Fauda (Fernsehserie)

Fauda (arabisch فوضى, DMG fauḍạ̄ ‚Chaos, Durcheinander, Tohuwabohu, Unordnung; Anarchie; Planlosigkeit‘[1], eine Mayday-Losung zur Meldung scheiternder Militäroperationen[2]) ist eine israelische Fernsehserie, die seit 2015 auf dem Fernsehsender Yes Oh gezeigt wird.[3] Die zweite Staffel startete in Israel am 31. Dezember 2017 und auf Netflix am 24. Mai 2018.[4] Die dritte Staffel wurde in Israel ab dem 26. Dezember 2019 ausgestrahlt und ist seit dem 16. April 2020 bei Netflix verfügbar.[5][6] Die vierte Staffel erschien erstmals am 20. Januar 2023 auf Netflix.[7]

Handlung

Der israelisch-palästinensische Konflikt bietet den Hintergrund für die Geschehnisse um eine Mista’aravim-Spezialeinheit der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Diese ist auf der Jagd nach dem Hamas-Terroristen Abu-Ahmed, genannt „Der Panther“. Auf der anderen Seite befasst sich die Serie mit den Handlungen der Familie des Abu-Ahmed und der Entstehung ihres Kampfes gegen den Staat Israel.

Rezeption

Preise

In Israel erhielt die Serie im Jahr 2016 sechs Preise, darunter den Preis für die beste Serie.[8] Im Dezember 2017 nannte die New York Times Fauda die beste ausländische Serie des Jahres 2017.[9] Im Jahr 2018 erhielt die Serie elf israelische Fernseh-„Oskars“, darunter jeweils den ersten Preis für den besten Darsteller (Lior Raz), das beste Drehbuch, beste Besetzung und beste Special Effects.[10]

Kritik

George Zeidan nannte Fauda in einem Artikel in der Zeitung Haaretz 2020 „nicht nur dumm, verlogen und auf traurige Weise absurd, sondern anti-palästinensische Hetze“.[11]

Die Produzenten Issacharoff und Raz behaupteten hingegen laut United with Israel, dass die Serie auch bei Zuschauern in der arabischen Welt auf Interesse stoße.[12]

Am 27. Dezember 2020 setzte das Internationale Rote Kreuz für Israel und Palästina eine Reihe von Tweets ab, um darauf hinzuweisen, dass manche in Fauda dargestellten Handlungen – speziell solche, durch die Palästinenser getäuscht und in eine Falle gelockt wurden – durch das Internationale Humanitäre Recht und die Genfer Konventionen verboten sind. So zeigt beispielsweise die Staffel 3 einen vorgetäuschten humanitären Einsatz unter einem deutlich dem Roten Kreuz nachempfundenen Schutzzeichen an den Fahrzeugen, wobei der Einsatz in der dargestellten Film-Wirklichkeit jedoch einer bewaffneten Operation dient. Die Tweets waren als Warnhinweise für Israelis formuliert, die die gezeigten Handlungen nachahmen könnten. Die israelischen Reaktionen waren unterschiedlich: Teils wurde betont, dass es sich bei Fauda um bloße Fiktion handele, teils wurde Fauda ausdrücklich bescheinigt, die Operationen der Sicherheitskräfte wirklichkeitsgetreu darzustellen.[13]

Besetzung

Rollenname Schauspieler Folgen
Doron Kabilio[14] Lior Raz 1.01–
Gabi 'Captain Ayoub' Itzik Cohen 1.01–
Gali Kabilio Neta Garty 1.01–
Nurit Rona-Lee Shimon 1.01–
Hertzel 'Steve' Pinto Doron Ben-David 1.01–
Eli Yaakov Zada-Daniel 1.01–
Amos Kabilio Jigal Naor 2.01-
Sagi Idan Amedi 2.01–
Dana Meirav Shirom 2.02–
Anat Moreno Moran Rosenblatt 2.02–
Amos Kabilio Jigal Naor 2.01-
Hagit Dafi Shoshana-Alpern 3.04–
Shani Russo Inbar Lavi 4.01–
Maya Binyamin Lucy Ayoub 4.02–
Rafael Oded Leopold 4.03–
Boaz Tomer Kapon 1.01–1.07
Taofik Hamed 'Abu Ahmad' Hisham Suliman 1.01–1.12
Nasrin Hamed Hanan Hillo 1.01–1.12
Mickey Moreno Yuval Segal 1.01–2.01
Walid El Abed Shadi Mar'i 1.01–2.09
Dr. Shirin El Abed Laëtitia Eïdo 1.01–2.09
Naor Tsahi Halevi 1.01–2.12
Avichay Boaz Konforty 1.01–3.10
Abu Samara Jameel Khoury 1.01–3.11
Samir Amir Khoury 2.01–2.11
Marwa Luna Mansour 2.01–2.12
Nidal 'Abu Seif al Maqdasi' Firas Nassar 2.01–2.12
Casspi Rotem Keinan 2.01–4.04
Jihad Hamdan Khalifa Natour 3.01–3.09
Bashar Hamdan Ala Dakka 3.01–3.12
Hila Bashan Marina Maximilian Blumin 3.02–3.11
Yaara Zarhi Reef Neeman 3.04–3.12
Omar Tawalbe Amir Boutrous 4.01–4.12
Adel Tawalbe Loai Nofi 4.01–4.12

Einzelnachweise

  1. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, S. 987.
  2. Sarah Pines: Warum sind diese Männer so attraktiv? – Die Figuren aus der israelischen Serie «Fauda» lassen sich in kein Rollenbild hineinpressen und genügen nur sich selbst. In: Das Magazin. Nr. 42. Tamedia, Zürich 17. Oktober 2020, S. 24.
  3. "Fauda": So packend ist das israelische "Homeland". In: Abendzeitung München. Verlag Abendzeitung Digital GmbH & Co KG, 2. Dezember 2016, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  4. Here’s When Netflix Is Dropping ‘Fauda’ Season 2. In: thewrap.com. 23. Februar 2018, abgerufen am 7. Juni 2018.
  5. The return of ‘Fauda,’ the Mossad’s methods and delightful Dr. Ruth. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
  6. Augsburger Allgemeine: "Fauda", Staffel 3 auf Netflix: Start heute am 16.4.20, Folgen, Handlung, Cast, Trailer. Abgerufen am 16. April 2020.
  7. Heute neu: Staffel 4 von Fauda bei Netflix. Abgerufen am 20. Januar 2023.
  8. Jessica Steinberg: Next season’s ‘Fauda’ to reflect real news, says co-creator. In: www.timesofisrael.com.
  9. James Poniewozik, Mike Hale, Margaret Lyons: The Best TV Shows of 2017 In: The New York Times, 4. Dezember 2017. Abgerufen am 13. Dezember 2017 (amerikanisches Englisch).
  10. Itay Stern: Israeli Emmys: ‘Fauda’ Wins Best TV Drama, ‘Shababnikim’ Best TV Comedy In: Haaretz, 12. März 2018. Abgerufen am 23. April 2018 (englisch).
  11. George Zeidan: ‘Fauda’ Isn't Just Ignorant, Dishonest and Sadly Absurd. It's anti-Palestinian Incitement. In: Haaretz, 22. April 2020.
  12. Ezra Stone: Israelische TV-Serie „Fauda“: Hamas- und Fatah-Funktionäre als Fans. In: Mena-Watch, 18. Juni 2020; Original: Israeli Thriller ‘Fauda’ Captivates Unlikely Fans: Hamas and PA Officials, United with Israel, 8. Juni 2020.
  13. Jonathan Ofir, Dec. 29 2020: ICRC takedown of 'Fauda' hits a nerve
  14. 'Fauda' and the Act of Israeli Ventriloquism. In: Jewish Currents. 27. Juni 2018, abgerufen am 15. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
Commons: Fauda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.