Erythrorchis

Erythrorchis ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie enthält zwei Arten krautiger Pflanzen, die in Ost- und Südostasien sowie in Australien beheimatet sind.

Erythrorchis

Erythrorchis cassythoides
Bildtafel 26 in:
R. D. Fitzgerald: Australian Orchids (1882)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Vanilloideae
Tribus: Vanilleae
Gattung: Erythrorchis
Wissenschaftlicher Name
Erythrorchis
Blume

Beschreibung

Die Arten der Gattung Erythrorchis sind terrestrisch wachsende, krautige Kletterpflanzen. Sie sind blattlos und ernähren sich mykoheterotroph. Unterirdisch befindet sich ein ausgedehntes Rhizom- und Wurzelsystem, meist in halb verrottetem Holz.[1] Oberirdisch klettert der rötlich braune Spross mit Haftwurzeln, die sich an jedem Knoten bilden. Die Blätter sind zu kleinen Schuppen reduziert.[2]

Im oberen Bereich des Sprosses stehen zahlreiche Blütenstände, es sind Trauben oder wenig verzweigte Rispen. Die Blüten sind resupiniert, grünlich gelb, weit geöffnet. Die Sepalen sind fleischig, die Petalen sind schmaler als die äußeren Blütenblätter. Die Lippe ist weiß, ganzrandig oder undeutlich dreilappig, die Seiten sind nach oben geschlagen und umgeben die Säule. Der vordere Rand der Lippe ist gewellt. Auf der Lippe befindet sich ein Kallus und längs verlaufende, behaarte Kiele. Die Säule ist gebogen und über den Ansatz am Fruchtknoten hinaus verlängert („Säulenfuß“). Das Staubblatt ist zweikammrig, die beiden Pollinien hart und nicht weiter unterteilt. Die Kapselfrucht ist lang und schmal, sie enthält zahlreiche geflügelte Samen. Der Flügel verläuft rings um den Samen und ist an einer Seite tief eingeschnitten, so dass der Same im Umriss etwa einem Seerosenblatt ähnelt.[2] Die Ausbreitung der Samen von Erythrorchis erfolgt über den Wind.[1]

Verbreitung

Erythrorchis ist in Japan und in Taiwan heimisch, in Hinterindien, den Philippinen und im westlichen Teil der Inselwelt Indonesiens (Erythrorchis altissima) sowie im Südosten Australiens (Erythrorchis cassythoides).[3] Die Pflanzen kommen in Wäldern vor und benötigen größere Ansammlungen toten Holzes.[2]

Systematik und botanische Geschichte

Erythrorchis wird innerhalb der Unterfamilie Vanilloideae in die Tribus Vanilleae eingeordnet. Die nächst verwandten Gattungen sind Cyrtosia, Galeola und Pseudovanilla.[2]

Erythrorchis wurde 1837 von Carl Ludwig Blume erstbeschrieben.[4] Der Name Erythrorchis kommt vom griechischen erythros, „rot“, und beschreibt die rötliche Farbe der Stängel. Typusart ist Erythrorchis altissima,[2] Blume hatte diese Pflanze schon 1825 als Cyrtosia altissima beschrieben.[3] Alle beiden Arten von Erythrorchis wurden lange als zur Gattung Galeola gehörend betrachtet. Erst Garay benutzte 1986 wieder den Namen Erythrorchis und stellte neben Blumes Typusart zwei weitere Arten, die vorher als Galeola benannt worden waren, zu dieser Gattung.[1][5] Nach R. Govaerts ist aber Erythrorchis ochobiensis ein Synonym zu Erythrorchis altissima.[3]

Folgende zwei Arten werden zur Gattung Erythrorchis gezählt:[3]

  • Erythrorchis altissima (Blume) Blume (Syn.: Erythrorchis ochobiensis (Hayata) Garay): Sie kommt von Assam bis Malesien und Japan vor.[3]
  • Erythrorchis cassythoides (A.Cunn. ex Lindl.) Garay: Sie kommt im östlichen Australien vor.[3]

Einzelnachweise

  1. Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4, S. 72–73.
  2. Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3/2. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 311–313.
  3. Erythrorchis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 24. November 2016..
  4. In: Rumphia. Bd. 1, 1837, S. 200.
  5. Leslie A. Garay: Olim Vanillaceae. In: Botanical Museum Leaflets (Harvard University). Band 30, 1986, S. 232234 (botanicus.org).
Commons: Erythrorchis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.