Fidschileguane

Fidschileguane (Brachylophus) sind eine Gattung endemisch auf Fidschi und Tonga lebender Leguane. Sie ähneln dem Grünen Leguan, bleiben mit einer maximalen Länge von einem Meter allerdings deutlich kleiner. Auch die Kämme im Nacken, auf dem Rücken und dem Schwanz und die Kehlwamme werden nicht so groß und imposant wie bei ihrem Verwandten. Der Schwanz erreicht die dreifache Kopf-Rumpf-Länge.

Fidschileguane

Brachylophus vitiensis

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Leguane (Iguanidae)
Gattung: Fidschileguane
Wissenschaftlicher Name
Brachylophus
Cuvier, 1829
Gebänderter Fidschileguan (Brachylophus fasciatus)

Fidschileguane sind wenig erforschte Waldbewohner und ernähren sich von Blättern. Sie legen drei bis sechs (meist vier) Eier in selbstgegrabenen Höhlen. Die Jungtiere schlüpfen, je nach Temperatur nach 150 bis 200 Tagen.

Es gibt vier rezente Arten:

In der Roten Liste des IUCN wird Brachylophus fasciatus, Brachylophus bulabula, Brachylophus gau als „stark gefährdet“, Brachylophus vitiensis als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Neben den heute lebenden Arten gab es noch größer werdende Formen, deren Knochen bei Ausgrabungen der späten Lapita-Kultur auf der Tongainsel Lifuka gefunden wurden. Die Tiere wurden möglicherweise von den polynesischen Siedlern oder durch die Konkurrenz mit eingeführten Haustieren ausgerottet.[3]

Herkunft

Verbreitungsgebiet

Da die nächsten Verwandten der Fidschileguane ca. 8000 Kilometer entfernt in Südamerika leben, stellt sich die Frage, wie sie auf die Südsee-Inseln der Staaten Fidschi und Tonga gelangt sind. Nach früherer Auffassung sollen sie mit Treibholz von Südamerika in ihren jetzigen Lebensraum gelangt sein, vergleichbar mit der Wanderung anderer Tierarten zu den Galapagosinseln. Demgegenüber vertreten die amerikanischen Forscher Brice P. Noonan und Jack W. Sites, Jr. die These, dass diese Leguane bzw. ihr letzter gemeinsamer Vorfahr schon sehr lange in dieser Weltgegend leben[4]. Mit Hilfe der molekularen Uhr lasse sich erkennen, dass dieser gemeinsame Vorfahr bereits vor 50 bis 60 Millionen Jahren im Bereich der Inseln angekommen sei, zu dieser Zeit standen die späteren Südseeinseln noch mit Teilen von Gondwana in Verbindung, der Vorfahr der Fidschi-Leguane sei also über Landbrücken gewandert und nicht übers Meer gekommen. Er habe auch andere Südseeinseln besiedelt, sei aber von den dort bereits früh eingewanderten Menschen ausgerottet worden.[5]

Quellen

  • Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards. Windows to the Evolution of Diversity. (= Organisms and Environments. Band 5). University of California Press, Berkeley CA u. a. 2003, ISBN 0-520-23401-4.
  • Manfred Rogner: Echsen. Band 1: Geckos, Flossenfüsse, Agamen, Chamäleons und Leguane. Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-7248-8.

Einzelnachweise

  1. Robert N. Fisher, Jone Niukula, Dick Watling, Peter S. Harlow: A New Species of Iguana Brachylophus Cuvier 1829 (Sauria: Iguania: Iguanidae) from Gau Island, Fiji Islands. In: Zootaxa. Band 4273, Nr. 3, 2017, S. 407–422, doi:10.11646/zootaxa.4273.3.5.
  2. Peter S. Harlow, Martin Fisher, Marika Tuiwawa, Pita N. Biciloa, Jorge M. Palmeirim, Charlene Mersai, Shivanjani Naidu, Alifereti Naikatini, Baravi Thaman, Jone Niukula, Erica Strand: The decline of the endemic Fijian crested iguana Brachylophus vitiensis in the Yasawa and Mamanuca archipelagos, western Fiji. In: Oryx. Band 41, Nr. 1, 2007, S. 44–50, doi:10.1017/S0030605307001639.
  3. Gregory K. Pregill, Tom Dye: Prehistoric Extinction of Giant Iguanas in Tonga. In: Copeia. Band 1989, Nr. 2, 1989, S. 505–508, doi:10.2307/1445455.
  4. Brice P. Noonan, Jack W. Sites Jr.: Tracing the Origins of Iguanid Lizards and Boine Snakes of the Pacific. In: The American Naturalist. Band 175, Nr. 1, 2010, S. 61–72, doi:10.1086/648607.
  5. Süddeutsche Zeitung v. 14. Januar 2010.
Commons: Fidschileguane (Brachylophus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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