nach Damaskus eingestellt. Syrian Arab Airlines flog 2013 und 2014 als de facto einzige Fluglinie weiterhin unregelmäßig Damaskus an. Der meiste Flugverkehr weicht auf den Flughafen Beirut aus.[3] Seither fanden Linienflüge in den arabischen Raum statt, die unter anderem von Cham Wings Airlines, FlyDamas und Syrian Arab Airlines durchgeführt wurden. Die Hauptziele waren Bagdad, Basra, Riad, Kuwait, Doha, Dschedda, Abu Dhabi und Teheran.
Am 10. Juni 2022 wurde der Flughafen Damaskus bei einem israelischen Luftangriff schwer beschädigt.[4][5] Dieser Luftangriff verkürzte die Länge der Landebahn erheblich und verhindert die Landung großer Flugzeuge. Zuvor hatte Israel mehrfach andere Teile einer Start- und Landebahn bei Raketenangriffen beschädigt.[6][7] Der israelische Satellitennachrichtendienst ImageSat International (ISI) und Maxar Technologies veröffentlichten Bilder, die die Schäden an den Start- und Landebahnen nach dem Luftangriff zeigten. ISI erklärte, die Angriffe hätten den Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen des Flughafens "vollständig lahmgelegt". Jede Landebahn wurde dreimal getroffen. Das russische Außenministerium verurteilte die "bösartige Praxis" der israelischen Angriffe auf zivile Infrastrukturen, die "provokativ" seien und "gegen die grundlegenden Normen des Völkerrechts" verstießen.[8][9][10]
Kapazität
Der Flughafen verfügte vor dem Bürgerkrieg über eine Kapazität von 1,8 Millionen Fluggästen pro Jahr[11]. Es bestanden Planungen und Verhandlungen mit französischen Unternehmen, den Flughafen zu modernisieren und zu erweitern. Bis 2014 sollte die Kapazität auf 5 Millionen und bis 2020 auf 10 Millionen Passagiere erhöht werden[12], was aber aufgrund des Bürgerkriegs nicht in diesem Zeitrahmen realisiert werden konnte.
Lage
Die Entfernung von der Stadtmitte am Vorort Dscharamana vorbei zum östlich gelegenen Flughafen beträgt rund 30 Kilometer. Staatliche Shuttlebusse verkehren regelmäßig ab Baramka im Zentrum der Neustadt.
Infrastruktur
Im Terminal befinden sich neben einem Duty-free-Shop, der für seine günstigen Preise bekannt ist[13], ein Internetcafé, mehrere Souvenir-Shops, drei Restaurants sowie eine Business/First-Class Lounge.
Der Flughafen ist Hauptdrehkreuz von Syrian Arab Airlines, der nationalen Fluggesellschaft von Syrien, und von Cham Wings Airlines. Weiterhin wurde der Flughafen von vielen weiteren Fluggesellschaften aus Afrika, Asien und Europa angeflogen.
Zwischenfälle
- Am 20. August 1975 wurde um 1:13 Ortszeit (23:13 UTC am 19. August) eine Iljuschin Il-62 der tschechoslowakischen ČSA (Luftfahrzeugkennzeichen OK-DBF) auf dem Linienflug von Prag über Damaskus nach Teheran ins Gelände geflogen. Im Anflug zur Zwischenlandung in Damaskus flog die Maschine bei gutem Wetter ca. 17 Kilometer vor der Landebahn in einen Hügel. Als Ursache werden Fehler bei der Einstellung der Höhenmesser für möglich gehalten. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden 126 der 128 Personen an Bord getötet, darunter der polnische Theaterregisseur Konrad Swinarski (siehe auch ČSA-Flug 540).[14]
- Am 23. März 1978 flog eine Tupolew Tu-154 der Balkan Bulgarian Airlines (LZ-BTB) beim Anflug auf den Flughafen Damaskus 23 Kilometer nordöstlich davon in bergiges Gelände. Alle 4 Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, kamen ums Leben.[15]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Offizielle Mitteilung des syrischen Verkehrsministeriums (engl.)
- Damascus under siege, Salon.com vom 11. Dezember 2012
- Leaving Damascus: Syrian Air Travel Sinks Under Sanctions, Al-Akhbar.com vom 31. Juli 2013
- ’Significant’ damage to airport from Israeli strike: Syria. The Hindu, 11. Juni 2022
- ‘Significant’ Damage to Airport From Israeli Strike. Bloomberg, 11. Juni 2022
- Overnight Israeli Strike Targets Iranian Militias at Damascus Airport, Syrian War Monitor Reports. Haaretz, 11. Juni 2022
- Israel Bombs Damascus International Airport (DAM) Main Runway at Dawn syrianews.cc, englisch; abgerufen am 25. Mai 2023
- Alleged Israeli strike disables Damascus International Airport jpost.com, englisch; abgerufen am 25. Mai 2023
- Russia condemns continued shelling of Syrian territory by Israel — diplomat
- Satellite images show ‘disabled’ Damascus airport after raid attributed to Israel yemend.com, englisch; abgerufen am 25. Mai 2023
- Damaskus International Airport (Memento vom 26. Mai 2007 im Internet Archive) Offizielle Regierungsinformation (englisch)
- Offizielle Regierungsinformation (arab.)
- Passagierforum (engl.)
- Unfallbericht IL-62 OK-DBF, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2020.
- Unfallbericht Tu-154 LZ-BTB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Juni 2020.