Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine staatliche Universität in Oldenburg mit 15.677 Studenten und 2.872 Mitarbeitern (Stand: Wintersemester 2021/2022).[2]
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | |
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Gründung | 1973 |
Ort | Oldenburg |
Bundesland | Niedersachsen |
Land | Deutschland |
Präsident | Ralph Bruder[1] |
Studierende | 15.677 (WS 2021/22)[2] |
Mitarbeiter | 2.872 (01.12.2021)[2] |
davon Professoren | 257 (01.12.2021)[2] |
Jahresetat | 263,2 Mio. € (2021)[2] Drittmittel: 50,6 Mio. € |
Netzwerke | Netzwerk Mittelgroße Universitäten Verbund Norddeutscher Universitäten Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes European University Association |
Website | uol.de |
Geschichte
Pädagogische Akademie/ Pädagogische Hochschule Oldenburg
Am 7. März 1793 wurde das Evangelische Lehrerseminar Oldenburg durch Herzog Peter Friedrich Ludwig gegründet. Ein Seminargarten für die Lehrerausbildung wurde 1882 angelegt. Er wurde schrittweise zum Botanischen Garten in seiner heutigen Form ausgebaut. Er ist die einzige Einrichtung in der Lehrerausbildung des Großherzogtums Oldenburg, die bis heute erhalten geblieben ist. Die Ausbildung von Lehrern wurde durch den Landtag des Freistaates Oldenburg am 27. März 1929 durch die Errichtung der Pädagogischen Akademie in Oldenburg weiter verfolgt, die aus Finanznot bald wieder geschlossen wurde. Von 1936 bis 1939 bestand wiederum für den Gau Weser-Ems eine Hochschule für Lehrerbildung, die wegen des Kriegsausbruches stillgelegt wurde.
Am 1. Oktober 1945 öffnete unter dem evangelischen Theologen Eduard Hollweg (1886–1971) als Direktor (bis 1947) die Pädagogische Akademie Oldenburg als erste Lehrerausbildungsstätte im Nachkriegsdeutschland, deren Dozenten meist aus ihren Vorläufern übernommen wurden. 1948 folgte eine Umbenennung in Pädagogische Hochschule Oldenburg, die bis 1969 eigenständig bestand. Namhafte Professoren waren u. a. Horst E. Wittig, Erwin Schwartz, Martin Rang, Helene Ramsauer, Werner Loch, Hans-Jochen Gamm und Herwig Blankertz. Der letzte Rektor war Wolfgang Schulenberg, der 1969 die Überführung in die Pädagogische Hochschule Niedersachsen, Abteilung Oldenburg durchführte.
Gründung und Entwicklung der Universität
Der erste Schritt in Richtung Universität erfolgte am 23. Februar 1959 mit dem Entschluss des Rates der Stadt, eine Universität zu errichten, der am 13. März 1970 mit der Denkschrift zur Gründung der Universität Oldenburg und Osnabrück des niedersächsischen Kultusministers umgesetzt wurde.
Im Rahmen der Reform und Ausweitung des Hochschulsystems am 5. Dezember 1973 gegründet, wurde 1974 der Lehrbetrieb mit 2.400 Studierenden auf der Grundlage der PH Niedersachsen, Abteilung Oldenburg aufgenommen. Die Benennung nach dem Nobelpreisträger und Widerstandskämpfer Carl von Ossietzky lehnten die Landesregierungen unter den Ministerpräsidenten Alfred Kubel und Ernst Albrecht ab. Erst 1991 wurde durch den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder der Name im Einklang mit der Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes eingeführt.
1984 wurde das Lehrangebot um den Studiengang Informatik erweitert. Seit dem Wintersemester 2007/2008 wird neben Informatik auch Wirtschaftsinformatik als eigenständiger Studiengang angeboten. Die bis 2002 geführten elf Fachbereiche gingen durch Zusammenlegung und Umorganisation in fünf Fakultäten auf. Im Februar 2015 gründete Michael Freitag die Abteilung Allgemeinmedizin.[3]
European Medical School Oldenburg-Groningen
Die Universität bietet nach einer positiven Stellungnahme des Wissenschaftsrates und einer Finanzierungszusage des Landes zum Wintersemester 2012/13 erstmals ein Studium der Humanmedizin an. Dafür wurde eine medizinische Fakultät aufgebaut, die in enger Kooperation mit der Rijksuniversiteit Groningen in den Niederlanden im Rahmen der European Medical School Oldenburg-Groningen einen durchgängigen zwölfsemestrigen Modellstudiengang nach den Vorgaben der ärztlichen Approbationsordnung mit dem Abschluss eines Staatsexamen eingerichtet. Studierende aus Groningen können einen Teil des Studiums in Oldenburg absolvieren; Studierende aus Oldenburg mussten in den ersten Jahren des „Modellstudiengangs“ mindestens ein Jahr ihres Studiums in Groningen verbringen. Mittlerweile ist ein Aufenthalt am „Universitair Medisch Centrum Groningen“ freiwillig und kann idealerweise im dritten oder fünften Studienjahr durchgeführt werden. In der European Medical School kann auch der niederländische Master of Science in Geneeskunde der Rijksuniversiteit Groningen erworben werden, der nach Europarecht zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit in allen Staaten der Europäischen Union berechtigt.[4] In dem gemeinsamen Projekt der beiden Universitäten Oldenburg und Groningen (European Medical School) wurden ab dem Wintersemester 2012/13 jährlich 40 Studierende für das Fach Humanmedizin an der Universität Oldenburg aufgenommen. Ab dem Wintersemester 2022/23 werden jährlich 120 Studierende zugelassen.[5]
Der Oldenburger Modellstudiengang gliedert sich in Oldenburg in zwei wesentliche Abschnitte. In den ersten drei Jahren werden grundlagenwissenschaftliche genauso wie medizinisch-klinische Inhalte integriert vermittelt. Daneben werden die Studierenden in Kommunikationsfähigkeiten, praktische Fähigkeiten und Forschungstätigkeiten geschult. Einblicke in die ärztliche Praxis erhalten sie u. a. durch einwöchige Allgemeinarztpraktika, die ein- bis zweimal pro Semester absolviert werden.[6]
Im vierten Studienjahr nimmt der Praxisanteil im Studium deutlich zu. Es werden verschiedene Blockpraktika in den vier Krankenhäusern des medizinischen Campus der Universität durchlaufen. Neben der Absolvierung der Blockpraktika im Klinikum Oldenburg, dem Pius-Hospital Oldenburg, der Karl-Jaspers-Klinik Wehnen sowie dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg ist die Universität auch mit mehreren akademischen Lehrkrankenhäusern in der Region verpartnert.[7] Im fünften Studienjahr folgt wieder ein Unterrichtsblock, gefolgt von weiteren drei Blockpraktika in Kliniken und Praxen und die Studierenden schreiben eine 16-wöchige Forschungsarbeit. Im sechsten Studienjahr absolvieren sie ihr Praktisches Jahr, das aus drei Tertialen zu jeweils 16 Wochen besteht.[8]
Fakultäten
- Fakultät I – Bildungs- und Sozialwissenschaften
- Institut für Pädagogik
- Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik
- Institut für Sozialwissenschaften
- Fakultät II – Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
- Department für Informatik
- Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
- Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften
- Institut für Anglistik / Amerikanistik
- Institut für Germanistik
- Institut für Niederlandistik
- Institut für Slavistik
- Institut für Kunst und visuelle Kultur
- Institut für Materielle Kultur
- Institut für Musik
- Fakultät IV – Human- und Gesellschaftswissenschaften
- Institut für Geschichte
- Institut für Evangelische Theologie
- Institut für Philosophie
- Institut für Sportwissenschaft
- Fakultät V – Mathematik und Naturwissenschaften
- Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU)
- Institut für Chemie (IfC)
- Institut für Physik (IfP)
- Institut für Mathematik (IfM)
- Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
- Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Department für Humanmedizin
- Department für Medizinische Physik und Akustik
- Department für Neurowissenschaften
- Department für Psychologie
- Department für Versorgungsforschung
Gremien
Präsidenten
- 1974–1979: Rainer Krüger
- 1980–1986: Horst Zilleßen
- 1986–1998: Michael Daxner (* 1947)
- 1998–2004: Siegfried Grubitzsch
- 2004–2008: Uwe Schneidewind (* 1966)
- 2010–2014: Babette Simon (* 1960)
- 2015–2021: Hans Michael Piper (* 1952)[9]
- seit 2021: Ralph Bruder (* 1963)
Präsidium
Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten Ralph Bruder und vier Vizepräsidenten:
Funktion | Name |
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Präsident | Ralph Bruder |
Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen | Jörg Stahlmann |
Vizepräsident für Forschung, Transfer und Digitalisierung | Martin Fränzle |
Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales | Karsten Speck |
Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung | Annett Thiele |
Hochschulrat
Der Hochschulrat besteht aus sieben Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, diese sind vom Senat der Universität Oldenburg und dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium als Mitglieder des Hochschulrats bestellt worden.
Name | Funktion | Bemerkung |
---|---|---|
Jörg Waskönig | Vorsitzender des Hochschulrates | Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Oldenburg (AGV) und Geschäftsführer Fa. Waskönig + Walter Kabelwerke |
Karin Lochte | Bis 2017 Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Professorin an der Universität Bremen | |
Ulrich Dempeolf | Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur | |
Wilhelm Schmitz | Ehemaliger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster | |
Andrea Strübind | Professorin für Kirchengeschichte an der Universität Oldenburg | |
Felix Thalmann | Vorsitzender der Geschäftsführung der BÜFA-Holding | |
Dorothea Wagner | Stellvertretende Vorsitzende | Professorin für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie |
Senat
Name | Funktion | Liste |
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Vorsitzender ohne Stimmrecht | ||
Hans Michael Piper | Präsident der Universität Oldenburg | |
Hochschullehrer mit Stimmrecht | ||
Christiane Thiel | FK VI – Department für Psychologie | Demokratische Hochschule |
Gregor Theilmeier | FK VI – Department für Humanmedizin | Demokratische Hochschule |
Markus Tepe | FK I – Institut für Sozialwissenschaften | Demokratische Hochschule |
Mark Siebel | FK IV – Institut für Philosophie | Demokratische Hochschule |
Oliver Zielinski | FK V – Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) | Hochschulautonomie |
Barbara Moschner | FK I – Institut für Pädagogik | Hochschulautonomie |
Bernd Siebenhüner | FK II – Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften | Universität im Umbruch |
Mitarbeitergruppe mit Stimmrecht | ||
Jürgen Köster | FK V – Institut für Chemie und Biologie des Meeres | Mittelbauinitiative |
Alexandra Janetzko | FK IV – Institut für Sportwissenschaft | Mittelbauinitiative |
Studierendengruppe mit Stimmrecht | ||
Katharina Corleis | Universität Neu Denken - UND | |
Niklas Hinners | NEU² - Nachhaltige Entwicklung Unserer Universität | |
MTV-Gruppe mit Stimmrecht | ||
Eike Mayland-Quellhorst | Institut für Biologie und Umweltwissenschaften | Verdi |
Nadja Sturm | Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik | Verdi |
Beratende Mitglieder | ||
Jörg Stahlmann | Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen | |
Martin Fränzle | Vizepräsident für Forschung und Transfer | |
Verena Pietzner | Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales | |
Annett Thiele | Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung | |
Olaf Zawacki-Richter | Dekan Fakultät I, Bildungs- und Sozialwissenschaften | |
Rudolf Schröder | Dekan Fakultät II, Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften | |
Gun-Britt Köhler | Dekan Fakultät III, Sprach- und Kulturwissenschaften | |
Dagmar Freist | Dekanin Fakultät IV, Human- und Gesellschaftswissenschaften | |
Michael Wark | Dekan Fakultät V, Mathematik und Naturwissenschaften | |
Hans Gerd Nothwang | Dekan Fakultät VI, Medizin und Gesundheitswissenschaften | |
Jörn Brüggemann | Vertreter des Didaktischen Zentrums | |
Anne G. Kosfeld | Zentrale Gleichstellungsbeauftragte | |
Max Wevelsiep | Vertreter der Studierendenschaft aus dem StuPa | |
Heike Andermann | Vertreter der Zentralen Einrichtungen | |
Petra Mende | Personalrat | |
Hanna Lüschow | Promovierendenvertretung |
Center für lebenslanges Lernen (C3L)
Das Center für lebenslanges Lernen (C3L) ist ein wissenschaftliches Zentrum der Universität Oldenburg, das sich mit Fragen der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens in Forschung und Lehre befasst und forschungsorientierte sowie praxisrelevante Weiterbildungsangebote entwickelt und bereitstellt. Als wissenschaftliches Zentrum mit interdisziplinärer und transdisziplinärer Ausrichtung liegt der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit des C3L in der Weiterbildung an Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie dem Aufbau von berufsbegleitenden Programmen.
Das C3L bietet u. a. Studiengänge zum Erwerb des Bachelor und des Master an:
- Business Administration in mittelständischen Unternehmen (B.A.)
- BWL für Leistungssportler_innen (B.A.)
- Bildungs- und Wissenschaftsmanagement (MBA)
- Informationsrecht (LL.M.)
- Innovationsmanagement und Entrepreneurship (MBA)
- Risikomanagement für Finanzdienstleister (M.Sc.)
Weitere Angebote umfassen eine psychotherapeutische Ausbildung und postgraduale Weiterbildungsprogramme in den Feldern Beratung, Coaching und Konfliktmanagement. Zusätzlich organisiert das C3L die Aktivitäten der Universität Oldenburg im Sinne einer offenen Hochschule, z. B. mit dem Gasthörstudium und dem Hochschulzugang ohne Abitur.
Partnerschaften
Gemeinsam mit der Stadtbibliothek der Stadt Oldenburg organisiert die „Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur“ („olfoki“) die alljährlich stattfindende „Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM)“. Die „olfoki“ setzt sich weitgehend aus Mitgliedern der Fakultät III der Universität zusammen.[10]
Die Universität ist Mitglied im Sokrates-/Erasmus-Partnerprogramm, einer Partnerschaft für den Studentenaustausch vieler Universitäten Europas.
Weiterhin werden Beziehungen zu 38 weiteren Universitäten auf fünf Kontinenten gepflegt. Zur Verbesserung von Lehre und Forschung ist die Universität am Verbund Norddeutscher Universitäten beteiligt.
Standorte
Der größte Standort ist der Campus Haarentor. Anfang der 1960er Jahre wurden die Gebäude der Pädagogischen Hochschule errichtet, die heute noch als Nebengebäude genutzt werden. In den 1970ern wurde die Universität durch zwei Hörsaalbauten und das zentrale Allgemeine Verfügungs-Zentrum (AVZ) erweitert. Am 15. Oktober 1982 verlagerte sich der Zentralbereich durch einen Neubau, der nun Mensa, Bibliothek und Sportzentrum beinhaltet. Das Präsidium der Universität und einige weitere Verwaltungsbereiche sind 1999 in das Ökozentrum in direkter Nähe zur Uni gezogen. 2001 erfolgte die bauliche Erweiterung durch ein Hörsaalzentrum und ein Institutsgebäude. 2015 wurden im neu errichteten StudierendenServiceCenter (SSC)[11] zahlreiche Beratungseinrichtungen für Studierende zentralisiert: Career Service, Zentrale Studienberatung (inzwischen in der Zentralen Studien- und Karriereberatung vereinigt), Immatrikulationsamt, Akademisches Prüfungsamt und International Student Office (jetzt International Office)[12] sowie vom Studentenwerk Oldenburg die Sozial-, Behinderten- und Finanzberatungen und der gemeinsame Psychologische Beratungs-Service von Universität und Studentenwerk. 2019 wurde dann ein neues Gebäude für Sprachenzentrum und Psychologischer Beratungsdienst eröffnet[13].
Der Campus Wechloy wurde zeitgleich mit der Erweiterung des Standortes Uhlhornsweg 1982 errichtet. Dort lehren und forschen die Mitglieder der Fakultät V und z. T. der Fakultät VI. Mit der Einweihung am 10. Oktober 1994 befindet sich dort der Bau des Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), seit dem 20. September 2002 die Gebäude des Hörzentrums. Darüber hinaus befindet sich auf dem Campus Wechloy die Bereichsbibliothek für die naturwissenschaftlichen Fächer sowie für die Fächer Mathematik und Sport.[14]
Der Botanische Garten geht auf das Jahr 1882 zurück. Neben dem Standort Philosophenweg gibt es den nicht-öffentlichen Standort Küpkersweg. 2007 feierte der Botanische Garten Oldenburg sein 125-jähriges Jubiläum.[15]
Der Standort Wilhelmshaven wurde am 1. Januar 2008 gegründet, als das 1994 gegründete Forschungszentrums Terramare in das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) integriert wurde.[16][17]
Schwerpunkte
Die Universität wurde in den 1970er Jahren bekannt durch das besondere Konzept der einphasigen Lehrerbildung. Sie zeichnet sich auch heute durch ein starkes Profil in der Lehrerbildung aus. Sie verfügt bei den Studiengängen über alle Lehrämter. Auch die fachdidaktische Lehr-Lernforschung mit dem Promotionsprogramm Didaktische Rekonstruktion (Prodid) genießt hohes Ansehen. Die Carl von Ossietzky Universität hat schon 1995 mit der RÖSA (Regionale ökologische Sachunterrichtslernwerkstatt) eine der ersten universitären Lernwerkstätten gegründet.
Mit Beginn des Wintersemesters 2005/2006 stellte die Universität sämtliche Studiengänge auf die im Bologna-Prozess projektierten Bachelor- und Master-Studiengänge um. Sie war damit eine der ersten Universitäten Deutschlands, die diesen Schritt durchführte.
2012 war die Universität im Rahmen der Exzellenzinitiative mit ihrem Exzellenzclusterantrag „Hearing4all“ erfolgreich.[18] Der mit einer Fördersumme von 34 Millionen Euro beantragte Cluster hat das Ziel, die Verbesserung des Sprachverstehens im Störlärm zu erforschen.[19]
Die Schwerpunkte in der Forschung liegen in den drei Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit, Mensch und Technik sowie Gesellschaft und Bildung. Der Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit befasst sich dabei insbesondere mit der Biodiversität und Meereswissenschaften, Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien. Im Bereich Mensch und Technik liegt der Fokus in den Bereichen Akustik, Informatik, Neurobiologie und der Versorgung in der Medizin. Im Bereich Gesellschaft und Bildung wird der Schwerpunkt im Bereich Lehrerbildung, Diversität und Partizipation gelegt.[20]
An-Institute
An-Institute sind eng mit der Universität verbundene, rechtlich jedoch selbständige Organisationen. Die Universität führt 14 An-Institute an:[21]
- BKGE – Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Das 1989 gegründete Institut gehört zum Geschäftsbereich des Kulturstaatsministers und berät die Bundesregierung in allen Fragen, die Kultur und Geschichte deutscher Minderheiten in Osteuropa betreffen. - DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme (zuvor EWE-Forschungszentrum Next Energy).[22]
- ecco ecology + communication Unternehmensberatung GmbH[23]
ecco berät Firmen in den Bereichen Management, Führung/Strategie und Unternehmenskultur und kooperiert bezüglich Forschung und Lehre eng mit den Lehrstühlen der Fakultät 2, insbesondere Very Large Business Applications von Jorge Marx Gómez[24] - Express Fonds Nordwest
- Hörzentrum Oldenburg
Das 1996 vom Physiker Birger Kollmeier und dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg gegründete Institut beschäftigt sich mit Anwendungen der Akustik für medizinische Anwendungen, insbesondere der Hörgeräte-Entwicklung. - ibe – Wolfgang Schulenberg-Institut für Bildungsforschung und Erwachsenenbildung e. V.
Das 1986 von der Universität und Verbänden der Niedersächsischen Erwachsenenbildung gegründete Institut dient der Fortentwicklung der Erwachsenenbildung durch Kooperationen mit der Wirtschaft, der Qualifizierung für neue Technologien und der Qualitätssicherung. Daneben wird ein Archiv zur Geschichte der Erwachsenenbildung aufgebaut. - INS – Integration durch Sport und Bildung e. V.
- IÖB – Institut für Ökonomische Bildung GmbH
Das Institut fördert die ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland und in Ländern in Mittel- und Osteuropa. Dies schließt die Lehrer-Fort- und Weiterbildung ein. - ISN – Institute for Science Networking GmbH
Das ISN fördert die Vernetzung von wissenschaftlichen Informationen, auch durch Entwicklung und Betrieb von Fachinformationsportalen im Internet. - itap – Institut für technische und angewandte Physik GmbH.
Der Schwerpunkt der Arbeit dieses Instituts ist die technische Akustik, wozu Immissionsschutz, Bau- und Raumakustik, entsprechende Messtechnik und Schalluntersuchungen bei der Nutzung der Windenergie gehören. - LTP – Laboratory for Thermophysical Properties GmbH
Die 1999 gegründete LTP GmbH befasst sich mit der Messung von thermophysikalen Stoffeigenschaften für die chemische Industrie. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Lehrstuhl für Technische Chemie (bis 2012 Jürgen Gmehling) am Institut für Chemie. - OFFIS – Institut für Informatik
- Parisi Photovoltaik GmbH
- Sophie Drinker Institut für musikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung
Die Arbeit dieses Instituts umfasst die Erfassung wissenschaftlicher Literatur und deren Bereitstellung als Quellensammlung. Das Institut wird von Freia Hoffmann geleitet.
Kulturprogramm
Das Studentenwerk Oldenburg betreibt seit 1985 das UNIKUM und Unitheater. Seit dem Juli 1997 nutzt die zu dem Zeitpunkt gegründete Oldenburger Universitäts Theater GmbH (OUT) das UNIKUM. Studentische und freie Theatergruppen sind in ihr organisiert.
Seit 1993 zeigt das studentische Kino Gegenlicht Filmvorführungen zunächst in der Alten Aula und mittlerweile ebenfalls im UNIKUM auf Bühne 1. Im Sommersemester organisiert das Unikino auch auf dem Campus Freiluftaufführungen. 2001 entstanden als ein weiteres Projekt die Oldenburger Kurzfilmtage zwergWERK.
Mensen
Das Studentenwerk Oldenburg betreibt sowohl auf dem Campus Uhlhornsweg als auch auf dem Campus Wechloy je eine Mensa. Die Mensen sind seit Januar 2004 nach der EG-Öko-Verordnung mit dem BIO-Siegel zertifiziert. In der Hauptmensa am Uhlhornsweg stehen jeden Tag vier verschiedene Gerichte, teilweise selbst zusammenstellbar, zur Auswahl. Zusätzlich bietet das „Culinarium“ eine Auswahl an qualitativ hochwertigen, selbst zusammenstellbaren Gerichten zu etwas höheren Preisen an.
Nachdem die Mensa am Uhlhornsweg 2001 in den Umfragen der Zeitschrift UNICUM für Geschmack noch den ersten Platz belegte und in der Gesamtbewertung auf dem zweiten Platz landete, ist die Essenausgabe des Studentenwerks in der Umfrage 2005 nunmehr beim Geschmack auf dem vierzehnten und im Gesamtergebnis auf dem zwanzigsten Platz zu finden. Im Jahr 2008 schaffte es die Mensa am Uhlhornsweg wieder auf den zweiten Platz der Gesamtwertung und wurde Sieger im Bereich Geschmack.[25]
Zusätzlich zu den Mensen betreibt das Studentenwerk am Uhlhornsweg eine Cafeteria. In Wechloy nimmt die Mensa außerhalb der Essensausgabezeiten diese Funktion ein.
Verfasste Studierendenschaft
Als Teilkörperschaft des öffentlichen Rechts ist die Studierendenschaft im Rahmen der studentischen Selbstverwaltung die Vertretung aller eingeschriebenen Studierenden gegenüber der Hochschule, der Hochschulleitung und der Öffentlichkeit. Die Studierendenschaft in Oldenburg, vertreten durch den AStA, nimmt – neben einem breiten Spektrum an politischen Aktionen – die Verwaltung des Semestertickets, des Eltern-Kind-Raums, die Aufgaben der BAföG-Beratung, der Darlehensvergabe und die gemeinschaftliche Anschaffung von ökologischem Studienbedarf (Schreibwaren, Druckerpatronen, Druckerpapier und mehr) wahr. Darüber hinaus wird vom AStA jährlich in Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung und weiteren Teilorganen das Internationale Sommerfest organisiert.
Studierendenparlament
An der Wahl zum Studierendenparlament vom 15. bis 19. Januar 2024 nahmen 995 von 15710 wahlberechtigten Studierenden teil, 4 der abgegebenen Stimmzettel waren ungültig. Um die 50 Sitze im Studierendenparlament bewarben sich die Uni Divers – Grüne Unabhängige Mitte (GUM), die Liste Campus Grün Oldenburg (CGO), die Linke Liste, die Liberale Hochschulgruppe (LHG), die Antirassistische + Queerfeministische Liste (Antira), die Liste WiRe und mit einer Einzelkandidatur Kseniia Nikitinskaia. Das Wahlergebnis wurde am 19. Januar festgestellt.
CGO wurde stärkste Kraft mit 54,3 Prozent, was einen Gewinn von 4,8 Prozentpunkten und 27 Sitze im neuen Parlament bedeutete. Den zweiten Platz belegte mit 17,8 Prozent die Antira-Liste, welche zum ersten Mal zur Wahl antrat und aus dem Stand 9 Sitze erzielte. Auf dem dritten Platz liegt die Linke Liste, deren Stimmenanteil um 13,1 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent fiel, wodurch ihr noch 6 Sitze zustanden. Anschließend folgen LHG, GUM, WiRe und Kseniia Nikitinskaia.[26]
Allgemeiner Studierendenausschuss
Die Fraktionen von Campus Grün Oldenburg, der Linken Liste und Uni Divers haben sich auf eine Koalition für den AStA geeinigt.
Das Studierendenparlament hat folgende Referenten gewählt:
Referat oder Amt | Name | Liste |
---|---|---|
Sprecher | Bastian Göbbels
Tarek Probst |
CGO
Linke Liste |
Referat für Finanzen | Holger Robbe | GUM |
Referat für Soziales | Katharina Corleis | GUM |
Referat für studentische Angelegenheiten | Katharina Corleis
Holger Robbe |
GUM
GUM |
Referat für externe und interne Hochschulpolitik | Max Wevelsiep
Micha Keiten Niklas Wünsch |
Linke Liste
Linke Liste Linke Liste |
Referat für Kultur und Sport | Kira Stanek
Leonie Neidert Nele Bergmeier |
CGO
CGO |
Referat für Nachhaltigkeit | Helena Post
Carolin Monsees Arne Schmidt Lars Birkenhake Tom Bauer |
CGO
CGO CGO GUM GUM |
Referat für Öffentlichkeitsarbeit | Katrin Henkelmann
Tarek Probst Max Wevelsiep |
Linke Liste
Linke Liste Linke Liste |
Referat für politische Bildung | Andreas Stahl
Kolja Witt Niklas Wünsch |
Linke Liste
Linke Liste Linke Liste |
Referat für Projektförderung | Julia Strachanowski | Linke Liste |
Autonome Referate
Die Satzung der Studierendenschaft sieht neben anderen Organen auch die folgenden Referate vor:
- Autonomes Referat für behinderte und chronischkranke Studierende (BeRef)
- Autonomes Feministisches Referat (FemRef)
- Autonomes Schwulenreferat (SchwuRef)
- Hochschulgruppe ausländischer StudentInnen (HGAS)
- Unabhängiges Fachschaftenreferat
Die autonomen Referate sind kein Teil des AStA, er hat aber die Aufgabe für die Ausführung ihrer Haushaltsmittel zu Sorgen. Neben den autonomen Referaten gibt es ein unabhängiges Fachschaftenreferat, das Teil des AStA ist, aber unabhängig arbeitet.
Preise
- Die Universität vergibt jedes Jahr den nach dem deutschen Nobelpreisträger benannten Klaus-von-Klitzing-Preis für besonders engagierte Lehrpersonen in den Naturwissenschaften in Kooperation mit der EWE-Stiftung. Das Preisgeld beträgt 15.000 Euro, davon müssen 10.000 Euro für ein schulisches Projekt verwendet werden.
- Die Universität verleiht jährlich zum Tag der Chemie an Schüler umliegender Schulen den Angelus Sala-Preis. Mit diesem Preis werden Schüler ausgezeichnet, die im Fach Chemie herausragende schulische Leistungen in der 10. Klasse vollbracht haben. Er wurde nach dem Arzt und Naturwissenschaftler Angelo Sala benannt.
- Der AStA/das Ökologiereferat des AStA erhielt 1998 den Oldenburger Umweltschutzpreis für die Initiierung des Semestertickets, welcher mit einem Sachpreis in Höhe von 1000 DM honoriert wurde.
- Im Jahr 1994 wurde der Informatiker Ernst-Rüdiger Olderog gemeinsam mit seinem Kollegen Manfred Broy (TU München) mit dem mit drei Millionen DM dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet.
Logo
- 2000 bis 2018
- 2018 bis 2020
- Seit 2020
Siehe auch
Literatur
- Rainer Rheude: Kalter Krieg um Ossietzky: Warum die Universität Oldenburg fast 20 Jahre lang um ihren Namen streiten musste. Ein Namensstreit in Oldenburg. Edition Temmen, Bremen 2009, ISBN 978-3-8378-4011-7.
- Hilke Günther-Arndt, Klaus Klattenhoff, Friedrich Wißmann: Vom Seminar zur Universität 1793–1993. 200 Jahre Lehrerbildung in Oldenburg (= Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg). Oldenburg 1993, ISBN 3-8142-0422-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Präsidium. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 30. März 2021, abgerufen am 7. April 2021.
- Zahlen und Fakten. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 28. Juni 2022, abgerufen am 13. Juli 2022.
- https://uol.de/allgemeinmedizin
- Stellungnahme zur Gründung einer Universitätsmedizin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg nach dem Konzept einer „European Medical School Oldenburg-Groningen“ (PDF).
- Humanmedizin - Staatsexamen // Universität Oldenburg. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Humanmedizin - Staatsexamen // Universität Oldenburg. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Unsere Unikliniken // Universität Oldenburg. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Humanmedizin - Staatsexamen // Universität Oldenburg. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- https://uol.de/ehemalige-praesidenten
- Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur OLFOKI: Verzeichnis der Mitglieder der Forschungsstelle
- StudierendenServiceCenter auf dem Campus Haarentor offiziell eröffnet, abgerufen am 19. Mai 2021
- Dezernat 3 - Studentische und akademische Angelegenheiten
- Sprachenzentrum und Psychologischer Beratungsdienst der Universität in neuen Räumen, abgerufen am 19. Mai 2021
- ibit.uni-oldenburg.de: Bereichsbibliothek Wechloy. Stand: 24. November 2008.
- botgarten.uni-oldenburg.de: Geschichte. Stand: 4. Juni 2008.
- Chronologie der Stadt Wilhelmshaven, wilhelmshaven.de, abgerufen am 15. Mai 2018.
- Jadestadt wird Universitätsstadt: Projekte der Uni Oldenburg für Wilhelmshaven – Kooperation. In: Nordwest-Zeitung, 5. Januar 2008.
- https://uol.de/mediphysik/presse/nachrichten/news-2012/hearing4all
- Pressemitteilung der Universität Oldenburg zur Exzellenzinitiative (Memento vom 24. Juni 2012 im Internet Archive) auf www.uni-oldenburg.de vom 15. Juni 2012.
- Profile und Schwerpunkte der Universität
- An-Institute an der CvOU.
- DLR Pressemitteilung vom 31. Mai 2018.
- "ecco ecology + communication An-Institut der Universität Oldenburg" (Memento vom 15. April 2014 im Internet Archive) auf www.ecco.de
- ecco Unternehmensberatung: Home. Abgerufen am 7. April 2021.
- Mensa des Jahres 2008 (Memento vom 24. Mai 2011 im Internet Archive) auf www.mensadesjahres.de von 2011.
- Feststellung des Wahlergebnisses für die Wahl des Studierendenparlamentes (StuPa) im Januar 2024. 19. Januar 2024, abgerufen am 13. Februar 2024.