Erythema exsudativum multiforme

Erythema (exsudativum) multiforme beschreibt eine akute entzündliche Erkrankung der Haut oder Schleimhaut. Oft tritt diese Hautkrankheit 1–2 Wochen nach einer Infektion auf. Das deutet auf eine immunologische Reaktion hin. Ursache kann auch eine Reaktion auf bestimmte Schadstoffe und Konservierungsmittel (z. B. Triclocarban) sein.[1] Rezidive sind häufig. Es kann auch zu schmerzhaften Schwellungen der Gelenke kommen. Hier haben sich Antihistaminika bewährt.

Klassifikation nach ICD-10
L51 Erythema exsudativum multiforme
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Erythema multiforme

Es existieren zwei Formen:

  • Erythema multiforme minus: typische Hautherde mit fehlender/schwacher Blasenkomponente, meist am Handrücken oder Unterarm.
  • Erythema multiforme majus: typische Hautherde mit generalisierter mittiger Blasenbildung (Kokarde) inklusive der Füße und Handinnenflächen, diese imponieren als sogenannte „Schießscheibenläsionen“. Es kann zu Erosionen der Mundschleimhaut und schwerem Hautbefall kommen. Auslöser können sowohl verschiedene Viren (z. B. Herpes-simplex-Viren) wie auch verschiedene Arzneimittel sein. Es herrscht ein fließender Übergang zum Stevens-Johnson-Syndrom.

Linderung bringen Kühlung (Kühlpads, feuchte Wickel) und Schmerzmittel. Ggf. kann ein Antiallergikum (z. B. Cetirizin) schnelle Abhilfe schaffen.

Literatur

  • Peter Fritsch, Dermatologie und Venerologie für das Studium
  • Wolfram Sterry, Kurzlehrbuch Dermatologie, Thieme Verlag 2011

Einzelnachweise

  1. D. Leroy, S. De Raucourt, P. Deschamps: Drug-induced erythema multiforme with photodistribution and genital lesions. In: Photo-dermatology. Band 4, Nummer 1, Februar 1987, S. 52–54, ISSN 0108-9684. PMID 2956580.

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