Ernst Popp
Ernst Bruno Johannes Popp (auch Arnost Popp, * 8. März 1819 in Coburg; † 14. September 1883 in Prag) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Popp, bisweilen auch Arnost genannt, studierte an der Münchener Akademie der bildenden Künste die Bildhauerei bei dem berühmten Bildhauer und Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland Ludwig Schwanthaler, dem er auch bei der Ausschmückung der Hauptfassade des Bayerischen Nationalmuseums half. Ab dem Jahre 1845 war Popp in Prag tätig, wo er ab 1854 auch verschiedenen Lehrtätigkeiten nachging. Seit dem 19. Juli 1864 unterrichtete er als offizieller Modellierlehrer das Fach „Modellieren in Ton“ er am Prager Polytechnikum. Sein Nachfolger in diesem Fach wurde der Zeichenlehrer Emil Lauffer.[1]
Popp schuf vor allem Kleinplastiken und dekorative Arbeiten in akademisch-klassizistischer Manier, hatte aber auch Talent für das realistische Porträt durch die Interpretation des Charakters des Dargestellten, wobei er reiche und empfindsame Formengestaltung zeigte, welche an das französische Spätrokoko erinnert.[2]
Sein Sohn Antonin Popp (1850–1915),[3] war ebenfalls Bildhauer und unterrichtete wie sein Vater am Prager Polytechnikum.[4]
Werke (Auszug)
- 1850: Kaiser Franz Josef, Figur aus altböhmischem Biskuitporzellan[5]
- Bildnisbüste Feldmarschall Radetzky, 1858, Biskuitporzellan, 8×6,5×13 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Literatur
- Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2004, S. 138.
- Popp, Ernst (Arnost). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 264 (biblos.pk.edu.pl).
- M. Stehlík: Popp Arnošt Bruno. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 201.
Weblinks
- Prague Figural Porcelain and Its Modeller Ernst Popp (englisch, Kollektion des Prager Stadtmuseums)
Einzelnachweise
- Die K.K. Deutsche technische Hochschule in Prag, 1806–1906. Festschrift zur Hundertjahrfeier. Selbstverlag, Prag 1906, S. 13, 41 und 177 (Textarchiv – Internet Archive – Auf S. 177 wird abweichend der 16. September 1883 als Todestag angegeben).
- M. Stehlík: Popp Arnošt Bruno. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 201.
- Nový velký ilustrovaný slovník naučný, svazek V.,Československá republika-Difterie. Band 5. Gutenberg, Prag 1930, S. 33 (tschechisch, Textarchiv – Internet Archive).
- Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 138.
- 116. Grosse Auktion im Franz-Josef-Saal: Älteres und Stilmobiliar, Schlaf-, Speise- und Herrenzimmer, Salons, Sitzgarnituren, Blüthner-Pianino, Luster, Perserteppiche, Tapisserie, Textilien, Gemälde, Aquarelle, Miniaturen, Stiche … Dorotheum, Wien 1935, S. 45, Nr. 767 (Textarchiv – Internet Archive).