Fayolsche Brücke
Die Fayolsche Brücke, seltener auch Passerelle, verbindet in Hierarchien nicht direkt unterstellte Stellen einer Kommunikationsstruktur, indem Informationen seitlich unter Duldung der Vorgesetzten ausgetauscht werden. Sie ist benannt nach dem französischen Begründer der Verwaltungslehre, Henri Fayol.
Fayols fünftes Managementprinzip der Einheit der Leitung führt zur Etablierung einer Hierarchie von unter- und übergeordneten Stellen in einer Linienorganisation. Lange Dienstwege sind die Folge. Auf dem langen Weg durch die Hierarchie gehen Informationen verloren oder es treten Informationsverluste mit sich verringernder Informationsqualität auf (stille Post).
Fayol beschreibt die direkte Verbindung, die sogenannte Fayolsche Brücke, im Rahmen seines neunten Managementprinzips:
„Die Anwendung des direkten Verbindungsweges geht einfach, schnell und sicher vor sich; denn dadurch ist es den beiden Angestellten F und P möglich, in einer Sitzung oder in einigen Stunden Fragen zu behandeln, die auf dem Wege über die Rangstufen zwanzig Übertragungen, die Inanspruchnahme vieler Menschen, eine enorme Schreibarbeit und den Zeitaufwand von Wochen oder Monaten erforderlich machen würden, um zu einer Lösung zu gelangen, die im allgemeinen weniger gut ist, als diejenige, die dadurch erreicht wird, dass man F und P direkt miteinander in Verbindung setzt.“[1]
Das Organisationsmittel der Fayolschen Brücke schafft die Voraussetzung für Querinformationen.
Literatur
- Henri Fayol: Allgemeine und industrielle Verwaltung. Aus dem Französischen übersetzt von Karl Reineke. Hrsg. vom Internationalen Rationalisierungs-Institut, München [u. a.] 1929
Weblinks
- Fayol-Brücke – Definition beim Gabler Wirtschaftslexikon
Einzelnachweise
- Henri Fayol: Allgemeine und industrielle Verwaltung. 1929, S. 29