Eva Christiansen

Eva Christiansen (* 1970 in Köln) ist eine Medienberaterin.

Foto einer Frau, die an einem runden Tisch sitzt und kritisch nach rechts blickt. Sie gestikuliert mit der rechten Hand.
Eva Christiansen bei einem Messeauftritt 2023

Während der Kanzlerschaft von Angela Merkel war Christiansen Leiterin der Abteilung Politische Planung, Innovation und Digitalpolitik sowie Redenschreiberin im Bundeskanzleramt.[1] Sie gehörte zusammen mit Büroleiterin Beate Baumann zum engsten Kreis der Bundeskanzlerin.[2][3]

Karriere

Eva Christiansen besuchte das Städtische Gymnasium Hennef.[4] Anschließend studierte sie Volkswirtschaftslehre und schloss das Studium an der Universität Bonn mit dem Diplom ab. Ab 1994 arbeitete sie als Assistentin eines Wirtschaftsprüfers und wechselte 1996 in ein Umwelttechnologieunternehmen.[5] 1997 trat sie in die CDU ein und wurde im folgenden Jahr vom damaligen Generalsekretär Peter Hintze als stellvertretende Parteisprecherin eingestellt. 1999 rückte Christiansen zur ersten Sprecherin auf.[6]

Als 2002 Angela Merkel den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion übernahm, wechselte Christiansen von der Parteizentrale in das Jakob-Kaiser-Haus.

Zeitnah zur Regierungsübernahme verabschiedete sich Eva Christiansen in eine Babypause. Nach der Geburt ihrer Tochter kehrte sie zunächst auf eine Teilzeitstelle als Medienberaterin der Kanzlerin zurück. Von März 2010 an war sie Leiterin des Stabs „Politische Planung, Grundsatzfragen, Sonderaufgaben“ und des Referats „Medienberatung“ im Bundeskanzleramt.[7] Christiansen hatte 2011 einen ihrer seltenen öffentlichen Auftritte auf dem 23. Medienforum NRW 2011 in Köln.[8] Sie war außerdem seit Juli 2012 Mitglied des ZDF-Fernsehrats.[9] Zuvor hatte sie dem Rundfunkrat der Deutschen Welle angehört.

Im August 2017 bestätigte die CDU-Bundesgeschäftstelle Recherchen der Welt am Sonntag, dass Christiansen und weitere Mitarbeiter des Kanzleramts während des Wahlkampfs zur Bundestagswahl eine vom Kanzleramt genehmigte Nebentätigkeit für die Partei im Rahmen eines Minijobs auf 450-Euro-Basis Euro ausübten.[10] Die SPD beantragte daraufhin eine Überprüfung durch den Bundestagspräsidenten und den Bundesrechnungshof.[11] Bundestagspräsident Norbert Lammert versprach, den Sachverhalt zu prüfen.[12]

Von 2018 bis 2021 war Christiansen Leiterin der 2018 neu gegründeten Abteilung 6 für Politische Planung, Innovation und Digitalpolitik, Strategische IT-Steuerung. Sie verantwortete währenddessen weiterhin Referat 14 „Medienberatung“ im Bundeskanzleramt.[13]

Von 2020 bis 2022 war Eva Christiansen Aufsichtsratsvorsitzende des DigitalService des Bundes, der Digital-Agentur der Bundesregierung.[14][15]

Eva Christiansen ist verheiratet und hat eine Tochter.[16]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Robin Alexander: Eva Christiansen: Angela Merkel schafft neue Abteilung für enge Vertraute. In: Die Welt. 24. April 2018 (welt.de [abgerufen am 24. April 2018]).
  2. Die Frau, die es für Merkel richten soll. sueddeutsche.de, 8. März 2010
  3. Melanie Amann: (S+) Die heimliche Macht in Zimmer LE 7405 - Merkels Büroleiterin Beate Baumann spricht erstmals öffentlich. In: Der Spiegel. 10. Dezember 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  4. "Girls Camp im Kur-Theater" kurtheaterhennef.de vom 20. April 2010
  5. Ansgar Graw: Die Rückkehr der Merkel-Flüsterin. Porträt in der Welt vom 14. Mai 2007.
  6. Marc Kayser: Mitarbeiterin der Woche. In: Die Zeit, Nr. 14/2000
  7. Organigramm des Bundeskanzleramtes (Memento des Originals vom 15. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesregierung.de (PDF) abgerufen am 5. Mai 2014
  8. Harald Schiller: Frau Merkels graue Eminenz Porträt im PR Report vom 28. Mai 2013
  9. ZDF: Regierung im Fernsehrat. In: Der Spiegel. Band 19, 7. Mai 2012 (spiegel.de [abgerufen am 28. Mai 2018]).
  10. Robin Alexander: Bei CDU-Bundesgeschäftsstelle: Kanzleramt genehmigt Mitarbeitern Nebenjob für CDU-Wahlkampf. In: DIE WELT. 20. August 2017 (welt.de [abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  11. WELT: CDU: "Welt": SPD will Wahlkampffinanzierung der CDU prüfen lassen. In: DIE WELT. 21. August 2017 (welt.de [abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  12. Lammert prüft Merkels Minijobber. rp-online vom 23. August 2017
  13. Eva Christiansen und Angela Merkel: Das ist Deutschlands drittmächtigste Frau - manager magazin. In: manager magazin. (manager-magazin.de [abgerufen am 28. Mai 2018]).
  14. Über Uns. In: Homepage. DigitalService4Germany, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2021; abgerufen am 18. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/digitalservice.bund.de
  15. DigitalService des Bundes besetzt Aufsichtsrat neu. In: Homepage. DigitalService des Bundes GmbH, abgerufen am 4. Mai 2023.
  16. Mirjam Hecking: Diese Frau entscheidet über Deutschlands digitale Zukunft. Manager-Magazin vom 25. April 2018
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