Finisterre-Gebirge

Das Finisterre-Gebirge, im englischen Sprachraum Finisterre Range genannt, ist ein in einer Nord- und einer Südkette verlaufender Küsten-Gebirgszug im Nordosten von Papua-Neuguinea in der dicht besiedelten Morobe Province.

Finisterre-Gebirge
Höchster Gipfel Mount Boising (4120 m)
Lage Papua-Neuguinea
Finisterre-Gebirge (Papua-Neuguinea)
Finisterre-Gebirge (Papua-Neuguinea)
Koordinaten  48′ S, 146° 6′ O
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Der Name Finisterre-Gebirge geht auf den französischen General Jules Dumont d’Urville zurück, der im Jahr 1827 die Küste entlangfuhr und auch der Bucht Astrolabe Bay ihren Namen verlieh. Im Jahr 1889 erreichte der deutsche Journalist und Forschungsreisende Hugo Zöller den Kamm des Gebirgszuges. Die erste Überquerung des Gebirgszuges gelang 1907 dem Österreicher Wilhelm C. Dammköhler zusammen mit O. Fröhlich, die vom heutigen Lae aus durch das Markham-Tal zur Astrolabe Bay marschierten.[1]

Geografie

Der offiziell unbenannte höchste Gipfel des Gebirgsrückens ist lokal unter dem Namen Mount Boising bekannt und befindet sich bei  48′ S, 146° 6′ O. Seine Höhe wird üblicherweise mit 4175 m angegeben, aber die SRTM-Daten deuten eher auf eine Höhe von ungefähr 4.120 m hin. In der Rangliste der Berge nach Schartenhöhe steht er damit weltweit auf Platz 45. In Papua-Neuguinea ist es nach dem Mount Wilhelm (dt.: Wilhelmsberg) und dem Mount Giluwe der dritthöchste Berg.

Darüber hinaus sind der Mount Abilala (in der deutschen Kolonialzeit Disraeliberg bzw. Schopenhauerberg genannt) mit einer Höhe von 3.350 m und der Gladstoneberg (auch: Kantberg) mit einer Höhe von 3.175 m weitere auffallende Berggipfel.

Der wild zerschluchtete Gebirgszug[2] geht im Osten in die Saruwaged Range über und bildet mit ihr zusammen eine natürliche Barriere zwischen den Tälern der Flüsse Ramu und Markham im Süden zu der Maclayküste und der Vitiaz-Straße im Norden. Der Ramu selbst gehört auch zu den vielen Flüssen, die im Finisterre-Gebirge entspringen. Außerdem durchfließt der Yupno das Gebirge, nachdem sich auch die hier lebende Gruppe der Yupno benennt. Große Teile des Gebirges werden von Regenwald bedeckt.

Während des Zweiten Weltkrieges fanden in den Jahren 1943 und 1944 im Rahmen des Finisterre-Range-Feldzugs im Gebirgszug des Finisterre einige schwere Gefechte zwischen den Australischen Truppen und den Verbänden des Japanischen Kaiserreiches statt, darunter auch die Kämpfe an der Shaggy Ridge.

Im Finisterre-Gebirge sind nach Angaben im Deutschen Kolonial-Lexikon die folgenden Gesteinsarten gefunden worden:

Fauna

Zur Avifauna des Finisterre-Gebirges gehören unter anderem der Dreigang-Laubenvogel, die Blaubrust-Paradieselster und der Wahnesparadiesvogel.

Literatur

  • Heiner Wesemann: Neuguinea: Niugini; Steinzeit-Kulturen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert. DuMont Buchverlag, Köln 1985, ISBN 3-7701-1322-5, S. 214.[3]
  • Stichwort: Finisterregebirge. Online in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920, S. 625.

Einzelnachweise

  1. Jürg Wassmann (Hrsg.): Abschied von der Vergangenheit. ethnologische Berichte aus dem Finisterre-Gebirge in Papua New Guinea. Dietrich Reimer Verlag. Berlin 1992. ISBN 3-496-00496-7. Seite 13.
  2. Jürg Wassmann (Hrsg.): Abschied von der Vergangenheit. ethnologische Berichte aus dem Finisterre-Gebirge in Papua New Guinea. Dietrich Reimer Verlag. Berlin 1992. ISBN 3-496-00496-7. Seite 11.
  3. DNB 850248329
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