Fischbach (Goldbach)
Der Fischbach ist ein kleines ganzjähriges Fließgewässer 3. Ordnung im Lorenzer Reichswald südöstlich von Nürnberg und kann zu den Landgräben in Nürnberg gezählt werden.
Fischbach | ||
Fischbach, Steinernes Wehr | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2422962 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Goldbach → Pegnitz → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | östlich des Nürnberger Stadtteils Fischbach 49° 25′ 14″ N, 11° 14′ 33″ O | |
Quellhöhe | ca. 375 m | |
oberirdisches Ende | an der Nürnberger Schultheißallee, Ecke Hainstraße 49° 25′ 59″ N, 11° 7′ 50″ O | |
Mündungshöhe | ca. 320 m | |
Höhenunterschied | ca. 55 m |
Verlauf
Der Fischbach entspringt östlich des Nürnberger Stadtteils Fischbach im gemeindefreien Gebiet Fischbach des Nürnberger Landes im Wald und fließt nach Westen durch die Vogelherdsweiher, unter der A 9 hindurch und in den Ort Fischbach hinein. Dort zieht er am Pellerschloss vorbei, dessen Wassergraben er früher speiste. Im Westen Fischbachs tritt er wieder in den Wald und wird zum Eisweiher gestaut, aus dem man früher im Winter Eis für die Kühlung von Bier brach.
Einen Kilometer weiter durchfließt der Bach den Holzweiher, kurz dahinter erstreckt sich ein Erlenbruchwald.
Der Fischbach fließt dann nördlich an der Russenwiese vorbei, einer Waldwiese. Am Steinernen Wehr an der Nürnberger Stadtgrenze kann das Wasser über ein Sperrschott sowohl zum Dutzendteich wie auch zum Valznerweiher geleitet werden. Im Dutzendteich fließt ihm auch das Wasser des Langwasser hinzu. Nach dem Dutzendteich wird der Bach 300 Meter verdolt nach Gleißhammer geleitet. Dort fließt er für weitere 550 Meter an der Oberfläche am Luitpoldhain und der Meistersingerhalle vorbei und entlang der Schultheißallee.
Ursprünglich floss der Bach direkt durch Zerzabelshof und Tullnau in die Pegnitz. 1496 jedoch wurde sein Lauf geändert: Er durchströmte seither den Dutzendteich, unterquerte den südlichen Teil der Nürnberger Stadtgrabens beim heutigen Sterntor, trieb zwischen 1582 und 1867 das dort errichtete „Blausternwerk“ (ein Wasser- und Pumpwerk) an[1], floss weiter am Weißen Turm und der Almosmühle vorbei und mündete beim Henkersteg in die Pegnitz. 1813 wurde er in der Innenstadt verdolt und um 1860 beim Bau des Nürnberger Hauptbahnhofs außerhalb der Stadtmauer auf westlichen Lauf umgeleitet. Um 1880 trieb seine Wasserkraft bei der Almosmühle zusätzlich einen Generator an, der die Straßenbeleuchtung versorgte; später wurde er vollständig überbaut.[2]
Heute fließt der Fischbach nur noch bis kurz vor der Hainstraße oberirdisch und verschwindet dort in ein unscheinbares Betonrohr. Ein kleiner Teil seines Wassers wird unterirdisch nach Norden zum Zeltnerweiher geleitet, der größere Teil fließt über etwa drei Kilometer unterirdisch nach Nordwesten und wird in der Nürnberger Kanalisation geführt, deren bis zu mannshohe Rohre er spült. Nach dem Durchlauf der Kläranlage im Westen Nürnbergs fließt sein Wasser seither erst in Doos der Pegnitz zu.
Im Mittelalter gab es Versuche, auch den nahen Röthenbach in den Fischbach zu leiten, die aber scheiterten. Reste des davon zurückgebliebenen Gefüttertern Grabens sind heute noch sichtbar.
In den Fischbach münden vor dem Eisweiher der Augraben und der Renngraben, bei der Russenwiese nimmt er die Bäche Schwarzer Graben und Tiefer Graben auf; im Dutzendteich kommt das Langwasser hinzu.
Gewässergüte
Zur Gewässergüte (Stand 2006)[3]:
- am Oberlauf bis zum Eisweiher: überwiegend Güteklasse II (mäßig belastet)
- ab dem Eisweiher bis zum Großen Dutzendteich: Güteklasse II–III (kritisch belastet)
- ab dem Großen Dutzendteich (Fischbachumleitungskanal) (Güteklasse II–III)
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Fischbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 139 (Digitalisat).
- Michael Diefenbacher, Thomas Fichte: Fischbach (Gewässer). In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 288 (Gesamtausgabe online).
Weblinks
- Zustand kleiner Fließgewässer in Nürnberg
- Der Fischbach in Nürnberg, nuernberginfos.de
Einzelnachweise
- https://nuernberginfos.de/gewaesser-nuernberg/fischbach-fluss-nuernberg.php, abgerufen am 11. Dezember 2023
- Der Fischbach in Nürnberg
- Fischbach. In: Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Hrsg.): Zustand kleiner Fließgewässer in Nürnberg. 2006, S. 24 (nuernberg.de [PDF; 1000 kB]).