Ettersberg-Siedlung

Die Ettersberg-Siedlung liegt unweit des KZ Buchenwald auf dem Nordhang des Großen Ettersberges bei Weimar, wovon sie ihren Namen hat.

Wohnblock aus der 1930er Jahren; links die Ettersburger Straße
Bauten jüngeren Datums

Die Ettersberg-Siedlung liegt an der Straße nach Ramsla in der Flur Kleinobringen. Sie wurde als SS-Siedlung II angelegt.[1], die aus doppelstöckigen Reihenhäusern und Einzelhäusern besteht. Sie entstand Ende der 1930er Jahre im Zusammenhang mit dem Aufbau des KZ Buchenwald. Sie war für die Angehörigen der SS-Bewachung gedacht. Am 1. Juni 1945 wurden hier Flüchtlinge einquartiert.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie in Ernst-Thälmann-Siedlung umbenannt, ab 1990 in Ettersberg-Siedlung.[3] Erbaut wurde diese insbesondere durch KZ-Häftlinge.[4] Die Ettersberg-Siedlung hat nicht zufällig Einflüsse des Bauhauses. Die Konzeption hierzu entwarf der Bauhaus-Architekt Franz Ehrlich, der selbst in Buchenwald inhaftiert war. Es war für ihn ein unfreiwilliges städtebauliches Projekt.[5] Es entstanden allerdings später weitere Wohnhäuser.

Unweit hiervon im Naturschutzgebiet Prinzenschneise liegt die DJH Jugendherberge „Am Ettersberg“. Westlich von ihr befinden sich die Kaiserlinden.

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Einzelnachweise

  1. Nico Biermanns: Landarzt und SS-Sturmbannführer Dr. med. August Bender: Eine kritische Biografie, Norderstedt 2019, S. 42 und S. 120.
  2. Schilderung der letzten Tage vor der Befreiung in der Ettersberg-Siedlung
  3. Art. Ettersbergsiedlung, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 111.
  4. Alexandra Klei: Der erinnerte Ort: Geschichte durch Architektur. Zur baulichen und gestalterischen Repräsentation der nationalsozialistischen Konzentrationslager, transcript Verlag, Bielefeld 2011 (zugl. Diss. Cottbus 2010), S. 202.
  5. Volkhard Knigge, Harry Stein: Franz Stein: ein Bauhäusler im Widerstand und Konzentrationslager: [eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus Dessau; Neues Museum Weimar, 2. August 2009 - 11. Oktober 2009], Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, 2009, S. 78.
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