Eva Siebenherz
Eva Siebenherz (* 11. Oktober 1959 in Dresden) ist eine deutsche Autorin, die mit ihrer Autobiografie „Tränen aus Eis oder Das gestohlene Leben“ und als Gründerin des „Suchpools DDR-Bürger“ bekannt wurde.
Autorin
Erste Schreibversuche unternahm Eva Siebenherz schon in ihrer Kindheit in der DDR, wo sie auch an Kinder- und Jugendliteraturwettbewerben teilnahm. Auch schrieb sie für Jugendzeitschriften in der DDR, z. B. Trommel, FRÖSI, Neues Leben, ABC-Zeitung oder Eulenspiegel. Nach einer längeren Schreibpause begann sie in den 1990er Jahren wieder zu schreiben. Seit dem Jahr 1995 arbeitete sie an ihrer Autobiografie „Tränen aus Eis“, die sie 2007 fertigstellte und veröffentlichte. Sie handelt von ihrem Leben im Konflikt mit dem System der DDR und der folgenden Zwangsadoption ihrer Kinder.[1] In den folgenden Jahren schrieb sie eine Reihe unterschiedlicher Texte und Veröffentlichungen, z. B. ein Kinderbuch, satirische Märchen oder auch einen Ratgeber für Auswanderer. Aktuell arbeitet sie an einer Künstlerbiografie und bereitet für 2013 einen Roman zum Thema vermisste Personen und die Folgen von Adoption vor.
Leben
Vom Elternhaus abgelehnt gerät sie als jugendliche Herumtreiberin mit dem Gesetz in Konflikt, heiratet früh und bekommt zwei Söhne. Nach ihrer Verhaftung im Jahr 1982 und dem damit verbundenen Entzug des Sorgerechts, wird einer zwangsweise zur Adoption freigegeben, während der andere vorerst in ein Kinderheim und später zum leiblichen Vater kommt. Der Kontakt bricht deshalb vollständig ab. Nach ihrer Ausreise nach Westdeutschland im Jahr 1986 und dem Fall der Mauer beginnt sie mit der Suche nach den beiden Söhnen und ihrem Vater, die sie 1995 bzw. 2005 findet. Das Wiedersehen bleibt ohne ein glückliches Ende.
Auf Grund ihres persönlichen Erlebens gründete Eva Siebenherz 2008 den „Suchpool DDR-Bürger“ und sucht seitdem mit einem Team nach vermissten Menschen. Im Jahr 2009 wird er in „Internationaler Personensuchpool“[2] umbenannt und sein Tätigkeitsfeld entsprechend erweitert. Bis Mitte 2012 wurden knapp 1500 vermisste Menschen gefunden. Im Jahr 2011 war sie die Initiatorin und Mitbegründerin von „MissingScout“[3], einer internationalen Vermisstendatenbank. Daneben betreibt sie noch etliche Websites mit Informationen zu Themen der Personensuche und Adoption. Im Jahr 2014 zog sie sich aus diesen Seiten zurück.[4]
Von 2015 bis 2017 publizierte sie 16 Bände der Reihe Das Kinderheim-Verzeichnis Deutschland, 22 Bände der Reihe Umbenannte Straßen in…, die sich ebenfalls nach deutschen Bundesländern aufgeteilt wurden, im Jahr 2017 zudem 25 Bände der Reihe Das Schul- und Heimverzeichnis Schweiz jeweils als E-Book, teils auch als Taschenbuch sowie Das Kinderheim-Verzeichnis Österreich. Zwei weitere E-Books sind mit Untergegangene Orte / Verschwundene Dörfer betitelt: Band 1 behandelt Deutschland, Band 2 Tschechien. Zudem veröffentlichte sie einige ihrer Werke auch in englischer Sprache.
Werke
- Tränen aus Eis oder Das gestohlene Leben (Autobiografie). 2. Aufl., Trafo Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89626-649-1
- Das abenteuerliche Leben der Mieze Paula (Kinderbuch). Trafo Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89626-746-7.
- Mieze Paula wandert aus (Kinderbuch). CreateSpace Independent Publishing Platform 2015, ISBN 978-1519555311.
- Die sieben Masken des Teufels oder Bin ich ich?. CreateSpace Independent Publishing Platform 2017, ISBN 978-1536909531.
- Vermello, der Wanderkater. Teil 1: Kastanien & Seifenblasen. CreateSpace Independent Publishing Platform 2017, ISBN 978-1544157665.
Weblinks
Einzelnachweise
- „Tränen aus Eis“ auf Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
- Website des Internationalen Personensuchpools (Memento des vom 8. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Website von MissingScout
- Eva Siebenherz - Die Tür zu mir, austria-forum.org, abgerufen am 12. Juli 2023.