Führerhauptquartier Waldwiese

Die als Führerhauptquartier geplante Anlage Waldwiese entstand während der Vorbereitungen zum Frankreichfeldzug Ende 1939/Anfang 1940 im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz bei Glan-Münchweiler zwischen den beiden Ortschaften Kusel und Ramstein.

Führerhauptquartier Waldwiese
Ort Glan-Münchweiler
Baumeister Organisation Todt und einige private Subunternehmer
Bauherr Adolf Hitler
Baujahr 1939–1940
Abriss 1946
Grundfläche Bunker: 285 m²; Baracke: 96 
Koordinaten 49° 28′ 13,1″ N,  26′ 58,9″ O
Führerhauptquartier Waldwiese (Rheinland-Pfalz)
Führerhauptquartier Waldwiese (Rheinland-Pfalz)
Besonderheiten
* Quartier wurde nie bezogen
* Hitler hielt sich nie vor Ort auf
Lage des FHQ Waldwiese in Europa

Lage des FHQ Waldwiese in Europa

Geschichte

Die Bauarbeiten am Führerhauptquartier Waldwiese begannen im Oktober 1939. Der Bau des neuen Führerhauptquartiers wurde ausschließlich von der Organisation Todt (OT) und einigen privaten Subunternehmern ausgeführt. Bis zum April des Jahres 1940 entstanden neben den entsprechenden Zufahrtswegen drei Bunker mit einer Gesamtnutzfläche von 285 m² und eine Baracke mit 96 m² Nutzfläche.

Hitlers Unterkunft befand sich nördlich der Ortschaft Bettenhausen. Der als Wohnhaus getarnte Fernmeldebunker wurde im Zentrum und die Lkw- und Pkw-Garagen, ein Blockhaus als Mannschaftsunterkunft, ein Mannschaftsbunker für 60 Personen und ein hölzerner Beobachtungsturm im südwestlichen Ortsteil der Ortschaft Glan-Münchweiler angelegt.

Bis April 1940 wurden insgesamt 4.250 Beton verbaut. Der Arbeitseinsatz beim Führerhauptquartier „Waldwiese“ betrug 38.750 Tagwerke (ein „Tagwerk“ entspricht der Arbeitszeit eines Arbeiters an einem Werktag). Auf der Baustelle waren eingesetzt, bzw. beschäftigt:

Monat Beschäftigte
Oktober1939200
November1939300
Dezember1939500
Januar1940300
Februar1940100
März1940100
April194050

Das Führerhauptquartier „Waldwiese“ wurde nie bezogen. Auch Hitler hat sich niemals in „Waldwiese“ aufgehalten. Anfang April 1945 erreichten Einheiten der amerikanischen 76th Infantry Division das ehemalige Führerhauptquartier „Waldwiese“. Die Anlagen fielen den Amerikanern dabei vollkommen intakt in die Hände. Im Sommer 1946 wurden die drei Bunker des Führerhauptquartiers „Waldwiese“ von amerikanischen Pionieren gesprengt. Der Betonschutt wurde von Heimatvertriebenen recycelt, die auf dem Gelände eine Siedlungsgenossenschaft gegründet hatten.

Literatur

  • BA-MA, RW 19/ 686, Blatt 2, Befehl OKW/ WFA 1. Juni 1940.
  • Peter Hoffmann: Die Sicherheit des Diktators. Hitlers Leibwachen, Schutzmassnahmen, Residenzen, Hauptquartiere. Piper, München u. a. 1975, ISBN 3-492-02120-4.
  • Percy Ernst Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungsstab). 1940–1945. Band 4: 1. Januar 1944 – 22. Mai 1945. 2 Halbbände. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1961.
  • Franz W. Seidler: Fritz Todt. Baumeister des Dritten Reiches (= Ullstein-Buch. 33095). Erweiterte und aktualisierte Ausgabe. Ullstein, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-548-33095-9.
  • Franz W. Seidler, Dieter Zeigert: Die Führerhauptquartiere. Anlagen und Planungen im Zweiten Weltkrieg. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 2000, ISBN 3-7766-2154-0.
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