Felix Koenigs
Leben
Koenigs trat 1866 in das 1857 von Adelbert Delbrück gegründete Bank- und Kommissionsgeschäft Delbrück, Leo & Co. ein, wurde Prokurist und 1878 persönlich haftender Gesellschafter. Sein älterer Bruder Ernst Friedrich Wilhelm Koenigs wurde 1871 zum Vorstandsmitglied des Schaaffhausen’schen Bankvereins in Köln ernannt. Sein jüngerer Bruder ist der Chemiker Wilhelm Koenigs. Felix Koenigs gehörte zu den Gründern und Finanziers der Berliner Villenkolonie Grunewald in den 1890er-Jahren und besaß hier mehrere Grundstücke. Nach ihm sind Koenigssee und Koenigsallee benannt.
Koenigs war mit zahlreichen Künstlern wie Adolf Brütt, Max Klinger, Wilhelm Leibl und Hans Olde befreundet und selbst Kunstsammler. Er wohnte an der Koenigsallee in direkter Nachbarschaft zum Bildhauer Otto Lessing (1846–1912), mit dem ihn die Liebe zur Kunst verband und mit dem er einmal zum Bilderkauf nach Venedig reiste. Zur Weltausstellung Paris 1900 reiste Koenigs mit Brütt und Klinger, letzterer porträtierte den dort plötzlich Verstorbenen auf dem Totenbett. Das Grab der Familie Koenigs, geschaffen von Ludwig Brunow, befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof (MA, zwischen Lit. P+Q).
Der Nachlass Koenigs wurde durch Brütt an die Berliner Nationalgalerie vermittelt.[1] Hierzu gehören die Skulpturen Der Mensch und sein Gedanke/L’Homme et sa Pensée von Auguste Rodin und Büste des Malers Giovanni Segantini von Paolo Troubetzkoy[2] sowie die Gemälde Felsspalt mit Kühen[3] von Anselm Feuerbach, Knabe mit Rind[4] von Heinrich von Zügel, Februarmorgen (Die Furt)[5] von Emile Claus, Vor Sonnenuntergang[6] von Adolf Hölzel, Maja[7] von Anders Zorn, Der Appellationsrat Stenglein (Der Amtmann)[8] von Wilhelm Leibl, Der Kammersänger Karl Wallenreiter[9] von Arnold Böcklin und Rückkehr zur Heimat[10] von Giovanni Segantini. Die Werke der Sammlung Koenigs gehören zum Grundstock der Moderne in der Sammlung der Nationalgalerie.
Werke der Sammlung Koenigs in der Berliner Nationalgalerie
- Auguste Rodin:
Der Mensch und sein Gedanke - Giovanni Segantini:
Rückkehr zur Heimat - Arnold Böcklin:
Der Sänger Karl Wallenreiter - Heinrich von Zügel:
Knabe mit Rind - Wilhelm Leibl:
Der Appellationsrat Stenglein - Anders Zorn:
Maja - Anselm Feuerbach:
Felsspalt mit Kühen
Porträts
- Adolf Brütt: Büste Felix Koenigs, Bronze
- Max Klinger: Kopf Felix Koenigs auf dem Totenbett. Schabkunstblatt, 1901
Literatur
- Cornelius Steckner: Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein - Berlin - Weimar, Heide 1989, S. 135–138, 150–153.
- Claude Keisch: Felix Koenigs. Ein Berliner Künstlerfreund. Mäzen zu Lebzeiten und postum, in: Birgit Verwiebe und Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (Hrsg.): Die Sammlung der Nationalgalerie zum langen 19. Jahrhundert. Erwerbung, Forschung, Dokumentation, Vermittlung, arthistoricum.net, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-9850110-9-4, S. 64–133.
Einzelnachweise
- Ausstellung der Sammlung Felix Koenigs: März - April 1901 Kgl. Museen zu Berlin, National-Galerie, Hrsg. von Hugo von Tschudi
- Die Sammlung Felix Koenigs in der Königlichen national-Galerie zu Berlin in Die Kunst für Alle, München 1901, S. 386.
- Informationen zum Gemälde Felsspalt mit Kühen von Anselm Feuerbach auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin
- Informationen zum Gemälde Knabe mit Rind von Heinrich von Zügel auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Februarmorgen (Die Furt) von Emile Claus auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Vor Sonnenuntergang von Adolf Hölzel auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Maja von Anders Zorn auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Der Appellationsrat Stenglein (Der Amtmann) von Wilhelm Leibl auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Der Kammersänger Karl Wallenreiter von Arnold Böcklin auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.
- Informationen zum Gemälde Rückkehr zur Heimat von Giovanni Segantini auf der Internetseite der Staatlichen Museen zu Berlin.