Fische Timors

Die Liste Fische Timors führt die Fischarten auf, die in den Süßwassergewässern und im küstennahen Brackwasser der südostasiatischen Insel Timors leben. In den Gewässern des Staates Osttimor sind laut Larson et al. bisher 56 Arten bekannt (Stand: 2007). Da unterschiedliche Quellen, unterschiedliche Angaben zu den bekannten Arten geben, finden sich in der Liste hier mehr Spezies. Weitere Arten wurden in früheren Untersuchungen entdeckt, aber nicht konkret dem indonesischen West- oder Osttimor zugeordnet (siehe Literatur).[1]

Übersicht

Frauen aus Malahara und Mehara fischen im Irasiquero Welse und Tilapias.

Endemische Süßwasserfische in den Flüssen Timors sind der nur vier Zentimeter lange Oryzias timorensis aus der Familie der Reisfische (Adrianichthyidae) und Craterocephalus laisapi[2] aus der Gattung der Hartköpfchen. Nicht wenige Arten Osttimor sind eher aus dem Brackwasser der Flussmündungen und Mangroven bekannt, unter anderem aus den Familien der Kreuzwelse (Ariidae), der Grundeln (Gobiidae) und der Schützenfische (Toxotidae). Der Karpfen, der Afrikanische Raubwels (Clarias gariepinus) und die Zahnkärpflinge Guppy, Koboldkärpfling und Panchax (Aplocheilus panchax) wurden vom Menschen eingeführt.[3] Aale (Anguillidae) werden teilweise als heilig (lulik) verehrt, aber auch in anderen Regionen gegessen.[4]

Das Gewässersystem des Ira Lalaros, des größten Sees der Insel, und die darin lebenden Populationen von Wasserbewohnern sind praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Der Abfluss des Sees, der Irasiquero verschwindet in einem Ponor. Farbversuche haben ergeben, dass das Wasser sowohl in drei Quellen südlich der Berge des Paitchau, als auch in vier Quellen nahe Com, an der Nordküste, wieder zum Vorschein kommt.[5] Im See leben insgesamt 21 verschiedene Fischarten,[6] im Irasiquero zwei einheimische und vier eingeführte Fischspezien.[1]

Die meisten Flüsse an der Nordküste Timors fallen außerhalb der Regenzeit trocken. Nur jene, deren Quellgebiete im Süden liegen, wie der nördlichen Lacló, der Seiçal und der Lóis, fließen ganzjährig. Das Wasser mancher Quellen im Norden, wie jene von Ira Ono, Lutu Ira und Came Ira, erreichen das Meer nicht, weil deren Wasser zur Bewässerung von Feldern oder als Trinkwasser genutzt wird.[1]

Liste

Fische in den Süßwassergewässern Osttimors
Deutscher NameWissenschaftlicher NameInformation
Ambassis buruensis[3]
Ambassis dussumieri[3]
Ambassis macracanthus[3]
Ambassis miops[3]
-Ambassis urotaenia[3]
KletterfischAnabas testudineus[3]
Anguilla bicolor[3]
Anguilla celebesensis2006 in der Nair-Ete-Quelle des Vero nachgewiesen[1][3]
Anguilla marmorata2006 in der Quelle des Tchino, der Sair-Ita-Quelle des Vero, im Lapalapa und im Aramaco (Arapvaco) nachgewiesen.[1][3]
Anguilla reinhardtii2003 im Tchino und 2006 im Aramaco nachgewiesen. Die Art kommt sonst im südlichen Neuguinea, Neukaledonien und im östlichen Australien vor.[1]
PanchaxAplocheilus panchaxVom Menschen eingeführt. Im Irasiquero vom gesamten Flusslauf bekannt.[1][3]
Atherinomorus lacunosus[3]
Awaous melanocephalus2006 nachgewiesen im Tchino und in seiner Quelle, im Aramaco und im Irebere.[1][3]
Belobranchus belobranchus2006 nachgewiesen im Tchino, seiner Quelle und der Fa-Fa-Quelle des Vero.[1][3]
Bunaka gyrinoides2003 im Tchino und 2006 im Aramaco und der Sair-Ira-Quelle des Vero nachgewiesen.[1][3]
Cestraeus goldiei[3]
Chelon subviridis[3]
Afrikanischer RaubwelsClarias gariepinusVom Menschen auf Timor eingeführt. Im Irasiquero im gesamten Lauf bekannt. Außerdem in den Quellen Lutu Ira und Came Ira.[1][3]
-Craterocephalus laisapiDie endemisch im Fluss Irasiquero vorkommende Art wurde sowohl im Auslauf des Ira Lalaros, als auch im weiteren Flussverlauf gefunden.[1][3]
KarpfenCyprinus carpiovom Menschen eingeführt[3]
Eleotris fuscaNachgewiesen ist die Art im Tchino, seiner Quelle, im Aramaco, im Lapalapa und in der Sair-Ira-Quelle des Vero nachgewiesen.[1][3]
Eleotris melanosoma[3]
KoboldkärpflingGambusia affinisVom Menschen auf Timor eingeführt. Im Irasiquero vom langsamer fließenden Oberlauf bekannt.[1][3]
Gerres filamentosus[3]
ManilaschläfergrundelGiuris margaritacea2006 nachgewiesen in den Flüssen Lapalapa und Irebere und in den Quellen Sair Ira (Vero) und Ira Lafai (Namaluto)[1][3]
Glossogobius celebius2006 nachgewiesen im Irebere.[1][3]
?Kuhlia marginataDieser Vertreter der Flaggenschwänze wurde im Tchino, Aramaco und Lapalapa nachgewiesen.[1][3]
Kuhlia rupestrisNachgewiesen im Lapalapa.[1][3]
Lamnostoma mindoraDieser im Süßwasser lebende Schlangenaal wurde 2006 erstmals in Osttimor im Irebere und im Lapalapa nachgewiesen. Er kommt sonst auf Neuguinea und den Philippinen vor.[1][3]
BarramundiLates calcarifer[3]
Lentipes sp.Im Tchino fand man 2006 ein nicht näher bestimmbares Jungtier und in der Veroruhu-Quelle ein erwachsenes Weibchen. Die Merkmale passen nicht zu anderen Arten der Lentipes-Gattung der Lippenzahngrundeln.[1]
Liza melinopteraErstmals für Osttimor wurde die zu den Meeräschen gehörende Art im Aramaco 2006 nachgewiesen. Die Fische wandern in Flüsse vom Meer aus ein. Im Aramaco fand man sie in isolierten Becken, an der Tidengrenze, zwei Kilometer von der Küste flussaufwärts.[1]
Lutjanus argentimaculatus2006 im Aramaco, Lapalapa und Irebere nachgewiesen.[1]
Lutjanus fuscescens2006 im Lapalapa nachgewiesen.[1][3]
Indopazifischer TarpunMegalops cyprinoides[3]
Mesopristes argenteus[3]
Mesopristes cancellatus[3]
Mesopristes cancellatus[3]
Microphis retziiNicht näher bestimmtes Jungtier aus dem Irebere.[1]
Microphis sp.Nicht näher zu bestimmendes Jungtier aus dem Irebere, aber nicht Microphis retzii. Eventuell Langflossen-Fussnadel (Microphis mento).[1]
?Mugilogobius cavifronsEine Grundel, die von Südjapan bis Papua-Neuguinea bekannt ist. In Osttimor ist nur eine Population bekannt, die isoliert im Irasiquero lebt und eine überdurchschnittliche Körpergröße hat.[1][3]
Ophiocara porocephala[3]
Mosambik-Buntbarsch (Tilapia)Oreochromis mossambicusVom Menschen eingeführt. Im Irasiquero vom gesamten Flusslauf bekannt. Sonst bisher nicht in Osttimor bekannt.[1][3]
Oryzias celebensis[3]
-Oryzias timorensisEndemisch auf der Insel Timor.[3] Terra typica ist der Fluss Talau im nördlichen Zentrum der Insel.[7] Sein Verbreitungsgebiet ist das am weitesten östlich gelegene von allen Reisfischen.
Periophthalmus argentilineatus[3]
GuppyPoecilia reticulataVom Menschen eingeführt. 2006 in den Quellen Ira Ono und Lutu Ira nachgewiesen.[1][3]
Pseudapocryptes borneensis[3]
Rhyacichthys asproErstmals 2006 in Osttimor nachgewiesen wurde nur ein Jungtier in der Quelle des Tchino.[1]
Gemeiner ArgusfischScatophagus argus[3]
Sicyopterus caeruleusErstmals 2006 in Osttimor nachgewiesen in den Flüssen Aramaco, Veroruhu und Vero (Nair-Ete-Quelle). Möglicherweise wurde die Art 1912 durch Weber und de Beaufort fälschlicherweise[1] als Sicyopterus cynocephalus identifiziert.[3] Die Benennung der Art ist derzeit noch umstritten.[1]
Sicyopterus hageni2006 nachgewiesen in den Flüssen Tchino, Aramaco und Irebere und in den Quellen des Tchino, Veroruhu und Vero (Han und Fa Fa).[1][3]
Sicyopterus longifolisErstmals 2006 in Osttimor nachgewiesen wurde ein Einzelexemplar im Tchino.[1]
Sicyopterus micrurus2006 nachgewiesen in der Tchinoquelle und der Hanquelle des Vero.[1]
Sicyopterus wichmanni[3]
Sicyopterus sp.Nicht näher bestimmtes Jungtier im Lapalapa.[1]
Sicyopus zoesterophorumErstmals 2006 in Osttimor nachgewiesen wurden mehrere erwachsene Männchen und Weibchen im Tchino, seiner Quelle und der Nair-Ete-Quelle des Vero.[1]
Sillago sihama[3]
Stenogobius blokzeyliErstmals 2006 in Osttimor nachgewiesen. Von der Art fand man nur ein männliches Exemplar im Irebere. Die Art war zuvor nur von zwei weiblichen Exemplaren aus Bali bekannt, die sich im schlechten Zustand befanden. Das Männchen ist klein und hat mehr Zähne, als die beiden Weibchen. S. zurstrasseni ist ein mögliches Synonym der Art.[1]
Stiphodon semoniErstmals 2006 in Osttimor 2007 nachgewiesen im Tchino, seiner Quelle und der Hanquelle, westlich des Vero. 2004 wurde ein Exemplar gefunden, das damals als kleiner Vertreter von Stiphodon cf. atratus beschrieben wurde. Angesichts der 2006 gefundenen adulten Tiere wird die Zuordnung aller zu S. semoni möglich. Derzeit gibt es taxonomische Untersuchungen, die auch eine neue Art möglich erscheinen lassen, die mit S. atratus verwandt ist und S. semoni ähnelt.[1]
Dreistreifen-TigerbarschTerapon jarbua[3]
SchützenfischToxotes jaculatrix[3]

Siehe auch

Literatur

  • Allen, G. R.: Field guide to the freshwater fishes of New Guinea, Christensen Research Institute: Madang, 1991.
  • Larson, H. K. und Pidgeon, R.: New records of freshwater fishes from East Timor, The Beagle, Records of the Museums and Art Galleries of the Northern Territory, 2004 20: 195–198.
  • Monk, K. A., de Fretes, Y., Reksodiharjo-Lilley, G.: The ecology of Nusa Tenggara and Maluku, Periplus Editions: Singapur, 1997.
  • Reuvens, C. L.: Fresh and brackish water fishes from Sumba, Flores, Groot-Bastaard, Timor, Samaoe and Rotti, Note XII, Notes from the Leyden Museum 16: 145–156, 1895.
  • Weber, M. und de Beaufort, L. F.: On the freshwater fishes of Timor and Babber, Koninklijke Akademie von Wetenschappen te Amsterdam, S. 235–240, 1912.
  • Weber, M. und de Beaufort, L. F.: The fishes of the Indo-Australian Archipelago. IV, E. J. Brill: Leiden, 1922.

Einzelnachweise

  1. Helen K. Larson, Duncan Buckle, Jessica Lynas, Andrew Storey, Chris Humphrey: Additional records of freshwater fishes from Timor-Leste, with notes on the fish fauna of the unique closed Irasiquero River system, The Beagle, Records of the Museums and Art Galleries of the Northern Territory, 2007 23: 131–135.
  2. Craterocephalus laisapi auf Fishbase.org (englisch)
  3. FishBase: List of Freshwater Fishes for East Timor
  4. ALMEIDA, António de: Novos aspectos da etnozoologia Timorense, In: Memórias da Academia das Ciências de Lisboa : Classe de Ciências. - Tomo XV (1971), S. 205–221.
  5. Report of Findings on the Proposed Iralalaro Hydro-ElectricPower Scheme, Timor-Leste. (pdf; 3,2 MB) Haburas Foundation and the Australian Conservation Foundation, abgerufen am 9. August 2013.
  6. Gerald Kuchling, Anders G. J. Rhodin, Bonggi R. Ibarrondo, Colin R. Trainor: A New Subspecies of the Snakeneck Turtle Chelodina mccordi from Timor-Leste (East Timor) (Testudines: Chelidae). In: Chelonian Conservation and Biology 6(2):213-222. 2007 doi:10.2744/1071-8443(2007)6[213:ANSOTS]2.0.CO;2.
  7. Fishwise: Oryzias timorensis (Weber & de Beaufort 1922)@1@2Vorlage:Toter Link/www.fishwise.co.za (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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