Ernst Koerner
Ernst Karl Eugen Koerner (* 3. November 1846 in Stibbe, Kreis Deutsch Krone; † 30. Juli 1927 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler.
Leben
Ernst Koerner besuchte ein Berliner Gymnasium, zugleich 1861 das Atelier von Hermann Eschke, dem er seine Hauptausbildung verdankt. Später arbeitete er auch bei Carl Steffeck und Gottlieb Biermann. Dann machte er Studienreisen an den Küsten der Nord- und Ostsee, im Harz, im nördlichen Frankreich (1868), in Italien, in England und Schottland (1872) und mit noch größerem Erfolg nach Ägypten und dem ganzen Orient (1873 und 1874). 1878, 1886 und 1905 war er erneut in Ägypten, 1882 in Spanien.
1894 wurde er Professor und in den Jahren von 1895 bis 1899 Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler. Koerner fertigte auch Kirchenbilder, z. B. für den Altar der Erlöserkirche in Berlin-Rummelsburg.
Ernst Koerner hatte aus seiner Ehe mit Auguste Heyl eine Tochter und drei Söhne: den Juristen und Genealogen Bernhard Koerner (1875–1952), Otto Koerner (1880–1940), später Senatsrat beim Reichspatentamt, und den Rittergutsbesitzer Ludwig Koerner von Gustorf (1888–1974).
Ernst Koerner starb 1927 im Alter von 80 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg.[1]
Werke (Auswahl)
Bekannt wurde Koerner vor allem durch seine Ägyptenbilder, auf denen er die altägyptische Architektur darzustellen pflegte, teilweise mit blutroten Sonnenuntergängen verbunden. Seine Malerei war von Eduard Hildebrandt beeinflusst.
- Das Goldne Horn (1873, ehem. im Besitz des Kaisers Friedrich III.)
- Suez (1874, ehem. Museum in Stettin)
- Mahmudiehkanal (1885)
- Baalbek am Libanon
- See vor Alexandria
- Memnonskolosse bei Sonnenuntergang (1879)
- Siut in Oberägypten im Abendrot
- Ausgrabung der Sphinx, 1887
- Tempel von Karnak
- Pyramiden bei Memphis
- Pyramiden von Gizeh in Morgenstimmung
- Akropolis in Athen
- Hof in Sevilla
Literatur
- Koerner, Ernst Karl Eugen. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 745 –746 (Textarchiv – Internet Archive).
- Koerner, Ernst. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 181 (biblos.pk.edu.pl).
- Alfred Rosenberg: Ernst Koerner. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 1, April 1898, S. 14–17, S. 23–24 (zlb.de).
- Andreas Koerner: Ernst Koerner (1846–1927). Ein Berliner Maler. In: Der Bär von Berlin, Band 53 (2004), S. 75–94.
- Wolfgang Kosack: Ernst Koerner, ein Berliner Orientmaler des 19. Jahrhunderts. (mit Werkverzeichnis und Themenliste seiner Gemälde) Verlag Christoph Brunner, Basel / Berlin 2015, ISBN 978-3-906206-19-6.
- Alfried Nehring: Hermann Eschke. Klippen und Küsten. Ein Urgestein der Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Klatschmohnverlag, Bentwisch / Rostock 2012, ISBN 978-3-941064-32-4, S. 36–37.
- Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882.
- Ernst Koerner. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 155 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Florian Hufnagl: Koerner, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 379 f. (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006, S. 80.