Fischertor (Schweinfurt)
Fischertor, auch Fischerpforte oder Maintor, war der Name eines einstigen Stadttors in Schweinfurt.[1] Das Tor, ohne den darüberliegenden Turm, der 1853 abgetragen wurde, ist der einzig verbliebene Torbogen der insgesamt, mit inneren Toren, acht Schweinfurter Stadttore. Er dient als Durchgang unter den Bahngleisen von der Altstadt zur Gutermann-Promenade am Main.
Lage
Die fünf Schweinfurter Stadttore, die alle im 19. Jahrhundert abgerissen wurden, waren (vom Süden am Main gegen den Uhrzeigersinn) Brückentor, Mühltor, Obertor, Spitaltor und Fischertor. Es stand am Mainufer zwischen den beiden Quartieren Fischerrain und Altem Gewerbeviertel an der Straßengabelung Fischerrain/Rusterberg. Das Tor befand sich an der Stelle der heutigen Fußgänger-Bahnunterführung zum Main auf Höhe des nördlichen Bahngleises. Das Fischertor war über Eck an das nordöstlich gelegene Schlachthaus angebaut.[2]
Geschichte
Das Fischertor wurde im Zweiten Markgrafenkrieg 1554 beschädigt und 1556 wiederhergestellt.[1] 1853 wurde das Tor im Zuge der Verlängerung der Ludwigs-Westbahn vom Stadtbahnhof nach Würzburg abgetragen, bis auf den Torbogen, der bis heute als Fußgängerunterführung an den Bahngleisen dient. Das unmittelbar nördlich der beiden Bahngleise liegende Schlachthaus wurde erst später abgebrochen, auf dem rechten Foto von 1905 ist es noch zu sehen.
Beschreibung
Das Fischertor hatte einen viergeschossigen Turm mit Schlaguhr. Es wurde vom im Turm wohnenden Wächter abends geschlossen und morgens wieder geöffnet. Waren durften, im Gegensatz zu den anderen Schweinfurter Stadttoren, nicht ein- oder ausgeführt werden, weil hier kein Zoll erhoben wurde.[1] Da das Sondertor hauptsächlich, wie sein Name sagt, dem Ein- und Ausgang der Schweinfurter Fischer diente.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 10.
- BayernAtlas: Historische Karte, Katasterplan Blatt Schweinfurt (zwischen 1833 und 1852), Planausschnitt Bereich Fischertor. Abgerufen am 5. Oktober 2019.