Flämische Parlamentswahl 1999

Die Flämische Parlamentswahl 1999 fand am 13. Juni 1999 gleichzeitig mit der Europawahl und der nationalen Parlamentswahl statt. Das Flämische Parlament ist zugleich das Parlament der Flämischen Gemeinschaft und der Region Flandern. Von den 124 Abgeordneten wurden 118 in der Region Flandern gewählt und sechs von den flämischen Parteien der Region Brüssel-Hauptstadt proportional zum dortigen Wahlergebnis nominiert.

1995Flämische Parlamentswahl 19992004
 %
30
20
10
0
22,09
22,04
15,54
15,00
11,62
9,25
2,00
0,94
1,51
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,69
+1,86
+3,21
−4,45
+4,54
+0,29
+2,00
−0,23
−2,43
Sitzverteilung im flämischen Parlament
Insgesamt 124 Sitze

Wahlsystem

Die Region Flandern umfasste elf Wahlkreise. Die Anzahl der Abgeordneten pro Wahlkreis war proportional der Einwohnerzahl. In jedem Wahlkreis gab es eine 5%-Sperrklausel, die Sitzzuteilung erfolgte nach dem D’Hondt-Verfahren.

Die sechs Brüsseler Abgeordneten wurden aus den flämischsprachigen Abgeordneten des Parlaments der Region Brüssel-Hauptstadt gewählt.[1]

ProvinzWahlkreisAbgeordnete
Antwerpen Antwerpen 19
Mechelen-Turnhout 14
Flämisch-Brabant Halle-Vilvoorde 11
Löwen 9
Limburg Hasselt-TongerenMaaseik 15
Ostflandern Aalst-Oudenaarde 8
Gent-Eeklo 12
Sint-Niklaas-Dendermonde 8
Westflandern Brügge 5
Kortrijk-Roeselare-Tielt 10
Veurne-Diksmuide-YpernOstende 7
Gesamt 118

Ergebnisse

Ergebnisse in der Region Flandern[2]

Die beiden bisherigen Regierungsparteien, die Christdemokraten (CVP) und die Sozialisten (SP) waren die Verlierer der Wahl, sie büßten jeweils mehr als 4 % ein. Die CVP blieb mit minimalem Vorsprung stärkste Partei vor den Liberalen (VLD), die knapp 2 % dazugewannen. Deutlich verbessert hatte sich der rechtsextreme nationalistische Vlaams Bolk (VB), der fünf Mandate zulegte und die Sozialisten überholte. Die Grünen (Agalev) gewannen ebenfalls 5 Mandate dazu. Die linksliberale nationalistische Volksunie (VU) trat gemeinsam mit der von Bert Anciaux, dem ehemaligen Vorsitzenden der VU, gegründeten Bewegung Ideën voor de 21ste eeuw (Ideen für das 21. Jahrhundert) auf einer gemeinsamen Liste VU-ID an. Sie errang zwei zusätzliche Sitze Die Union des Francophones (UF), eine gemeinsame Liste der frankophonen Parteien, die nur im Brüsseler Umland kandidierte, konnte ihr Mandat halten. Die Anzahl der weiblichen Abgeordnete stieg von 21 auf 24 an.[3]

Wahlberechtigte4.471.695
abgegebene Stimmen4.121.93392,18 %
gültige Stimmen3.883.18494,21 %
StimmenAnteil± zu 1995Sitze± zu 1995
CVP857.73222,09 %−4,69 %28−7
VLD855.86722,04 %+1,86 %27+1
VB603.34515,54 %+3,21 %20+5
SP582.41915,00 %−4,45 %19−6
Agalev451.36111,62 %+4,54 %12+5
VU-ID359.2269,25 %+0,29 %11+2
Vivant77.8642,00 %NeuNeu
UF36.6830,94 %−0,23 %1±0
Sonstige58.6871,51 %−2,43 %±0

Stimmanteile in den Wahlkreisen:[4]

WahlkreisCVPVLDVBSPAgalevVU-IDUF
Antwerpen 15,8319,4325,3412,2614,008,2100
Mechelen-Turnhout 25,7418,6916,2412,4612,0611,4700
Halle-Vilvoorde 19,6322,5414,4910,6011,108,719,62
Löwen 18,1124,2612,3117,8414,078,871,07
Hasselt-TongerenMaaseik 22,6221,5112,4521,769,389,2500
Aalst-Oudenaarde 20,6928,3214,5316,718,817,9800
Gent-Eeklo 21,6624,1414,7211,7014,019,5600
Sint-Niklaas-Dendermonde 21,9322,3517,7313,6310,7010,7500
Brügge 26,8922,1111,9715,1912,728,2100
Kortrijk-Roeselare-Tielt 31,0421,1511,2314,879,959,1800
Veurne-Diksmuide-YpernOstende 23,5123,3310,9421,489,0510,0400

Sitze in den Wahlkreisen:[4][3]

WahlkreisCVPVLDVBSPAgalevVU-IDUF
Antwerpen 3462310
Mechelen-Turnhout 4322120
Halle-Vilvoorde 2321111
Löwen 2212110
Hasselt-TongerenMaaseik 4324110
Aalst-Oudenaarde 1222010
Gent-Eeklo 3321210
Sint-Niklaas-Dendermonde 2211110
Brügge 210110
Kortrijk-Roeselare-Tielt 3212110
Veurne-Diksmuide-YpernOstende 2211010
Brüssel 2201010
Gesamt3027222012121

Regierungsbildung

Die bisherige Regierung aus CVP und SP hatte ihre Mehrheit verloren. Nur eine Regierung aus drei Parteien unter Beteiligung der CVP oder eine 4-Parteien-Regierung verfügte über eine absolute Mehrheit. Am 13. Juli 1999 wurde eine Koalition aus VLD, SP, Agalev und VU-ID unter Ministerpräsident Patrick Dewael (VLD) gebildet.[3]

Einzelnachweise

  1. Pascal Delwit: Elections et gouvernements en Belgique depuis 1945. In: Pascal Delwit, Jean-Benoit Pilet, Emilie van Haute (Hrsg.): Les partis politiques en Belgique. 2. Auflage. 2011, ISBN 978-2-8004-1514-7, S. 321, 337 (französisch, ulb.ac.be [PDF; 540 kB]).
  2. Résultat Élection Conseil flamand 13-06-1999 Région Flandre. Belgische Föderalregierung, abgerufen am 4. Januar 2020 (französisch).
  3. Pierre Blaise: Les résultats des élections législatives du 13 juin 1999. In: Courrier hebdomadaire du CRISP. Band 20–21, Nr. 1725–1726, 201, ISSN 0008-9664, S. 32–39, doi:10.3917/cris.1725.0005 (französisch).
  4. Résultat Élection Conseil flamand 13-06-1999 Circonscrition electoral. Belgische Föderalregierung, abgerufen am 4. Januar 2020 (französisch).
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