Europa (2023)
Europa ist ein Spielfilm von Regisseurin und Drehbuchautorin Sudabeh Mortezai aus dem Jahr 2023 mit Lilith Stangenberg, Jetnor Gorezi, Steljona Kadillari und Mirando Sylari. Premiere des Filmdramas war am 16. August 2023 beim Sarajevo Film Festival,[1][2] der österreichische Kinostart erfolgte am 2. November 2023.[3] Beim Zurich Film Festival 2023 wurde der Film in den Fokus Wettbewerb eingeladen.[4] Die Österreich-Premiere war am 23. Oktober 2023 im Gartenbaukino im Rahmen der Viennale.[5]
Handlung
Beate Winter ist eine junge ehrgeizige Managerin, die für den internationalen Konzern Europa am Balkan tätig ist. Sie soll dort Strukturentwicklung betreiben und Investitionen in unterentwickelte Regionen fördern.
In einem abgelegenen, wenig besiedelten Tal in Albanien soll sie den Einheimischen, einer kleinen Gemeinschaft autarker Bauern, ihr Land abkaufen. Dabei kommt es zu einem Konflikt mit dem Bauern und Imker Jetnor, der sich weigert, sein Land aufzugeben.[1][3][6]
Produktion und Hintergrund
Die Dreharbeiten fanden an 31 Drehtagen vom 2. Mai bis zum 14. Juni 2022 in Albanien statt.[3][7]
Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut und vom Filmfonds Wien, beteiligt war der Österreichische Rundfunk. Produziert wurde der Film von der österreichischen Fratella Filmproduktion GmbH (Produzenten Sudabeh Mortezai und Mehrdad Mortezai), Mike Goodridge fungierte als Executive Producer der britischen Good Chaos Ltd., den Vertrieb übernahm in Österreich Filmladen.[3][7][6]
Die Kamera führte Klemens Hufnagl, die Montage verantwortete Julia Drack und das Casting Eva Roth und Suela Bako (in Albanien). Den Ton gestaltete Atanas Tcholakov, das Kostümbild Carola Pizzini, das Szenenbild Julia Libiseller und die Maske Tom Mayr.[3][7][6] Neben den Schauspielern Lilith Stangenberg und Jeff Ricketts wurde der Film mit Laiendarstellern besetzt.[8]
Rezeption
Marian Wilhelm meinte auf DerStandard.at, dass Lilith Stangenberg die Figur der Beate über weite Strecken ohne doppelten Boden spiele. Kein eiskalter Engel, Gewissensbisse bekomme sie aber auch nicht. Filmemacherin Sudabeh Mortezai habe kein Interesse, die Menschlichkeit ihrer Protagonistin zu enthüllen.[8]
Renate Wagner befand auf onlinemerker.com, dass Sudabeh Mortezai hier eine herzzerreißende Geschichte schrieb. Die Erkenntnis am Ende könne nur lauten: „Hände weg von Europa und seinem Brutalo-Kapitalismus. Lebt euer Leben, eure Kultur, Ihr habt nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren.“[9]
Auszeichnungen und Nominierungen
- Nominierung im Feature Film Competition[10]
Viennale 2023
- Auszeichnung mit dem Spezialpreis der Jury (Sudabeh Mortezai)[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Sudabeh Mortezais neuer Film "Europa" feiert Weltpremiere in Sarajevo. In: k.at. 20. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.
- Sudabeh Mortezais neuer Film "Europa" feiert Weltpremiere in Sarajevo. In: puls24.at. 20. Juli 2023, abgerufen am 21. Juli 2023.
- Europa. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- Europa. In: zff.com. Abgerufen am 16. September 2023.
- Europa. In: viennale.at. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
- Europa. In: fratella.at. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- Europa bei crew united, abgerufen am 20. Juli 2023.
- Marian Wilhelm: Sudabeh Mortezais Gewinnerfilm "Europa" als umgekehrter Mythos. In: DerStandard.at. 1. November 2023, abgerufen am 3. November 2023.
- Film: EUROPA. In: onlinemerker.com. 30. Oktober 2023, abgerufen am 2. November 2023.
- Marko Stojiljković: The Sarajevo Film Festival reveals competition line-ups for its 29th edition. In: cineuropa.org, 20. Juli 2023.
- Viennale geht mit dunkler Komödie zu Ende. In: ORF.at. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.