Ferdinand Joseph von Leber

Ferdinand Joseph Leber, ab 1778 Edler von Leber, (* 31. Dezember 1727 in Wien; † 14. Oktober 1808 ebenda) war ein österreichischer Chirurg und Folterarzt, der zur Abschaffung der Folter in Österreich beitrug.

Porträt vor 1796

Leben

Ferdinand Leber durchlief die Grammatikklassen der Wiener Jesuitenschule, bevor er bei einem Wundarzt in die Lehre ging. Anschließend nahm er ein Studium der Chirurgie an der Universität Wien auf. Nach dem theoretischen Studium durchlief er vier Jahre als Praktikant am Dreifaltigkeitshospital, bevor er 1751 den Magistergrad erlangte. Durch Gerard van Swieten erhielt er umgehend eine Anstellung als Hospitalarzt in Breitenfurt bei Wien. Bereits 1752 wurde er als Wundarzt an das Bürgerspital in Wien berufen, wo er unter seinem Gönner Anton de Haen wirkte. Dabei weitete sich sein Wirkungskreis auch auf das Marxer- und Bäckenhausspital sowie auf die syphilitische Klinik, die Irrenanstalt und das Gebärhaus aus. Zudem wirkte er ab 1757 auch als Folterarzt. In diesem Amt wirkte er bis 1776, als die Folter an den Gerichtshöfen in Österreich abgeschafft wurde. Leber selbst wirkte über Joseph von Sonnenfels bei Kaiserin Maria Theresia auf die Abschaffung der Folter hin.

Leber erhielt 1761 zudem den Lehrstuhl der Anatomie und theoretischen Wundarzneikunde, den er 1786 abgab, um den Lehrstuhl der theoretischen Chirurgie mit chirurgischer Pathologie, Instrumenten- und Bandagenlehre und operative Chirurgie zu übernehmen. Diesen hatte er bis zu seinem Tod inne. 1776 wurde Leber daneben Leibchirurg von Kaiserin Maria Theresia.

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

  • Abhandlung von der Nutzbarkeit des Schierlings in der Wundarzneykunst. Trattner, Wien 1762.
  • Praelectiones anatomicae. Editio nova ex germanico traducta. Gräffer, Wien 1777.
  • Vorlesungen über die Zergliederungskunst. Gräffer, Wien 1782.

Literatur

Commons: Ferdinand Joseph von Leber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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