Eugen Hrich

Eugen Fritz Hrich (* 17. Juli 1891 in Berlin; † 10. Juni 1971 ebenda[1]) war ein deutscher Tontechniker und Kameramann.

Leben und Wirken

Der Sohn des Schneidermeisters Josef Hrich und seiner Frau Anna, geb. Meyer,[2] hatte das Gymnasium abgeschlossen und stieß 1912 zur Filmbranche. Gemeinsam mit dem Komponisten und Schriftsteller Artur Vieregg gründete er am 1. Februar 1920 die Aktuell-Film Vieregg & Co. OHG.[3] Seit 1920 ist er als Chefkameramann nachzuweisen, beginnend mit dem Ellen-Richter-Abenteuerfilm Brigantenliebe, wo Hrich als Juniorpartner dem erfahreneren dänischen Kollegen Frederik Fuglsang untergeordnet war. Im September 1921 gründete er mit dem Kaufmann Friedrich Voltolini die Fortuna-Film GmbH, stieg aber nach einem Monat aus der Firma aus, die daraufhin in die Avanti Film GmbH umgewandelt wurde.[4]

Bis gegen Ende der Stummfilmzeit fotografierte Hrich in den 1920er Jahren eine Reihe von filmhistorisch nicht sonderlich bedeutsamen Unterhaltungsproduktionen, darunter auch mehrere Sport- und Kulturfilme im Auftrage der UFA wie beispielsweise Wege zu Kraft und Schönheit.

Mit Anbruch der Tonfilmzeit wechselte Hrich, der sich als Kameramann nicht wirklich durchsetzen konnte, zum Ton. Als Cheftontechniker betreute er eine Fülle von Unterhaltungsfilmen, darunter einige Sensationsgeschichten von und mit Harry Piel, ab 1933 aber auch braune NS-Propaganda vom Schlage Hans Westmar und Stoßtrupp 1917. Hrich blieb bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs aktiv.

Eugen Hrich war ab 1925 der Adoptivvater des Kameramanns Walter Hrich, einem vorehelichen Sohn seiner Frau Valerie „Vally“ Valenzi.[5]

Filmografie

als Kameramann

  • 1920: Brigantenliebe
  • 1921: Die Tochter Ahasvers
  • 1921: Das Kind der Straße
  • 1923: Dämon Zirkus
  • 1923: Kinder von heute
  • 1924: Die Riesenhöhlen des Dachsteins (Dokumentarfilm)
  • 1924: Mensch und Tier im Urwald (Dokumentarfilm)
  • 1925: Der Schrecken der Westküste
  • 1925: Wege zu Kraft und Schönheit (Kulturfilm)
  • 1925: Die Stadt der Millionen (Dokumentarfilm)
  • 1926: Auf den Spuren der Azteken (Dokumentarfilm)
  • 1928: Schuldig

als Tonmeister (Auswahl)

Literatur

  • Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 82 f.

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Wilmersdorf von Berlin, Nr. 1496/1971 (vgl. Namensverzeichnis zum Sterberegister 1971; PDF; 192 MB)
  2. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin XI, Nr. 2362/1891 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)
  3. Handelsregister Berlin HRA Nr. 54764
  4. Handelsregister Berlin HRB Nr. 21830
  5. Geburts- und Taufbuch der Pfarre Wien-Altlerchenfeld, Nr. 124/1907 (online)
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