Ausbildungszentrum CIR

Das Ausbildungszentrum CIR (Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum; AusbZ CIR) ist eine Dienststelle des Organisationsbereichs Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr mit Sitz in Pöcking und sechs Außenstellen. Sie entstand am 1. April 2024 aus der Umgliederung der Schule Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw) und der Angliederung der ehemals selbständigen Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr in Flensburg. Das Ausbildungszentrum CIR hat den Auftrag, Fachpersonal für Informationstechnik, Elektronische Kampfführung und Militärisches Nachrichtenwesen auszubilden. Das Ausbildungszentrum ist dem Kommando Cyber- und Informationsraum unterstellt und ist mit jährlich 11.500 Absolventen aus 210 Lehrgangsmodulen eine der größten Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr.

Ausbildungszentrum CIR
— AusbZ CIR —


internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 24. Juni 1956
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Wappen Cyber- und Informationsraum
Stärke 1140 Dienstposten
Unterstellung Wappen Kommando Cyber- und Informationsraum
Standort Pöcking
Außenstellen Bonn,
Feldafing,
Flensburg,
Graben,
Karlsruhe,
Kleinaitingen
Website Website AusbZ CIR
Führung
Kommandeur Brigadegeneral Rainer Simon
Stellvertretender Kommandeur Oberst Gerald Schreiber
Verbandsabzeichen für Heeresuniformträger
Ehemaliges Internes Verbandsabzeichen der Schule Informationstechnik der Bundeswehr
Ehemaliges Internes Verbandsabzeichen der Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr

Geschichte

Am 24. Juni 1956 wurde in Sonthofen die Truppenschule Fernmeldetruppe (TSFmTr) aufgestellt. Am 7. August 1956 wurde daraus die Fernmeldeschule des Heeres (FmSHBw) aufgestellt. Mit der Heeresstruktur 2 wurde die Ausbildungseinrichtung im Jahr 1959 an die Standorte Feldafing und Pöcking (General-Fellgiebel-Kaserne) verlegt. Im Jahr 1972 wurde sie in Fernmeldeschule und Fachschule des Heeres für Elektrotechnik (FmS/FSHElT) umbenannt.[1] Am 28. Juni 2005 erfolgte im Rahmen eines Übergabeappells der Wechsel von der Teilstreitkraft Heer zum militärischen Organisationsbereich Streitkräftebasis (SKB).

Kommandeur der FmS/FSHElT war ein Offizier im Range eines Brigadegenerals. Gleichzeitig war dieser ab 1995 bis 2002 General der Fernmeldetruppe (GenFmTr). Mit dem Wechsel zur SKB fiel die Funktion/der Titel General der Fernmeldetruppe wieder an das Heer.

Am 28. September 2006 erfolgte die Außerdienststellung der FmS/FSHElT. Hiermit verbunden war die gleichzeitige Aufstellung der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr (FüUstgSBw) in Feldafing und der Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik (FSBwIT) ebenfalls in Feldafing. Damit wurde in der Bundeswehr die streitkräftegemeinsame Ausbildung teilstreitkraftübergreifend zusammengefasst.

Zunächst war die Schule in der SKB dem Streitkräfteamt (SKA) in Bonn unterstellt, zum 1. Februar 2013 wurde die FüUstgSBw dem Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr in Bonn unterstellt. Im Rahmen der Aufstellung eines neuen militärischen Organisationsbereichs für den Cyber- und Informationsraum (CIR) erfolgte zum 1. Juli 2017 die Umbenennung der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr in Schule Informationstechnik der Bundeswehr und dessen unmittelbar vorgesetzter Dienststelle in Kommando Informationstechnik der Bundeswehr.[2] Nachdem Planungen einen Gesamtumzug in die Liegenschaft General-Fellgiebel-Kaserne bis 2020 vorgesehen hatten, wurde im Zuge der "Trendwende Personal" und "Trendwende Material" beschlossen, alle Liegenschaften zu erhalten, um den großen, zusätzlichen Pool an IT-Personal ausbilden zu können.

Mit der Auflösung des Kommandos Informationstechnik der Bundeswehr Ende März 2023 erfolgte der Unterstellungswechsel unmittelbar unter das Kommando Cyber- und Informationsraum.[3] Zum 1. April 2024 entstand das heutige Ausbildungszentrum CIR aus der Schule Informationstechnik der Bundeswehrund der Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr.[4] Formal wurde die Schule Informationstechnik mit einem Appell am 26. März 2023 außer Dienst gestellt und das Ausbildungszentrum CIR zum 1. April 2024 neu gegründet.[5]

Standorte

Standorte des Ausbildungszentrum sind die General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking, Flensburg, Feldafing, Graben, Kleinaitingen, Bonn und Karlsruhe.[6]

Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik

Die Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik (FSBwIT) ist als XI. und XII. Inspektion Teil der Schule Informationstechnik der Bundeswehr. Sie ist abgesetzt im bayerischen Kleinaitingen in der Ulrich-Kaserne untergebracht.[7] Ihr Auftrag ist unter anderem die Ausbildung der Offiziere des militärfachlichen Dienstes.[8]

Kommandeure

Name Von Bis Anmerkungen
Oberst Hans-Oskar von Tippelskirch19561956
Brigadegeneral August Frede19561961
Brigadegeneral Heinz Burchardt19611965
Brigadegeneral Hans Straden19651967
Brigadegeneral Manfred Grunwald19671969
Brigadegeneral Hubertus Großler19691972
Brigadegeneral Hans-Günther Groß19721974
Brigadegeneral Günther Schneider19741976
Brigadegeneral Heinz Stoffregen19761981
Brigadegeneral Jobst Rohkamm19811983
Brigadegeneral Peter Poschwatta19831991
Brigadegeneral Konrad Bader199120001. GenFmTr
Brigadegeneral Helmut Hofmann200020052. GenFmTr
Brigadegeneral Heinrich-Wilhelm Steiner2005März 2008letzter Kommandeur FmS/FSHElT und General der Fernmeldetruppen und erster Kommandeur der FüUstgSBw und FSBwIT
Brigadegeneral Helmut SchoepeMärz 2008Ende August/Anfang September 2013
Brigadegeneral Dietmar MosmannEnde August 20131. Februar 2017Anschließend Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr sowie danach Stellvertretender Kommandeur des Kommandos Informationstechnik der Bundeswehr und Kommandeur IT-Truppen
Brigadegeneral Frank Schlösser1. Februar 2017Ende Januar 2019Anschließend Kommandeur der NATO Communication and Information System Group sowie der Deputy Chief of Staff CIS and Cyber Defence bei SHAPE in Mons, Belgien
Brigadegeneral Rainer Simon23. Januar 2020

Wappen

Die marineblaue Farbe des Bords entspricht der Farbe des Baretts des Organisationsbereichs CIR. Eule, Blitz und Netzwerksymbol stehen für die Ausbildungsschwerpunkte Informationsgewinnung, Aufklärung bzw. Cyber-/Informationstechnik-Ausbildung und dem Schutz der Netzwerke. Die weiß-blauen Wellen entsprechen den Elementen aus den Städtewappen von Pöcking und Flensburg und symbolisieren die enge Verbundenheit zu beiden Standorten.[9]

Einzelnachweise

  1. Fernmeldeschule. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 31. März 2020.
  2. www.kommando.streitkraeftebasis.de Neuer Kommandeur an der Führungsunterstützungsschule - Aufgerufen am 9. Februar 2017.
  3. Straffe Strukturen für schnelle Operationen im CIR. In: bundeswehr.de. Presse- und Informationszentrum CIR, 30. März 2023, abgerufen am 3. April 2023.
  4. Kommando Aufklärung und Wirkung. In: cpm forum. CIR 2.0 – Von der Idee zur Dimension, 2022, S. 7 (bundeswehr.de [PDF]).
  5. Tobias Gmach: CIR statt IT: Neuer Name für Pöckinger Bundeswehr-Schule – Ausbau geplant. In: merkur.de. 22. März 2024, abgerufen am 31. März 2024.
  6. Ausbildungszentrum CIR – Flyer. In: fernmeldering.de. 8. Januar 2024, abgerufen am 31. März 2024.
  7. Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. (PDF) In: Bundeswehr. Oktober 2011, abgerufen am 29. April 2020.
  8. Schule Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw). In: bund.de Verwaltung Online. Abgerufen am 5. Mai 2020.
  9. Ausbildungszentrum CIR: Das Wappen. In: bundeswehr.de. Abgerufen am 1. April 2024.

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