Fininvest

Fininvest S.p.A. (Akronym aus Finanziaria d'investimento) ist eine italienische Holdinggesellschaft mit Sitz in Mailand.

Fininvest S.p.A.
Logo
Rechtsform Società per azioni
Gründung 1978
Sitz Mailand, Italien Italien
Leitung
  • Danilo Pellegrino, CEO
Mitarbeiterzahl 16.785[2]
Umsatz 3,82 Mrd. EUR[2]
Branche Holding
Website www.fininvest.it
Stand: 31. Dezember 2022

Die Holding wurde 1978 von Silvio Berlusconi gegründet und besteht aus mehreren Unternehmen, darunter MFE – MediaForEurope, dem größter Anbieter für kommerzielles Fernsehen in Italien und Spanien sowie Aktionär der deutschen ProSiebenSat.1 Media-Gruppe, Arnoldo Mondadori Editore, einer italienischen Verlagsgruppe und größter Buchverlag Italiens, der Banca Mediolanum, einem Finanzdienstleistungs- und Versicherungsunternehmen, dem Teatro Manzoni in Mailand sowie dem Fußballklub AC Monza.

Struktur und Anteile

(Stand: August 2023)[3]

Ehemalige Unternehmen

  • Il Giornale (abgetreten)
  • Libero (abgetreten)
  • Reteitalia (aufgelöst)
  • Standa (ausgegliedert und abgetreten)
  • Edilnord (abgetreten)
  • Programma Italia (in Mediolanum übergegangen)
  • Silvio Berlusconi Editore (in Mondadori übergegangen)
  • Medusa Film (in Mediaset übergegangen)
  • Jumpy (in Mediaset übergegangen)
  • TELE+ (abgetreten)
  • Pagine Utili (abgetreten)
  • Il Foglio (abgetreten)
  • AC Milan (abgetreten)
  • MolMed (abgetreten)

Geschichte

Durch ein Gerichtsurteil wurde in Italien in den 1970er Jahren privates Regionalfernsehen zugelassen. Nach und nach bildeten sich aus den einzelnen Stationen vier große landesweite Senderketten heraus. Fininvest hatte Anteile an einer Kette, Canale 5. Italia 1 und Rete 4 dagegen gehörten Großverlegern, Euro TV dem Parmalat-Konzern. Dem Unternehmen Berlusconis gelang es in der Folgezeit, auch die Programme Italia 1 und Rete 4 zu übernehmen und damit eine beherrschende Stellung im italienischen Privatfernsehbereich zu erhalten.

Am 9. Juli 2011 entschied in letzter Instanz ein Berufungsgericht in Mailand, dass Fininvest der Holding Compagnie Industriali Riunite (CIR) einen Schadenersatz in Höhe von rund 560 Millionen Euro zahlen muss. Hintergrund ist der Übernahmekampf um das italienische Verlagshaus Mondadori, den die Berlusconi-Holding gewonnen hatte. Der Konkurrent CIR, war bei dem Geschäft aufgrund einer früheren Gerichtsentscheidung leer ausgegangen. Später stellte sich heraus, dass der Richter damals bestochen worden war.[4]

Kritik

Ein Großteil der Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Inhaber der Holding und Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi stehen in direktem Zusammenhang mit Fininvest. Unter anderem wird ihm Bilanzfälschung und Korruption in der sogenannten Vicenda SME vorgeworfen.

In dem Verfahrenskomplex Lodo Retequattro wird seit 1988 über die Verfassungsmäßigkeit des analogen Sendebetriebs des Fernsehsenders Rete 4 verhandelt. Die italienische Verfassung verbietet den Besitz von mehr als 25 Prozent der nationalen Fernsehsender, beziehungsweise mehr als drei Sendern. Da die Holding von Silvio Berlusconi zusätzlich eine Zeitung und ein Verlagshaus kontrolliert, kritisieren die italienischen Mitte-links-Parteien und internationalen Medien die Machtakkumulation und die mangelnde Pluralität in der italienischen Medienlandschaft.[5]

Einzelnachweise

  1. fininvest.it - Board of directors
  2. Annual Report 2021. In: fininvest.it. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  3. fininvest.it - Company structure
  4. Berlusconis Fininvest-Konzern verurteilt: 540 Millionen Euro an den Erzrivalen. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 21. Juni 2019]).
  5. IfM - Mediaset SpA (Memento des Originals vom 21. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mediadb.eu
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.