Füllbruch-Vokkenau

Das Landschaftsschutzgebiet Füllbruch-Vokkenau ist ein Teil des Bruchwaldgebiets der Kinzig-Murg-Rinne in Karlsruhe. Es hat eine Fläche von 372,0 Hektar (Schutzgebietsnummer 2.12.010), nach anderer Angabe 431,3 Hektar.

Landschaftsschutzgebiet
„Füllbruch-Vokkenau“

IUCN-Kategorie V – Protected Landscape/Seascape

Pfinz-Entlastungskanal im Füllbruch

Pfinz-Entlastungskanal im Füllbruch

Lage Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 4,313 km²
Kennung 2.12.010
WDPA-ID 320929
Geographische Lage 49° 3′ N,  30′ O
Füllbruch-Vokkenau (Baden-Württemberg)
Füllbruch-Vokkenau (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 9. Januar 1988
Verwaltung Stadt Karlsruhe

Lage und Charakteristik

Am Pfinz-Entlastungskanal in der Vokkenau

Das Gebiet liegt östlich von Büchig (Teil von Blankenloch in der Stadt Stutensee im Landkreis Karlsruhe), jedoch auf dem Gebiet der Stadt Karlsruhe, dessen Wohngebiet Reitschulschlag im Stadtteil Hagsfeld südwestlich anschließt. Durch das Gebiet verläuft die Autobahn 5.

Das Landschaftsschutzgebiet wird von einem Feuchtwald mit Ausprägungen des Erlenbruchwalds, Erlen-, Eschen- und Hainbuchenwalds sowie Offenland in der Vokkenau mit Wiesen, Streuobstwiesen, Äckern und Gärten gebildet. Das Gebiet durchziehen zahlreiche natürliche und künstlich angelegte Gewässer wie die Alte Bach und die Pfinz, der Pfinz-Entlastungskanal, der Gießbach, der Beungraben, der Weidgraben und der Füllbruchgraben.[1] Der Füllbruch ist als Schutzwald ausgewiesen.

Bei außergewöhnlichem Hochwasser der Pfinz kann der Füllbruch als Retentionsraum für 2 Millionen Kubikmeter Wasser genutzt werden. Die Zuführung des Wassers erfolgt über den Pfinz-Entlastungskanal im Süden; der Polder entleert über die Pfinz-Überleitung im Norden.[2]

Toponymie und Geschichte

Der Name des Landschaftsschutzgebiets setzt sich aus der Bezeichnung der Gewanne Füllbruch und Vokkenau zusammen. Beide Namen lassen sich für das 16. Jahrhundert belegen, als das Gebiet zur Stadt Durlach gehörte. Vokkenau (auch Vockenau oder Fockenau) wird auf den altdeutschen Männernamen Focko zurückgeführt. Füllbruch wird von Fohlen abgeleitet und verweist auf die frühere Nutzung als Durlacher Viehweide.[3] Noch im 19. Jahrhundert wurden Teile des Füllbruchs landwirtschaftlich genutzt.[4]

Landschaftsschutz besteht seit dem Januar 1988.[5][6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Füllbruch-Vokkenau bei der Stadt Karlsruhe (Abgerufen am 21. November 2015).
  2. Gismar Eck: Pfinz-Saalbach-Korrektion. In: Innenministerium Baden-Württemberg (Hrsg.): Wasserwirtschaft in Baden-Württemberg. Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Flussbau, Talsperrenbau, landwirtschaftlicher Wasserbau, Verwaltung, Organisation. Verwaltungs-Verlag, München 1969, S. 153–156, hier S. 155.
  3. Ernst Schneider: Die Karlsruher Naturlandschaft im Spiegel der Flurnamen. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 108(1960), ISSN 0044-2607, S. 134–184, hier S. 146 f.
  4. Topographischer Atlas des Grossherzogthums Baden. Blatt 51, Carlsruhe. Maßstab 1:25000, Giesecke & Devrient, Leipzig 1876 (online).
  5. Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  6. Verordnung des Bürgermeisteramts Karlsruhe über das Landschaftsschutzgebiet “Füllbruch - Vokkenau”
Commons: Landschaftsschutzgebiet Füllbruch-Vokkenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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