Dreiseenplatte

Die Dreiseenplatte im Münchner Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl, nordwestlich des Olympiaparks besteht aus 1969/70[1] umgestalteten Baggerseen, die durch Kiesentnahme für Bauarbeiten der Deutschen Reichsbahn an einem Hochleistungsrangierbahnhof im Münchner Norden in den 1930er Jahren entstanden. Alle drei Badeseen sind EU-Badegewässer und besitzen ausgedehnte Liegewiesen mit diversen Freizeitmöglichkeiten. Sie werden am Grund stark von Grundwasser durchströmt.[2]

Lerchenauer See

Der Lerchenauer See im gleichnamigen Stadtteil, an der Lassallestraße, ist mit rund 7,9 Hektar Fläche, einem Volumen von 38.200 m3, einer mittleren Tiefe von 4,6 m und einer größten Tiefe von 7,9 m, der kleinste See der Dreiseenplatte.[2] Er wurde ab 1967 nach Plänen des Landschaftsarchitekten Alfred Reich umgestaltet, 1974 wurden die Maßnahmen abgeschlossen. Er benötigt 86 Tage für die Wassererneuerung[2] und bietet bis zu 8.000 Menschen Erholung. Die 2016 gebaute Station der Wasserwacht Lerchenau am Südufer ist in der Badesaison von Anfang Mai bis Ende September an Wochenenden und Feiertagen besetzt.[3][4] Am Südufer befindet sich eine ca. 5 Hektar große Grünfläche mit Spielplatz und Rodelhügel. Nördlich des Sees liegen vier in den 1960ern gebaute 15-geschossige Hochhäuser.

Fasaneriesee

Der Fasaneriesee an der Feldmochinger Straße im Stadtteil Fasanerie-Nord hat eine Fläche von 14,7 Hektar[2]. Durch aufgeschüttete seichte Stellen ist der ansonsten durchschnittlich 5,7 Meter und bis zu 8,5 Meter tiefe See[2] auch Nichtschwimmern zugänglich. Am Westufer befinden sich mehrere Volleyball- und Tischtennisplätze, eine große Wiese für Fußball, Federball oder Frisbee sowie ein kleiner Skatepark.[5] Am Südufer befindet sich eine Wasserrettungsstation der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) München-Mitte, die in den Sommermonaten von Mai bis September an Wochenenden und Feiertagen durch ehrenamtliche Rettungsschwimmer besetzt wird. Die Station wurde 2011 eingeweiht und ist neben der Sicherheit der Badegäste Stützpunkt für den First Responder und eine Schnell-Einsatz-Gruppe Wasserrettung.[6]

Am Nordrand des Sees befand sich Feldmochings erster Friedhof (heute als Gedenkstein sichtbar). Hier wurden zwischen 1939 und 1941 circa 600 bajuwarische Reihengräber entdeckt, die vermutlich aus der Zeit zwischen 550 n. Chr. bis 700 n. Chr. stammen.

Feldmochinger See

Zwei Rettungsschwimmer patrouillieren per Stand-Up-Paddling am Fasaneriesee

Der Feldmochinger See befindet sich an der Karlsfelder Straße im Stadtteil Feldmoching und ist mit einer Fläche von 15,5 Hektar und einer max. Tiefe von 6,1 m[2] der drittgrößte See im Münchner Stadtgebiet. Auf der ca. 13 ha großen Liegewiese finden bis zu 12.000 Badegäste Platz.[7] An der Nordseite befindet sich ein barrierefreier Zugang zum Wasser sowie eine Sportanlage, die unter anderem Beachvolleyball bietet. Im Südosten befindet sich ein Biotop mit Beobachtungsturm, im Südwesten der FKK-Bereich. Der See wird aus drei Quellen gespeist und fließt in den Kalterbach ab, was zu einer guten Wasserqualität und durchschnittlichen Wassertemperaturen zwischen 18 und 23 °C führt. Der Spazierweg um den See ist 2,25 Kilometer lang.

Bilder

Verkehrslage

PKW

Parkmöglichkeiten mit direkten Zugang findet man beim Lerchenauer See beim Parkplatz an der Lassallestraße. Parkmöglichkeiten am Fasaneriesee befinden sich an der Feldmochinger Straße (etwa auf Höhe Schnepfenweg) und an der Lerchenauer Straße gegenüber dem Vereinsheim der Spielvereinigung Feldmoching. Der Feldmochinger See bietet seinen Besuchern eine große Parkplatzfläche an der Karlsfelder Straße, die im Sommer kostenpflichtig ist.

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Fasaneriesee liegt ein paar Gehminuten vom S-Bahnhof Fasanerie entfernt. Mit dem Bus ist der Lerchenauer See (Haltestelle Lerchenauer See bzw. Max-Wönner-Straße, Metrobuslinie 60) und der Feldmochinger See (Haltestelle Feldmochinger See, Stadtbuslinie 172) erreichbar. Die nächstgelegene Bahn ist die U3 U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum im Süden, U-Bahnhof Oberwiesenfeld im Südosten bzw. U2 Feldmoching im Nordosten.

Fahrrad

Über die Schneise am ehemaligen Bahnhof München Olympiastadion ist eine High Line-artige Parkverbindung in Richtung Olympiapark und Innenstadt geplant.[8][9] Ein Radweg führt über den Olympiapark, Feldbahn- und Heidelerchenstraße zum Lerchenauer See sowie weiter entlang der Lerchenauer Straße zum Fasaneriesee.[10]

Siehe auch

Commons: Lerchenauer See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Fasaneriesee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Feldmochinger See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulrich Schneider, Susanne Hutter-v. Knorring: Kommunale Grünplanung in München, in: Stadt+Grün, Mai 2005, S. 7–14 (S. 9) (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  2. O. Siebeck: Der Einfluß von Seetiefe und Grundwasserzufluß auf die Stabilität der Dichteschichtung in Baggerseen. In: Naturwissenschaften. Band 66, 1979, S. 361362, doi:10.1007/BF00368474.
  3. Badeseen München Lerchenauer See. In: muenchen.de. Portal München Betriebs-GmbH & Co. KG, abgerufen am 27. Februar 2020.
  4. Wasserwacht Lifeboat Station / Kunze Seeholzer Architekten. In: ArchDaily.com. 22. November 2016, abgerufen am 27. Februar 2020 (englisch).
  5. muenchen.de: Fasaneriesee: Urlaubsflair in Münchens Nordwesten. Abgerufen am 26. August 2022.
  6. DLRG München-Mitte | DLRG Ortsverband München-Mitte e.V. Abgerufen am 20. Oktober 2022.
  7. Feldmochinger See. Abgerufen am 26. August 2022.
  8. Abendzeitung Germany: Radlweg durch den alten Olympiabahnhof. 3. November 2011, abgerufen am 26. August 2022.
  9. Perspektiven für den Olympiapark München. Abgerufen am 26. August 2022.
  10. Landeshauptstadt München Redaktion: Radlrouten in München. Abgerufen am 29. August 2019.

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