Straßenbahn Wien Type D (2017)
Die Type D der Straßenbahn Wien sind niederflurige Straßenbahnwagen von Alstom (bis 2021 Bombardier Transportation). Als Mitglied der Flexity-Familie erhielten die Fahrzeuge herstellerseitig die Bezeichnung Flexity Wien.
Type D „Flexity Wien“ | |
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D 332 am Westbahnhof | |
Nummerierung: | 301–419 (optional 37 weitere); gebaut wurden bis März 2024 301–373 |
Anzahl: | 119 (optional 37 weitere) 15 für Graz |
Hersteller: | Alstom bis 2021: Bombardier Transportation |
Baujahr(e): | 2017 (Nr. 301) 2018 (Nr. 302) 2019 (Nr. 303–307) 2020 (Nr. 308–318) 2021 (Nr. 319–326) 2022 (Nr. 327–340) 2023 (Nr. 341–370) 2024 (Nr. 371–373) |
Gattung: | Flexity |
Spurweite: | 1435 mm (Regelspur) |
Länge: | 33,8 m |
Höhe: | 3,40 m |
Breite: | 2,38 m |
Leermasse: | 42 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h |
Traktionsleistung: | 400 kW (8 × 50 kW) |
Stromsystem: | 600 V = |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
Antrieb: | Elektrisch |
Sitzplätze: | 62 |
Stehplätze: | 149 |
Fußbodenhöhe: | 215 mm |
Niederfluranteil: | 100 % |
Allgemeines
Im Herbst 2013 schrieben die Wiener Linien die Beschaffung der nächsten Fahrzeuggeneration neu aus.[1] Ende 2014 wurde dann die Beschaffung von 119 Einheiten des Grundtyps Bombardier Flexity bekanntgegeben. Die Inbetriebnahme soll in den Jahren 2018 bis 2026 erfolgen. Der Vertrag umfasst auch einen Wartungsvertrag und eine Option auf weitere 37 Einheiten.[2][3] Der Vergabe vorangegangen war eine erfolglose Beschwerde der unterlegenen Firma Siemens gegen die Entscheidung beim Verwaltungsgericht Wien.[4] Intern trägt die Baureihe Flexity Wien die Typenbezeichnung „D“.[5]
Aufbau
Die auf dem Typ Adtranz Incentro basierenden Straßenbahnwagen sind fünfteilige Multigelenkwagen in Einrichtungsbauart. Sie werden in einer einheitlichen Länge von 34 Metern gebaut und weisen sechs Doppeltüren auf – eine weniger als die Langversion des zuletzt beschafften Typs ULF. Um ebenerdiges Einsteigen zu garantieren, beträgt die Einstiegshöhe eines 211 Personen fassenden Triebwagens 215 Millimeter.[6] Wegen des mit 21 % im Vergleich zu den Typen E2 und ULF geringeren Sitzplatzanteils wurden die Flexity kritisiert.[7]
Betrieb
Die im Werk Wien gefertigten Gelenkwagen werden seit Ende 2017 an die Wiener Linien übergeben, der erste Zug war zwischen Dezember 2018 und August 2019 vom Betriebsbahnhof Favoriten aus auf der Linie 67 im Einsatz. Seit September 2019 wurden die bis dahin abgenommenen fünf Züge auf der Linie 6 eingesetzt.[8] Bis Ende 2019 hätten nach ursprünglicher Planung 16 Fahrzeuge in Betrieb sein sollen, tatsächlich waren sieben fertig und sechs in Betrieb.[9][10] Seit 7. September 2020 wird ein Teil der Ausläufe der Linie 11 (faktischer Nachfolger der Linie 67) mit Flexitys bestritten.[11] Seit 6. April 2021 werden die Garnituren des Types Flexity auch auf der Wiener Ringstraße als Linie 71 eingesetzt – seit 14. Februar 2022 außerdem auf dem Gürtel als Linie 18. Seit dem 5. September 2022 werden Flexitys im Betriebsbahnhof Rudolfsheim stationiert, aber sie wurden vorerst nur auf der Straßenbahnlinie 18 eingesetzt, weil die Züge dieser Linie von den Betriebsbahnhöfen Favoriten und Rudolfsheim gestellt werden.[12] Seit 9. Jänner 2023 werden 6 Flexity-Garnituren[13] auf der Straßenbahnlinie 60 eingesetzt. Seit 3. Juli 2023 wird die Linie 49 teilweise mit Flexitys betrieben. Der Auslauf der Linie 46 wird seit 4. September 2023 ausschließlich mit Flexitys bestritten werden.
Probleme im März 2020
Im März 2020 waren sämtliche Flexity-Einheiten abgestellt. Als Grund wurden von den Wiener Linien „Unregelmäßigkeiten bei den Antrieben“ genannt.[14] Nach Nachbesserungen durch Bombardier waren bereits sechs Tage nach der Abstellung wieder drei der zu diesem Zeitpunkt sieben in Betrieb genommenen Flexitys wieder im Netz unterwegs.
Bestellung aus Graz
Am 15. Oktober 2019 wurde der Triebwagen 306 für Testfahrten im Netz der Graz Linien nach Graz transportiert. Auf Grundlage dieser und weiterer Testfahrten mit Münchner Avenios wurde die nächste Fahrzeuggeneration für die Straßenbahn Graz ausgeschrieben. Dazu wurde das Fahrzeug von Bombardier mit grünen Folien und den Werbesprüchen „I man i tram - a neicha Cityrunner fia Graz“ und „Aus Österreich für Österreich“ beklebt.[15] Im Mai 2023 gaben die Grazer Linien 15 Straßenbahnwagen dieser Bauart bei Alstom in Auftrag.[16]
Weblinks
Einzelnachweise
- Keine neuen ULFs: Auftrag für Bims neu ausgeschrieben. Kurier, 29. Oktober 2013 .
- Wiener Linien: Bombardier erhält Auftrag für neue Bim-Generation, der Standard, 1. Dezember 2014
- Ab 2018 sind die neuen Flexity-Bims unterwegs, Kurier, 2. Februar 2015
- Bim-Deal: Siemens blitzte mit Einspruch ab Meldung des ORF vom 22. Jänner 2015
- Type D Straßenbahnjournal. Abgerufen am 5. Januar 2019.
- Flexity – Die neue Bim für Wien. Wiener Linien, abgerufen am 2. März 2018.
- Sitzplätze in „Öffis“ werden weniger. In: wien.ORF.at. Österreichischer Rundfunk, 26. Mai 2018, abgerufen am 1. Oktober 2022.
- Wiener "Flexity"-Straßenbahn fährt ab 6. Dezember regulär. In: Die Presse. Abgerufen am 30. November 2018.
- Type D. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
- Flexity-Bims verspäten sich. ORF, abgerufen am 30. Dezember 2019.
- Type D – Straßenbahnjournal-Wiki. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
- zwei weitere Flexity in Betrieb gegangen. In: Instagram. viennatram, 3. September 2022, abgerufen am 3. September 2022.
- Hier kommt der Flexity. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
- Wiener Linien ziehen alle Flexity-Straßenbahnen aus dem Verkehr.
- Testlauf: Straßenbahnen aus Wien fahren seit heute durch Graz auf kleinezeitung.at
- Graz bekommt 15 neue Flexity-Trams von Alstom. Abgerufen am 29. Januar 2024.