Eszopiclon

Eszopiclon ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Schlafmittel (Z-Drugs) und ist in der Wirkung mit den Benzodiazepinen verwandt.

Strukturformel
Strukturformel von Eszopiclon
Allgemeines
Freiname Eszopiclon
Andere Namen
  • (S)-6-(5-Chlor-2-pyridyl)-6,7-dihydro-7-oxo-5H-pyrrolo[3,4-b]pyrazin-5-yl-4-methyl-1-piperazincarboxylat
  • Eszopiclonum (Latein)
Summenformel C17H17ClN6O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 138729-47-2
EG-Nummer (Listennummer) 620-471-1
ECHA-InfoCard 100.149.304
PubChem 969472
DrugBank DB00402
Wikidata Q413184
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05CF04

Wirkstoffklasse

Hypnotikum Sedativum

Eigenschaften
Molare Masse 388,81 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302+312+332315319335361
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chemisch gehört die Substanz zur Klasse der Cyclopyrrolone. Von den beiden Enantiomeren [(R)- und (S)-Zopiclon] wirkt ausschließlich das (S)-Enantiomer Eszopiclon schlafanstoßend. Durch die Verwendung von Eszopiclon kann die Dosis deutlich gesenkt werden gegenüber der Anwendung des racemischen Gemischs (Eszopiclon: Anfangsdosis 1 mg, Steigerung auf bis zu 3 mg/Tag möglich, für ältere Patienten ab 65 Jahren beträgt die maximale Tagesdosis 2 mg; Zopiclon: Standard- und Maximaldosis 7,5 mg). Eszopiclon ist seit 2005 in den USA als Schlafmittel zugelassen und dort unter dem Markennamen Lunesta erhältlich.[2] Einen Zulassungsantrag in der EU hatte der Hersteller 2009 zurückgezogen, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur das Arzneimittel zwar zulassen wollte, für das enthaltene Eszopiclon jedoch den Status einer „neuen Wirksubstanz“ verweigerte.[3][4] Dadurch hätte der Hersteller, die Firma Sepracor Pharmaceuticals, nicht von der zehnjährigen Marktexklusivität profitieren können, die Arzneimitteln mit neuen Arzneistoffen zugestanden wird. Inzwischen bestehen in verschiedenen europäischen Ländern nationale Zulassungen. In Deutschland ist das verschreibungspflichtige Präparat als Lunivia (Hennig Arzneimittel) seit April 2021 auf dem Markt.[5][6]

Handelsnamen

Lunesta (USA, CA), Lunivia (D), Esogno (A)

Einzelnachweise

  1. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von 1-Piperazinecarboxylic acid, 4-methyl-, 6-(5-chloro-2-pyridinyl)-6,7-dihydro-7-oxo-5H-pyrrolo[3,4-b]pyrazin-5-yl ester, (S)- im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 7. Februar 2020.
  2. FDA approved labeling text for LUNESTA® (eszopiclone) 2009.
  3. Sepracor Pharmaceuticals Ltd withdraws its marketing authorisation application for Lunivia (eszopiclone), 15. Mai 2009 (PDF, englisch).
  4. Fragen und Antworten zur Rücknahme des Zulassungsantrages für Lunivia (PDF; 43 kB), 29. Mai 2009.
  5. Eszopiclon, Lunivia®. In: www.pharmazeutische-zeitung.de. 4. Mai 2021, abgerufen am 18. Mai 2021.
  6. S. Siebenand: Eszopiclon im Handel. In: www.pharmazeutische-zeitung.de. 5. Mai 2021, abgerufen am 18. Mai 2021.

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