Fitbit

Fitbit (NYSE: FIT[2]) ist eine US-amerikanische Firma, die Fitness-Tracker anbietet. Die Firma mit Sitz in San Francisco, Kalifornien, produziert die gleichnamigen elektronischen Geräte, mit denen die Kunden ihre Trainingseinheiten verfolgen und aufzeichnen können. Die einfacheren Modelle sind reine Schrittzähler, teurere Modelle können auch weitere Körperparameter wie die Herzfrequenz oder die Schlafqualität messen.[3]

Fitbit Inc.
Logo
Rechtsform Corporation
ISIN US33812L1026
Gründung 1. Mai 2007
Sitz San Francisco, Kalifornien,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung
  • James Park (CEO)
  • Eric Friedman (CTO)
Mitarbeiterzahl 1.684 (2019)[1]
Umsatz 1,43 Mrd. USD (2019)[1]
Branche Tragbare Elektronik
Website www.fitbit.com
Stand: 3. Juni 2020

Anfang November 2019 gab Google bekannt, Fitbit für 2,1 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.[4] Google hat am 14. Januar 2021 die Übernahme von Fitbit abgeschlossen.[5]

Produkte

Fitbit bietet Smartwatches und klassische Fitness-Tracker an. Die Fitness-Tracker werden in der Regel am Handgelenk getragen. Lediglich das Modell Zip wird am Körper befestigt. Neben weiterem Zubehör wird auch eine intelligente WLAN-Waage angeboten.

Die auf den Geräten erfassten Daten lassen sich mit der Fitbit-App (Android, iOS) auswerten und analysieren und können zusätzlich mit der Cloud des Anbieters synchronisiert werden.

Auf Basis seiner Produktpalette bietet Fitbit zahlreiche Services und Dienstleistungen (Fitbit Premium, Fitbit Pay, Fitbit Community) an.

Gesundheitliche Aspekte

Mehrere Studien versuchten zu ermitteln, ob die Verwendung elektronischer Hilfen dazu beiträgt, die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Patienten zu erhöhen, die ihre Ernährung und ihre Lebensweise umstellen wollten, um Übergewicht oder Adipositas abzubauen und gesünder zu leben. Studien zur Frage, ob Fitness-Tracker gesundes Leben und Gewichtsverlust begünstigen, kamen 2015 und 2016 zu unterschiedlichen Ergebnissen.[6][7] Untersuchungen mit jungen Personen kamen 2016 ebenfalls zu gemischten Ergebnissen.[8]

Genauigkeit

Die Messgenauigkeit der älteren Geräte war in einer 2017 durchgeführten Untersuchung eher bescheiden. Der Messfehler der Modelle Fitbit Zip und Fitbit One konnten über 10 % betragen,[9] wobei eine Referenzmessung auf dem Laufband auch deutlich bessere Werte zeigte. In der Studie von 2015 waren allerdings die Fehler von am Handgelenk getragenen Geräten deutlich höher als jene, die an der Hüfte getragen werden.[10]

Auszeichnungen

In einem Elektronikgeschäft: Gestell mit verschiedenen Fitbit-Modellen

Fitbit hat mehrere Technologieauszeichnungen für ihre Produkte erhalten, darunter etwa den zweiten Platz am TechCrunch50 2008.[11][12]

Rückrufaktionen

2014 rief Fitbit das Armband Fitbit Force zurück, nachdem es Hautirritationen erzeugt hatte.[13] 2022 wurde das Modell Fitbit Iconic wegen Brandgefahr zurückgerufen.[14]

Kritik

Datenschutz

Um die Geräte von Fitbit zu nutzen, ist ein Account auf der Fitbit-Webseite erforderlich, was auch eine Zustimmung zu den entsprechenden Datenschutz- und Datensammlungsrichtlinien impliziert.[15] Zeitweise wurden Fitbits Datenschutzeinstellungen kritisiert, weil Teile der gesammelten Aktivitätsdaten standardmäßig öffentlich waren.[16] Mittlerweile sind diese Daten standardmäßig persönlich.

Darstellung von Militärbasen

Im Jahr 2013 verteilte das Pentagon 2500 Stück Fitbit-Tracker an US-Soldaten, um zu helfen, deren Übergewicht zu bekämpfen. Im Netzwerk Strava sind nun auf einer Heatmap Laufstrecken in und um US-Basen in Syrien, Afghanistan und im Irak zu erkennen. Wenn Soldaten auch auf dienstlichen Wegen GPS-Tracker oder Tracking-Apps am Smartphone eingeschaltet lassen, werden dadurch auch vom Militär genutzte Versorgungswege kartographisch dargestellt. Darstellungen von Bewegungen können auch von Hilfsorganisationen stammen. Auch russische Basen können über russische Soldaten als Träger der Tracker ausgemacht werden. Um die dadurch steigende Angreifbarkeit zu reduzieren wird ab Januar 2018 darauf hingewiesen, das Tracking besser durch die Einstellung als „privat“ vor dem Netzwerk Strava zu verbergen.[17]

Einzelnachweise

  1. Annual Report 2019. (PDF) Abgerufen am 3. Juni 2020 (englisch).
  2. NYSE – Fitbit. Abgerufen am 26. Oktober 2017.
  3. David M. Ewalt: Getting Fitbit. In: Forbes. 11. Juni 2010, abgerufen am 29. März 2017 (englisch).
  4. Rick Osterloh: Helping more people with wearables: Google to acquire Fitbit. In: blog.google. 1. November 2019, abgerufen am 1. November 2019 (englisch).
  5. handelsblatt.com: Google's Übernahme von Fitbit ist abgeschlossen. In: handelsblatt.com. 14. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
  6. Gunther Eysenbach: The Impact of a Web-Based App (eBalance) in Promoting Healthy Lifestyles. Randomized Controlled Trial. In: Journal of Medical Internet Research. Band 17, Nr. 3, 2015, ISSN 1439-4456, doi:10.2196/jmir.3682, PMID 25732936, PMC 4376125 (freier Volltext) (englisch): “We showed a positive impact of a newly developed Web-based app on lifestyle indicators during an intervention of 14 weeks. These results are promising in the app’s potential to promote a healthy lifestyle, although larger and longer duration studies are needed to achieve more definitive conclusions.”
  7. J. M. Jakicic, K. K. Davis, R. J. Rogers, W. C. King, M. D. Marcus, D. Helsel, A. D. Rickman, A. S. Wahed, S. H. Belle: Effect of Wearable Technology Combined With a Lifestyle Intervention on Long-term Weight Loss: The IDEA Randomized Clinical Trial. In: JAMA. Band 316, Nr. 11, 20. September 2016, ISSN 1538-3598, S. 1161–1171, doi:10.1001/jama.2016.12858, PMID 27654602, PMC 5480209 (freier Volltext) (englisch): “Among young adults with a BMI between 25 and less than 40, the addition of a wearable technology device to a standard behavioral intervention resulted in less weight loss over 24 months. Devices that monitor and provide feedback on physical activity may not offer an advantage over standard behavioral weight loss approaches.”
  8. N. D. Ridgers, M. A. McNarry, K. A. Mackintosh: Feasibility and Effectiveness of Using Wearable Activity Trackers in Youth: A Systematic Review. In: JMIR mHealth and uHealth. Band 4, Nr. 4, 23. November 2016, ISSN 2291-5222, S. e129, doi:10.2196/mhealth.6540, PMID 27881359, PMC 5143467 (freier Volltext) (englisch): “There is a paucity of research concerning the effectiveness and feasibility of wearable activity trackers as a tool for increasing children’s and adolescents’ physical activity levels. While there are some preliminary data to suggest these devices may have the potential to increase activity levels through self-monitoring and goal setting in the short term, more research is needed to establish longer-term effects on behavior.”
  9. Does your fitness band really work? Scientists analyse tracking tech. Abgerufen am 28. Oktober 2017.
  10. Keith M. Diaz, David J. Krupka, Melinda J. Chang, James Peacock, Yao Ma, Jeff Goldsmith, Joseph E. Schwartz, Karina W. Davidson: Fitbit®: an Accurate and Reliable Device for Wireless Physical Activity Tracking. In: International journal of cardiology. Band 185, 2015, ISSN 0167-5273, S. 138–140, doi:10.1016/j.ijcard.2015.03.038, PMID 25795203, PMC 4406840 (freier Volltext).
  11. Yammer Takes Top Prize At TechCrunch50. In: TechCrunch. AOL, abgerufen am 20. Januar 2021.
  12. CES Innovation Awards. In: International CES. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. November 2011; abgerufen am 20. Januar 2021.
  13. Rückruf der Fitbit-Armbänder verrät Verkaufszahlen. 13. März 2014, abgerufen am 11. Juni 2023.
  14. Peter Steinlechner: Bei Sportuhr Fitbit Ionic droht Brandgefahr am Arm. In: golem.de. 2. März 2022, abgerufen am 11. Juni 2023.
  15. Account-Registrierung. fitbit, abgerufen am 28. Oktober 2017.
  16. Fitbit Blog. In: Fitbit Blog. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2011; abgerufen am 20. Januar 2021.
  17. Fitnesstracking hilft Aufständischen: Pentagon verteilte Tracker orf.at, 29. Januar 2018, abgerufen 29. Januar 2018.
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