Esther Holland-Merten

Esther Holland-Merten (* 1977 in Berlin[1]) ist eine deutsche Theaterleiterin. Sie ist seit 2023 künstlerische Leiterin des Theater am Werk[2] (ehemals WerkX Kabelwerk und Petersplatz) mit seinen beiden Spielstätten im Kabelwerk und am Petersplatz in Wien.[1][3]

Esther Holland-Merten (2021)

Leben und Wirken

Esther Holland-Merten absolvierte nach dem französischen Baccalauréat und dem deutschen Abitur Studien der Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaft und Französistik[4] an der Universität Leipzig, der Freien Universität Berlin sowie der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Université Paris III.[5]

Während des Studiums war sie für Podewil Berlin, Kampnagel Hamburg und an der Pariser Académie Expérimentale des Théâtres tätig. Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 2004 koordinierte sie das 23. NRW-Theatertreffen.[4][5] Anschließend arbeitete sie als Dramaturgin und Kuratorin am Schauspiel Leipzig (2004/2005 und 2013–2016), am Theater Magdeburg (2005–2008) und am Theater Chemnitz (2008–2013).[5] In Leipzig rief sie als Künstlerische Leiterin ein Artists-in-Residence-Programm für Performance-Künstler ins Leben.[4] Nachdem sie in Chemnitz das Spielplanprogramm für zeitgenössischer Dramatik etabliert und ausgebaut hatte, entstand dort eine eigene Spielstätte für diesen Bereich.[5] Sie war Initiatorin zahlreicher Uraufführungen von Texten, die daraufhin Einladungen zu Festivals[4] wie den Autorentheatertagen, dem Heidelberger Stückemarkt oder den Mülheimer Theatertagen erhielten.

Als künstlerische Leiterin wirkte Holland-Merten bei verschiedenen Festivals, darunter Chemnitz – schönste Blume des Ostens! und 4+1 – ein treffen junger autorInnen.[5] 2017 übernahm sie die künstlerische Leitung von WUK performing arts, einer Spielstätte für Performance- und Tanzkunst im Wiener Werkstätten- und Kulturhaus (WUK).[6][7] Seit der Spielzeit 2023/2024 ist sie künstlerische Leiterin des Theater am Werk, das aus dem Verbund zweier ehemals künstlerisch getrennt geführter Bühnen (WerkX Kabelwerk und Petersplatz) hervorging.[1]

Darüber hinaus war sie mehrfach Jurorin, zum Beispiel beim Retzhofer Dramapreis, Kleist-Förderpreis oder euroscene Leipzig,[4][5] und für Berufungskommissionen tätig. Sie ist Mentorin für Dramatiker[8] und Mitglied im Team des Grazer Dramaforum.[9] 2023 wurde sie zur ersten weiblichen Vorstandsvorsitzenden der Dramaturgischen Gesellschaft gewählt;[10] seit 2021 ist sie Teil deren Vorstands, sowie Mitbegründerin der Plattform Österreich der Dramaturgischen Gesellschaft.[11]

Holland-Merten unterrichtet seit 2016 am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien[12] sowie 2023 im Rahmen eines Master-Lehrgangs für angewandte Dramaturgie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.[13]

Seit 2013 lebt und arbeitet sie in Wien.[1]

Einzelnachweise
  1. Archivmeldung: Neue Künstlerische Leitungen Schauspielhaus, Dschungel und Werk X. Stadt Wien, Presse-Service, 12. Mai 2022, abgerufen am 5. Mai 2023.
  2. Sarah Wetzlayr: Theater am Werk: Zwei Bühnen, ein pulsierendes Theaterherz. buehne-magazin.com, 7. September 2023, abgerufen am 2. Oktober 2023.
  3. „Theater am Werk“ eröffnet mit Palmetshofer und Shakespeare. APA, abgerufen am 7. September 2023 (deutsch).
  4. Esther Holland-Merten im Gespräch. In: wuk.at. Abgerufen am 5. Mai 2023.
  5. Esther Holland-Merten. Schauspiel Leipzig, abgerufen am 5. Mai 2023.
  6. Georg Kasch: Esther Holland-Merten wird künstlerische Leiterin des Wiener WUK. In: nachtkritik.de. Abgerufen am 5. Mai 2023.
  7. Zum Jubiläum zum Abschied. In: wuk.at. Abgerufen am 5. Mai 2023.
  8. Vorstand und Team. Dramaturgische Gesellschaft, abgerufen am 5. Mai 2023.
  9. Team & Mentor:innen. Drama Forum Graz, abgerufen am 5. Mai 2023.
  10. sd: Neuer Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft. In: Nachtkritik. 7. September 2023, abgerufen am 7. September 2023.
  11. Pressemitteilung 22.11.21: Neuer Vorstand gewählt. Dramaturgische Gesellschaft, abgerufen am 5. Mai 2023.
  12. Lehrveranstaltungen Esther Holland-Merten. Universität Wien, abgerufen am 5. Mai 2023.
  13. Masterlehrgang Angewandte Dramaturgie. Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM) der Universität Wien, abgerufen am 5. Mai 2023.
Normdaten (Person): GND: 1187273953 | VIAF: 11155951754842512453 |
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