Etzmannsdorf am Kamp

Etzmannsdorf am Kamp ist ein Dorf im Waldviertel, und Ortschaft und Katastralgemeinde der Marktgemeinde Gars am Kamp im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Etzmannsdorf am Kamp (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Etzmannsdorf am Kamp
Etzmannsdorf am Kamp (Österreich)
Etzmannsdorf am Kamp (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Gars am Kamp
Koordinaten 48° 36′ 59″ N, 15° 37′ 18″ Of1
Höhe 399 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 101 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 4,28 km²
Postleitzahl 3573f1
Vorwahl +43/02985f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03938
Katastralgemeinde-Nummer 10015
Zählsprengel/ -bezirk Etzmannsdorf am Kamp (31106 010)
Bild
Anger von Etzmannsdorf mit Ortskapelle
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
101

Geographie

Der Ort liegt auf einer Hochebene zwischen Gars am Kamp und St. Leonhard am Hornerwald. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 399 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 4,28 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 101 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2023[1]).

Postleitzahl

In der Marktgemeinde Gars am Kamp finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Etzmannsdorf am Kamp hat die Postleitzahl 3573.

Bevölkerungsentwicklung

Anzahl Einwohner
(Quelle: Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 18301890192319511961197119912001
Einwohner 1911921651361331048898

Geschichte

Etzmannsdorf am Kamp, Ansichtskarte um 1900

Der Ort wurde 1487 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Er gehörte ursprünglich zur Herrschaft Gars und gelangte 1621 zur Herrschaft Horn und Rosenburg. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts besaß der Ort das Recht zur Abhaltung eines Jahrmarktes.[4] Gemeinsam mit Wanzenau und Wolfshof bildete Etzmannsdorf am Kamp die Heiligen drei Länder. Diese Bezeichnung erinnert daran, dass diese Orte im 16. Jahrhundert nicht wie zahlreiche andere Orte der Region der Reformation anhingen, sondern im katholischen Glauben verharrten.[5]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Etzmannsdorf am Kamp ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Schmied und ein Tischler ansässig.[6] Am 1. Oktober 1938 wurde die Orts- und Katastralgemeinde Etzmannsdorf nach Rosenburg eingemeindet und am 10. Oktober 1945 wieder selbstständig. Am 1. Januar 1967 wurde die bis dahin selbstständige Nachbargemeinde Wanzenau ein Ortsteil von Etzmannsdorf. Seit 1. Januar 1971 gehört Etzmannsdorf mit Wanzenau zur Marktgemeinde Gars am Kamp.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Brandschutz

  • Freiwillige Feuerwehr Etzmannsdorf seit 1887

Verkehr

Das Linienbusunternehmen PostBus fährt die Haltestelle Etzmannsdorf am Kamp an der Linie 1310 (HornSt. Leonhard am Hornerwald) an. Die nächstgelegenen Bahnstationen der ÖBB sind der Bahnhof Gars-Thunau und die über einen Fußweg erreichbare Bedarfshaltestelle Stallegg an der Kamptalbahn. Seit 1995 fährt der Garser Bus, eine Initiative des Wirtschaftsvereins „Gars Innovativ“, jeweils dienstags und freitags Etzmannsdorf am Kamp, alle anderen Ortsteile und weitere Orte der Umgebung an, um Personen, die keinen PKW besitzen und keinen Anschluss an den ÖPNV haben, Einkäufe und Erledigungen in Gars am Kamp zu ermöglichen.[8]

Bedeutende in Etzmannsdorf am Kamp geborene oder hier wirkende Menschen

  • Robert Kalina, Grafiker, Designer der Eurobanknoten, lebt in Etzmannsdorf am Kamp.

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 236 (EtzmannsdorfInternet Archive).
  • Julius Kiennast: Chronik des Marktes Gars in Nieder-Oesterreich. Horn 1920, S. 139–140.
  • Franz Xaver Schweickhardt von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Viertel Ober-Manhardsberg. Bd. 1, Wien 1839, S. 243–245.
  • Wirtschaftsförderungsverein Gars Innovativ (Hrsg.): Etzmannsdorf, Wanzenau, Wolfshof. Landschaftsökologie und Leben in den Heiligen drei Ländern. Horn 2000. ISBN 3-9501180-0-4

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento des Originals vom 5. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oeaw.ac.at (PDF; 1,2 MB), Teil 2, S. 41.
  3. Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento des Originals vom 5. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oeaw.ac.at (PDF; 1,2 MB), Teil 2, S. 41.
  4. Franz Xaver Schweickhardt von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Viertel Ober-Manhardsberg. Bd. 1, Wien 1839, 236–237. (Online-Version)
  5. Wirtschaftsförderungsverein Gars Innovativ (Hrsg.): Etzmannsdorf, Wanzenau, Wolfshof. Landschaftsökologie und Leben in den Heiligen drei Ländern. Horn 2000.
  6. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 238
  7. Herman Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (= Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2). Linz 1989, S. 152. ISBN 3-900387-22-2.
  8. Artikel zum Garser Bus im Magazin „Raum und Ordnung“ der NÖ Landesregierung (PDF; 14 kB)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.