Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya

Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya, kurz Ferrocarrils de la Generalitat oder FGC (spanisch Ferrocarriles de la Generalidad de Cataluña, auf deutsch etwa Eisenbahnen der Regionalregierung Kataloniens) ist eine katalanische Eisenbahngesellschaft, die in Barcelona und Katalonien ein Netz von elektrifizierten Vorortstrecken betreibt. Das Netz besteht aus 140km Meter-, 42km Regel- und 89km Breitspurstrecken sowie zwei meterspurigen Zahnradbahnen.

Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya
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Rechtsform öffentliches Unternehmen
Gründung 5. September 1979
Sitz Barcelona, Spanien
Leitung Antoni Segarra i Barreto
Mitarbeiterzahl 1813
Branche Verkehr/Logistik
Website www.fgc.cat

Vorortstrecken in Barcelona

Alle Personenstrecken innerhalb des Vorortverkehrs von Barcelona, die von der FGC bedient werden, sind mit Oberleitungen elektrifiziert. Die Regel- und Meterspurstrecken sind bisher nur durch TMB-Strecken verkehrlich miteinander verbunden. In absehbarer Zukunft sollen beide Netze durch die Verlängerung der U-Bahn-Linie 8 von Plaça Espanya bis Gràcia direkt verbunden werden.

Metro del Vallès

Metro de Vallès
Baureihe 112 im Bahnhof Baixador de Vallvidrera
Baureihe 112 im Bahnhof Baixador de Vallvidrera
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1500 =
Sabadell Parc del Nord 09
Sabadell Nord 10 09
La Creu Alta 09
Sabadell Plaça Major 09
Sabadell-Rambla (bis 2016)
Can Feu | Gràcia 09
Sant Quirze 09
Universitat Autònoma 09 09
Bellaterra 09 09
Sant Joan 09 09
Volpelleres 10 09 09
Bahnstrecke Castellbisbal/El Papiol–Mollet
Terrassa Nacions Unides 09
Terrassa Estació del Nord 10 09
Vallparadís Universitat 09
Terrassa Rambla 09
Les Fonts 09
Rubí 09 09
vom/zum Betriebswerk Rubi
Bahnstrecke Castellbisbal/El Papiol–Mollet
Hospital General 09 09
Mira-sol 09 09
Sant Cugat 09 09 09 09 09
Valldoreix 09 09 09 09 09
La Floresta 09 09 09 09 09
Les Planes 09 09
Baixador de Vallvidrera 09 09
Peu del Funicular 10 09 09
Reina Elisenda 12
Sarrià 09 09 09 09 06 12
Les Tres Torres 09 09 09 06
La Bonanova 09 09 09 06
Muntaner 09 09 09 06
Sant Gervasi 09 09 09 09 09 06
Avinguda Tibidabo 07
El Putxet 07
Pàdua 07
Plaça Molina 07
Gràcia 09 09 09 09 09 06 07
Provença M 09 09 09 09 09 06 07
Aragó-Tunnel
Meridiana-Tunnel
Plaça Catalunya 10 M 09 09 09 09 09 06 07

Die Metro del Vallès sind die Regelspurstrecken (1435 mm), die an der zentral gelegenen Plaça de Catalunya in Barcelona beginnen. Sie führen über Sarrià zum Passeig Reina Elisenda (L6/L12), zur Avinguda Tibidabo (L7), nach Terrassa (S1) und Sabadell (S2). Die ehemaligen Linien nach Sant Cugat del Vallès (S5), zur Universitat Autónoma (S6) und nach Rubí (S7) wurden im Dezember 2022 in die Linien S1 und S2 integriert und bis zu den Endhaltestellen durchgebunden.[1] Auf dem Stadtgebiet von Barcelona verläuft die Stammstrecke zum größten Teil unterirdisch. Insgesamt hat die Bahn den Charakter einer U-Bahn, die bis in die Vororte verkehrt. An der Station Peu del Funicular beginnt die Standseilbahn Funicular de Vallvidrera nach Vallvidrera, die ebenfalls von der FGC betrieben wird.

Der Bahnhof Terrassa Nacions Unides, an welchem die Linie S1 endet, wurde am 29. Juli 2015 eröffnet.[2]

Bis September 2016 endete die Linie S2 im inzwischen stillgelegten Bahnhof Sabadell-Rambla. Stattdessen zweigt die neue Strecke seitdem über die Bahnhöfe Vallparadís Universitat, Sabadell Universitat und Sabadell Nord nach Sabadell-Parc del Nord ab.[3]

Metro del Baix Llobregat

Metro del Baix Llobregat
FGC-Baureihe 213 bei Aeri de Montserrat
FGC-Baureihe 213 bei Aeri de Montserrat
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:1500 =
Manresa-Baixador 09 09
Manresa-Alta 09 09
Güterstrecke von/nach Súria/Sallent
Manresa-Viladordis 09 09
Sant Vicenç - Castellgalí 09 09
Castellbell i el Vilar 09
Monistrol de Montserrat 10 09 09
Aeri de Montserrat 09
Olesa de Montserrat 09 09 09
Abrera 09 09 09
Igualada 09 09
Vilanova del Camí 09 09
La Pobla de Claramunt 09 09
Capellades 09 09
Vallbona d'Anoia 09 09
Piera 09 09
Masquefa 09 09
Can Parellada 09
La Beguda 09
Sant Esteve Sesrovires 09 09
vom Betriebswerk
Martorell-Enllaç 09 09 09 09 09
Martorell-Central 10 09 09 09 09 09 09
Martorell Vila-Castellbisbal 09 09
El Palau 09 09 09 09
Sant Andreu de la Barca 09 09 09 09 09 09
Pallejà 09 09 09 09 09
Quatre Camins 09 09 09 09 09
Can Ros 09 09 09 09 09 09
Sant Vicenç dels Horts
Santa Coloma de Cervelló 09 09 09 09 09 09
Colònia Güell 09 09 09 09
Molí Nou | Ciutat Cooperativa 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Sant Boi 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Güterstrecke zum Hafen Barcelona
Cornellà-Riera 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Almeda 09 09 09 09 09 09 09 09 08
L'Hospitalet-Av. Carrilet M 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Sant Josep 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Gornal 10 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Europa | Fira M 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Ildefons Cerdà 09 09 09 09 09 09 09 09 08
Magòria - la Campana 09 09 09 09 09 09 08
Barcelona-Plaça Espanya M 09 09 09 09 09 09 09 09 08

Die Metro del Baix Llobregat ist meterspurig und führt von der Plaça d’Espanya nach Moli Nou-Ciutat Cooperativa (L8), Can Ros (S3), Quatre Camins (S9), Martorell-Enllaç (S8), Olesa de Montserrat (S4), Manresa-Baixador (R5 und R50) und Igualada (R6 und R60). Bei Sant Boi zweigt eine ebenfalls meterspurige Güterverkehrsstrecke zum Hafen von Barcelona ab. Diese ist nicht elektrifiziert, führt jedoch zu einer Umspuranlage, woraufhin die Züge auf die regelspurige Strecke zum Hafen oder zur Schnellfahrstrecke Barcelona-Figueres geleitet werden.

Die FGC-Linien beginnen unter der Plaça d’Espanya in einem Tunnel, der auch von U-Bahn-Zügen der Linie L8 mitgenutzt wird. Die Strecke gelangt erst, nachdem die Nachbarstadt L’Hospitalet de Llobregat unterquert wurde, ans Tageslicht. Die S-Bahn hat in diesem Abschnitt eher die Funktion einer Express-U-Bahn, die manche Haltepunkte auslässt. Am Bahnhof Martorell-Central besteht die Möglichkeit zum Umstieg in die S-Bahn Barcelona. Nach dem Bahnhof Martorell-Enllaç (dt. wörtlich Martorell-Übergang) trennen sich die Strecken in Richtung Igualada und Manresa. In Manresa zweigt eine weitere, nicht elektrifizierte Güterzugstrecke in Richtung Sallent de Llobregat ab.

Die Linien R50 und R60 sind Verstärkerlinien, die einige Halte der Linien R5 und R6 auslassen.

Auf der gesamten Strecke werden für den Personenverkehr nur Einheiten der FGC-Baureihe 213 eingesetzt. Diese Verkehren sowohl auf der U-Bahnlinie L8, als auch auf den Vorort-U-Bahnlinien und den S-Bahn-ähnlichen Linien.

Die Nummernschema der Linien ist wie folgt:

  • L-Linien (Línia) werden als Teil der U-Bahn Barcelona betrachtet
  • S-Linien (Suburbà) sind Vorortlinien (Vorort-U-Bahnen), die ihren Endpunkt in den Zonen 2 und 3 des Verkehrsverbundes ATM haben
  • R-Linien (Rodalies) sind Vorortlinien (vergleichbar mit S-Bahnen im deutschsprachigen Raum), die jenseits der Zone 3 enden. Die Linien R1 bis R4 und R7 werden durch die Renfe (Cercanías) betrieben, die Linien R5/R50 und R6/R60 durch die FGC.

Güterverkehr

Für den Transport von Kalisalz und von Seat-Fahrzeugen setzt die FGC neun Lokomotiven (darunter fünf Stadler SALi) und 164 Wagen ein.[4]

Bergbahnen

Die FGC betreibt zwei meterspurige Zahnradbahnen:

Breitspurstrecken

Am 1. Januar 2005 übernahm die FGC von der Renfe die nichtelektrifizierte Breitspurstrecke von Lleida nach La Pobla de Segur. Dabei handelte es sich um die Strecke mit dem schlechtesten Zustand in Katalonien. Zwar wurde der Abschnitt zwischen Lleida und Balaguer in den letzten Jahren mit altbrauchbarem Material unterhalten, doch nördlich von Balaguer war der Zustand der Strecke bedenklich. Die FGC erhöhte das Angebot von drei täglichen Zugpaaren auf zehn, von denen sechs von Lleida bis Balaguer und vier die komplette Strecke von Lleida bis La Pobla de Segur fahren. 2016 wurden die bisher eingesetzten Dieseltriebzüge durch neue Triebwagen ersetzt. Das Fahrgastaufkommen hat sich seit dem vervierfacht, und die Strecke beginnt, wieder rentabel zu werden. Ebenfalls seit 2016 verkehrt auf der Strecke, die im nördlichen Teil durch malerische Gegenden verläuft, von April bis Oktober an Wochenenden der Touristenzug „Tren dels Llacs“ mit rollendem Material aus den 1960er Jahren (zwei Dieselloks der Renfe-Reihe 308 und vier vierachsige Personenwagen). Für besondere Gelegenheiten steht auch eine Garratt-Dampflok zur Verfügung. Es gibt sogar Pläne, die Strecke zu den Pyrenäen zu verlängern und sie eventuell mit dem Eisenbahnnetz in Frankreich zu verbinden.

Geschichte

Die Teilnetze im Vorortverkehr von Barcelona sind aus zwei voneinander unabhängigen Bahnunternehmen hervorgegangen.

Die Metro del Vallès und die Linia de Balmes sind die Hinterlassenschaft der 1977 in Konkurs gegangenen Ferrocarriles de Cataluña, S.A. (FFCC). Deren Bahnlinie entstand 1863 zunächst als oberirdische Bahn vom Zentrum Barcelonas aus, wo später die Plaça de Catalunya entstand, nach Sarrià, wo sich bis zuletzt das Depot und die Werkstätten befanden. Eine Verlegung unter die Erde, zunächst zwischen der Plaça de Catalunya und der Station Muntaner, erfolgte um 1929 herum, und in den 1950er Jahren wurde auch der restliche Abschnitt unter der Via Augusta bis Sarriá unterirdisch verlegt.

Die Station Sarriá selbst verschwand erst Mitte bis Ende der 1970er Jahre unter einer Verlängerung der Via Augusta. Eine abzweigende innerstädtische unterirdisch Strecke unter der c/Balmes (baulich: ab der Plaça Molina, für Fahrgäste: ab der Station Gràcia) zum Fuß der Aivinguda Tibidabo entstand 1954.

Eine bemerkenswerte Leistung war die Verlängerung durch einen langen Tunnel unter der Serra de Collserola hindurch, zu der auch der Tibidabo gehört, denn dies war für etwa ein dreiviertel Jahrhundert der einzige Tunnel von Barcelona ins Hinterland, weshalb diese Bahn auch für Pendler unverzichtbar war, die ein Auto besaßen – die Fahrt über die Berge dauerte erheblich länger. Der Bahntunnel entstand durch den Ausbau einer früheren Wasserleitung, die den damaligen kleinen Stausee hinter Vallvidrera für die Trinkwasserversorgung Barcelonas nutzbar gemacht hatte. Der Ausbau der Bahnlinie durch den Tunnel Richtung Sant Cugat sowie die Elektrifizierung wird dem Amerikaner Frederick Stark Pearson zugeschrieben, dem zu Ehren eine Ortschaft, die inzwischen zu Sant Cugat del Vallès gehört, seinen Namen als Zusatz erhielt: La Floresta Pearson.

Im kleinen Ort Vallvidrera oben auf der Serra de Collserola über dem Tunnel, der mit dieser Bahnlinie durch eine Seilbahn bei Peu Funicular verbunden ist, hat während des Spanischen Bürgerkriegs eine Zeitlang Willy Brandt gewohnt und als Kriegsberichterstatter gearbeitet.

Ein Teil der Wagen der Ferrocarriles de Cataluña ähnelte noch bis Ende der 1960er Jahre US-amerikanischen Großraumwagen mit offenen Endbühnen, mit dem Unterschied, dass es sich um elektrische Triebwagen handelte. Sie hatten pneumatisch fernbediente Schiebetüren, aber deren Mechanik war schlecht geschmiert und der Luftdruck nur gering, so dass der Schaffner viele Male auf den Knopf „cerrar“ (‚schließen‘) hämmern musste, bis die Türen mühsam zugingen und er endlich mit dem Knopf „timbre“ (‚Klingel‘) den Fahrer zur Abfahrt auffordern konnte. Eine erste Klasse gab es nicht, sondern nur eine zweite Klasse mit gepolsterten Sitzen und eine dritte Klasse mit Holzsitzen. Ladegut transportierten die Ferrocarriles de Cataluña kaum, nur wenig mehr als einmal täglich kam ein Zug mit Frachtabteil zum Einsatz, meistens für Postsäcke und Milchkannen. Es gab auch Expresszüge, die nur in San Cugat, Rubí und Terrassa hielten, was vom Schaffner durch den Ruf „va directo“ bekannt gegeben wurde. Die Ferrocarriles de Cataluña transportierten früher sonntags erhebliche Menschenmassen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten Barcelonas hinaus ins Grüne und zurück, und zwar nach Les Planes (damals Las Planas), wo sie große Paellapfannen und Feuerstellen mieten konnten.

Die Metro del Baix Llobregat entstand aus einem anderen Unternehmen namens Compañía General de Ferrocarriles Catalanes (CGFC), gegründet 1912 durch Zusammenschluss verschiedener Firmen. Diese Strecke war nicht elektrifiziert. Am Unterlauf des Llobregat entlang verläuft die nationale Fernstraße Nr. 2 (NII) zwischen Barcelona und Madrid parallel zu dieser Bahnlinie. Deshalb stand sie im Wettbewerb zu den beiden Busunternehmen Canals und Alsina Graells, die im Gegensatz zu ihr bis ins Zentrum Barcelonas fuhren. Im Unterschied zu den Ferrocarriles de Cataluña betrieben die Ferrocarriles Catalanes auch Güterzüge. Auch dieses Unternehmen brach 1977 zusammen.

Beide Unternehmen wurden nach ihrem Zusammenbruch von der staatlichen Ferrocarriles de Via Estrecha (FEVE) treuhänderisch weitergeführt, bis sie von der katalanischen Regierung als staatlich-katalanische Bahn übernommen wurden.

Unfälle

  • Am 9. April 1925 entgleiste ein Zug in einem Tunnel in Sarrià. 25 Menschen starben bei dem Unfall, mehr als 100 wurden darüber hinaus verletzt, 46 von ihnen schwer.[5] Der elektrisch betriebene Zug war mit Ausflüglern stark besetzt. Es war die Woche nach Ostern.
  • Am 16. Mai 2022 entgleiste beim Haltepunkt Sant Boi ein mit Kali beladener Wagen eines Güterzugs und stürzte auf das Gleis der Gegenrichtung. Unmittelbar darauf fuhr dort ein Triebwagen in das entgleiste Fahrzeug hinein. Der Triebfahrzeugführer starb sofort. Von den etwa 150 Reisenden wurden 86 verletzt, zwei davon schwer.[6]

Einzelnachweise

  1. Línia Barcelona-Vallès - Línia S6 Barcelona-Universitat Autònoma. Abgerufen am 16. Juli 2023.
  2. Terrassa Nacions Unides. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  3. Sabadell estrenará las nuevas estaciones de FGC el 20 de julio. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  4. el Mercantil: Stadler Valencia construirá cinco locomotoras duales para el transporte de mercancías de FGC vom 10. Januar 2020
  5. NN: 24 Killed, More Than 100 Injured In Spanisch Rail Wreck. In: The New York Times v. 11. April 1925; Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 76.
  6. sda/jh: Schweres Zugunglück bei Barcelona. In: Eisenbahn-Revue International 7/2022, S. 372f.
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