Allerheiligen bei Wildon

Allerheiligen bei Wildon ist eine österreichische Gemeinde im Norden des Gerichtsbezirks bzw. des politischen Bezirkes Leibnitz in der Steiermark. Seinen Namen erhielt der in der Region Stiefingtal gelegene Ort von der dortigen Kirche. Allerheiligen hat 1597 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) und eine Fläche von 20,35 km².

Allerheiligen bei Wildon
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Allerheiligen bei Wildon
Allerheiligen bei Wildon (Österreich)
Allerheiligen bei Wildon (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 20,35 km²
Koordinaten: 46° 55′ N, 15° 33′ O
Höhe: 407 m ü. A.
Einwohner: 1.597 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 78 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8412
Vorwahl: 03182
Gemeindekennziffer: 6 10 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Allerheiligen bei Wildon 240
8412 Allerheiligen bei Wildon
Website: www.allerheiligen-wildon.at
Politik
Bürgermeister: Christian Sekli (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Allerheiligen bei Wildon im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Allerheiligen bei Wildon im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Allerheiligen bei Wildon im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
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Die Ortschaft Allerheiligen bei Wildon im Winter
Die Ortschaft Allerheiligen bei Wildon im Winter
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Schloss Herbersdorf, Portal
Pfarrkirche Allerheiligen
Pfarrkirche Allerheiligen, Innenansicht
Kapelle in Großfeiting

Geografie

Das größte Gewässer der Gemeinde ist die Stiefing, die bei Leibnitz in die Mur mündet. Der Hauptort Allerheiligen liegt im teilweise bewaldeten Hüfelland zwischen Stiefing und Mur.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Allerheiligen bei Wildon (1073 Ew.) mit Mittergrub
  • Großfeiting (100)
  • Kleinfeiting (74)
  • Pesendorf (60)
  • Pichla (41)
  • Schwasdorf (115)
  • Siebing (134)

Die Gemeinde besteht aus zwei Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[2]):

  • Allerheiligen (1.070,18 ha)
  • Feiting (963,99 ha)

Eingemeindungen

1968 wurden die damaligen Gemeinden Feiting und Allerheiligen zur heutigen Gemeinde Allerheiligen zusammengelegt.

Nachbargemeinden

Heiligenkreuz am Waasen
Wildon Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pirching am Traubenberg (SO)
Sankt Georgen an der Stiefing Schwarzautal

Klima

Allerheiligen bei Wildon liegt in der Klimaregion Südoststeirisches Riedelland.

Geschichte

Funde auf dem in der Nähe des Ortes befindlichen Buchkogel und dem Kögelberg lassen darauf schließen, dass die Gegend bereits in der Steinzeit besiedelt war. Auf dem Ortsgebiet selbst finden sich archäologische Funde, die eine Besiedlung zur Zeitenwende nachweisen, unter anderem eine villa rustica und unweit davon ein stattliches römisch-norisches Gräberfeld. Nach dem Untergang des Römischen Reiches ließen sich slawische Bauern hier nieder.

Mit der Besitznahme durch die Bajuwaren und dem Beginn der systematischen Rodungs- und Siedlungspolitik der großen bayrischen Klöster wird die Geschichte durch schriftliche Quellen nachweisbar. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Nennungen mancher Ortsteile.

Der Ort Allerheiligen entstand um das Schloss Herbersdorf, in dessen Nähe Markwart von Herbersdorf 1218 eine Kirche für sich und seine Untertanen errichten ließ. Die Herbersdorfer hatten die Herrschaft bis 1609 inne, als diese mit dem Tod des letzten Herbersdorfers an die Glojacher überging. Die Glojacher mussten aufgrund hoher Steuerschulden Herbersdorf an die Jesuiten verkaufen.

Wegen der in Graz wütenden Pest wurde 1680 der Unterricht der Scholastiker der Grazer Universität, die damals von Jesuiten geführt wurde, in den Ort verlegt. Mit jesuitischer Unterstützung wurde auch die Kirche des kleinen Ortes ungewöhnlich prächtig ausgebaut. Als der Orden 1773 aufgelöst wurde, ging die Herrschaft an den staatlichen Religionsfonds über. Durch die daraus folgende staatliche Aufhebung der Lehnsherrschaft Mitte des 19. Jahrhunderts gingen wichtige Aufgaben an die neu geschaffenen Gemeinden über, und die Geschichte des Ortes trennte sich von der des Schlosses, dessen Besitzer jahrhundertelang den Ort beherrscht hatten.

Der erste verbriefte Bürgermeister von Allerheiligen war Franz Harkamp. 1925 fiel der anfangs noch zu Allerheiligen gehörige Ortsteil Afram der damaligen Gemeinde Stocking zu.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind

Wirtschaft und Infrastruktur

Durch Allerheiligen führen mit dem Grazer Umland-Weg sowie dem Grabenlandtrail zwei regionale Weitwanderwege.

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Heiligenkreuz am Waasen den Tourismusverband „Stiefingtal“. Dessen Sitz ist in Heiligenkreuz am Waasen.[3]

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 30. April 2019 Christian Sekli (ÖVP).[4][5]

Dem Gemeindevorstand gehören weiters die Vizebürgermeisterin Theresia Wiedner (ÖVP) und der Gemeindekassier Alois Feirer (ÖVP) an.[6]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[7]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[7] 2015 2010 2005 2000
Stimmen % Mandate St. %M. St. %M. St. %M. St. %M.
ÖVP 660 73 12 60065,611 66267,811 66370,211 71383,913
SPÖ 105 12 1 15817,302 14414,82 18519,603 13716,102
FPÖ 67 7 1 08509,301 06406,61 nicht kandidiert nicht kandidiert
Die Grünen 77 8 1 07207,901 06506,71 nicht kandidiert nicht kandidiert
Attraktive Liste für Allerheiligen nicht kandidiert 04104,20 09610,201 nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1275 1205 1194 1116 1055
Wahlbeteiligung 72 % 77 % 82 % 85 % 82 %

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1924: August Sabin, Arzt[8]
  • 1997: Kurt Lampl, Pfarrer
  • 2012: Konrad Monsberger, Kapellmeister
  • 2014: Josef Felgitscher, Alt-Bürgermeister von Allerheiligen
  • 2018: Hermann Schützenhöfer (* 1952), Landeshauptmann der Steiermark seit 2015[9]
  • Johann Oster († 2020), Gemeindekassier von Allerheiligen bei Wildon 1974–2000[10]

Mit Allerheiligen verbundene Persönlichkeiten

Martin Teimer von Wildau (1778–1838), Tiroler Freiheitskämpfer und Militär-Maria-Theresien-Ordensritter, Herr auf Schloss Herbersdorf und der dazugehörigen Herrschaft, ist hier gestorben und in der Pfarrkirche Allerheiligen begraben.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. CSV-Datei aus REGIONALINFORMATION.zip (1.221 kB); abgerufen am 12. Jänner 2019
  3. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 321. ZDB-ID 1291268-2 S. 630.
  4. Gemeinderat, abgerufen am 16. Juli 2019.
  5. Gemeinden und BürgermeisterInnen. (XLS) Das Land Steiermark, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Dezember 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.verwaltung.steiermark.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Niederschrift über die konstituierende Sitzung des Gemeinderates und die Wahl des Gemeindevorstandes. (PDF) Gemeinde Allerheiligen bei Wildon, 23. Juli 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  7. Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  8. Neues Grazer Tagblatt (8. Mai 1924), S. 6. Vgl. Neues Grazer Tagblatt. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  9. 800-Jahr-Feier, www.allerheiligen-wildon.at am 23. September 2018; abgerufen am 13. Februar 2019.
  10. Kleine Zeitung (29. Juli 2020), S. 47.
Commons: Allerheiligen bei Wildon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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