Eva-Maria Mandelkow
Eva-Maria Mandelkow ist eine deutsche Medizinerin und Alzheimer-Forscherin.
Werdegang
Eva Mandelkow studierte Medizin in Heidelberg und Hamburg. Nach dreijähriger Arbeit an den Universitätskliniken der beiden Städte sowie in New Orleans begann sie eine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg zum Thema Enzymkinetik des Motorproteins Myosin, die sie 1973 mit der Promotion in Biochemie abschloss.[1]
Von 1974 bis 1975 war sie Postdoktorandin an der Brandeis University in Waltham (Massachusetts) und forschte dort zu Proteinen des Zytoskeletts.[1] Auf diesem Gebiet arbeitete sie auch nach ihrer Rückkehr an das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung sowie bei Forschungsaufenthalten am Scripps Research Institute in La Jolla und am Laboratory of Molecular Biology in Cambridge in England.[2]
Im Jahr 1986 wechselte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Physiker Eckhard Mandelkow, nach Hamburg an die Max-Planck-Arbeitsgruppen für strukturelle Molekularbiologie am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY.[2]
Eva-Maria Mandelkow leitet am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und dem Forschungszentrum caesar eine Arbeitsgruppe, die sich mit Zell- und Tiermodellen der Neurodegeneration befasst. An demselben Institut ist auch ihr Ehemann Gruppenleiter.[3][4]
Leistungen
Eva-Maria Mandelkow hat bedeutende Leistungen bei der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit, erbracht.[4] In Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann hat sie seit den 1990er Jahren die Rolle des Tau-Proteins bei der Entwicklung von Alzheimer untersucht.
Ehrungen und Auszeichnungen
Die Hans-und-Ilse-Breuer-Stiftung erkannte Eva-Maria Mandelkow 2007 ihren Forschungspreis zu.[5]
Im Jahr 2010 wurde Eva-Maria und Eckhard Mandelkow das MetLife Foundation Award for Medical Research in Alzheimer’s Disease verliehen; der Preis ist pro Person mit 125.000 US-Dollar dotiert. Zuerkannt wurde er dem Forscherehepaar für Untersuchungen Alzheimer-typischer pathologischer Faltung des Tau-Proteins, der Bildung von neurofibrillären Aggregaten aus derart gefalteten Proteinen sowie der Entwicklung von Inhibitoren für diese anomale Aggregation mit dem Ziel der Entwicklung von Behandlungsmethoden.[2]
Die American Academy of Neurology verlieh Eva-Maria und Eckhard Mandelkow im Jahr 2011 gemeinsam mit dem Mediziner Dennis Dickson von der Mayo Clinic in Jacksonville (Florida) den mit 100.000 US-Dollar dotierten Potamkin-Preis für Alzheimerforschung. Die Mandelkows erhielten den Preis für aus Versuchen mit Mäusen gewonnene Ergebnisse zur Toxizität von Tau-Protein in verschiedenen Demenzkrankheiten.[6][7]
Im Jahr 2013 erhielt das Ehepaar Mandelkow für sein Lebenswerk das Khalid Iqbal Lifetime Achievement Award der US-amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft Alzheimer’s Association.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Eva Mandelkow – Molecular Neurodegeneration, 10-12 September 2013, Cannes, France. In: conf.molecularneurodegeneration.com. Archiviert vom am 14. April 2015; abgerufen am 6. September 2021 (englisch).
- U.S. and German scientists honored with Metlife foundation awards for medical research in Alzheimer’s disease. Metropolitan Life Insurance Company, 25. Februar 2010, abgerufen am 6. September 2021 (englisch).
- Dr. Eva-Maria Mandelkow & Prof. Dr. Eckhard Mandelkow. Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, archiviert vom am 13. April 2015; abgerufen am 6. September 2021.
- Dustin Grunert: Eva-Maria und Eckhard Mandelkow: Zwei Leben für die Alzheimerforschung. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 110, Nr. 31-32, 5. August 2013, S. A-1497 / B-1319 / C-1303 (aerzteblatt.de [abgerufen am 7. April 2015]).
- Forschungspreis - Preisträger: Prof. Dr. Eva-Maria Mandelkow. Hans und Ilse Breuer Stiftung, archiviert vom am 5. August 2016; abgerufen am 6. September 2021.
- Three Researchers Awarded $100,000 Potamkin Prize from AAN. American Academy of Neurology, abgerufen am 7. April 2015 (englisch): „Eva Maria Mandelkow and Eckhard Mandelkow received the Potamkin Prize for their research discoveries in mouse trials that shed new light on the reasons why Tau protein can act as a toxic agent in the development of several dementias.“
- Alzheimer-Mäuse: Gedächtnisverlust durch Tau-Proteine ist umkehrbar. Max-Planck-Gesellschaft, 15. Februar 2011, abgerufen am 7. April 2015.
- Pioniere der Alzheimer-Forschung: Bonner Ehepaar wird für Lebenswerk geehrt. Eva-Maria und Eckhard Mandelkow erhalten Auszeichnung der amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft. Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, 15. Juli 2013, archiviert vom am 20. September 2013; abgerufen am 6. September 2021.